Der neue offene Kampf bleibt also eher die letzte Option, sofern man die zwei Anläufe vor dem Missions-Neustart nicht verschwenden möchte. Das gilt vor allem, weil die hinzugekommenen Schwertduelle nicht gerade flüssig umgesetzt wurden. Zur Not lassen sich ein paar versprengte Patrouillen gut aus dem Weg meucheln, indem man sie mit etwas hakeligen Klingen-Kontern beharkt. In Lagern jedoch scheucht eine Attacke die Gegner wie einen Wespenschwarm auf – und dann können die nur bedingt zuverlässigen Reaktionen der Steuerung schnell den Tod bedeuten.
Sogar beim Schleichen kommt es manchmal vor, dass ein Grafik-Glitch den Spieler oder erlegte Gegner durch eine Wand flutschen lässt. Kurz darauf steht man wie mit heruntergelassener Hose vor der aufgescheuchten Horde – schönen guten Tag die Herren! Sogar eigentlich coole Verbrauchsgegenstände aus der Schmiede wie Wurfsterne werden
eher zum Ärgernis, weil sie nur unnötig Unruhe stiften, statt schnell und lautlos zu töten. Sinnvoller wirkt die Herstellung einer neuen Klinge oder einer besseren Rüstung – oder auch der Erwerb von Heiltränken und Amnesie-Nadeln zur Verwirrung alarmierter Wachen. Für ein wenig Extra-Motivation sorgt zudem der Fähigkeitenbaum: Er ermöglicht mal mehr, mal weniger nützliche Tricks wie Blendeffekte, das Abwehren von Geschossen, explosive Köder oder einen Unsichtbarkeitsnebel nach einem Attentat. Eine im Prinzip willkommene Spielvariante ist der Online-Koop für bis zu drei Partner mit Cross-Play (privat oder mit öffentlicher Spielersuche), der bei uns in der Praxis allerdings oft unter Problemen wie Menü-Bugs oder Verbindungsabbrüchen litt.
Seltsame Design-Entscheidungen
Auf PlayStation 4 und 5 wird das Spiel sogar zur echten Herausforderung für die Augen. Die etwas hässlicheren Texturen auf der PS4 Pro lassen sich verschmerzen, das starke Dauerruckeln nicht wirklich. Selbst in eigentlich anspruchslosen Arealen leidet das Spiel unter ständigen Problemen bei der Bildrate. Auf der PS5 bleibt man davon zwar verschont, im Gegenzug wird die Sicht hier aber ständig von hässlichem Tearing zerrissen. Warum wurden bei derart massiven Problemen sogar die Grafik-Optionen der PC-Fassung gestrichen, mit denen man die Augen immerhin hätte etwas schonen können? Für leichte Linderung sorgt allenfalls der gelungene entspannte Soundtrack mit mystischem Gesang und seinen besänftigenden akustischen Instrumenten.
Ich schaue es mir im Gamepass mal an. Der Test liest sich leider nicht besonders. Würde echt gerne wieder ein tolles stealth Spiel zocken.
Das Ruckeln war auch im ersten Teil schon echt anstrengend nach einer Weile, mochte es aber prinzipiell. In der Tat schade das man den Artstyle gewechselt hat für den zweiten Teil.