Veröffentlicht inTests

Assassin’s Creed 2 (Action-Adventure) – Assassin’s Creed 2

Im November letzten Jahres sorgte Assassin’s Creed 2 für heiße Diskussionen. Denn obwohl im Vergleich zum Vorgänger viele sinnvolle Änderungen eingebaut wurden, konnte uns Ezio nicht vollends überzeugen. Bei der jetzt erhältlichen PC-Fassung wird wieder heiß diskutiert. Allerdings stehen dieses Mal weder das Spiel noch die Verbesserungen zu den Konsolen-Fassungen  im Mittelpunkt, sondern die Premiere des neuen DRM-Systems von Ubisoft. Das ist schade, denn auf dem PC ist das Abenteuer empfehlenswerter als je zuvor.

© Ubisoft Montreal / Ubisoft

Es bleibt aber auch bei alten Inkonsequenzen wie dem nur kurzzeitig irritierten Innehalten, wenn Passanten über eine Leiche stolpern oder ihnen eine von Ezio vom Dach geworfene Wache vor die Füße fällt. Ich bezweifle, dass die Tötungsrate im Venedig der Renaissance tatsächlich derart hoch war, dass die von Ezio dem Leben entrissenen Wachen und selbst Zivilisten tatsächlich so teilnahmslos zur Kenntnis genommen wurden. Ebenfalls interessant sind die Passanten, die so fasziniert von ihrem Dasein sind, dass sie nicht merken, wenn sie seit fünf Minuten in die Mauer laufen und Ezio dabei wie auf einem Drogentrip von der Seite anstarren.

Die Kampfgetümmel ist durchweg gut animiert, aber unter dem Strich nicht nur dank der übermächtigen Doppelklinge zu leicht zu bewältigen.

In jedem Fall kratzen diese immer wiederkehrenden Verhaltensmankos am Gesamteindruck, der nach wie vor gut ist, aber so viel mehr hätte sein können, wie z.B. die Momente während des Karnevals deutlich machen: Gaukler auf den Straßen, Feuerschlucker und überall maskierte und verkleidete Passanten transportieren die lockere Stimmung nahezu mühelos. Grundlegende Änderungen der Reaktionen auf Tote dürfen natürlich auch hier nicht erwartet werden, aber mit den kleinen Überraschungen während des Karnevals können einige der unglaubwürdigen Verhaltensweisen übertüncht werden.

Viel drum, wenig dran

Dass man sich weg vom Abenteuerspielplatz hin zu vor allem architektonisch spektakulären Schauplätzen entwickelt hat, bedeutet nicht, dass es abseits der gut 20 Stunden in Anspruch nehmenden Hauptstory nichts zu tun gibt. Ganz im Gegenteil: Die meisten der im Vorgänger noch zwingend benötigten Nebenmissionen wie Rennen, Auftragsmorde usw. sind jetzt optional verfügbar, um sich entweder die Zeit zu vertreiben oder aber den Inhalt seiner Geldbörse aufzustocken.
Nicht nur das: Die Sammelaufgaben, die im Vorgänger sehr unglaubwürdig wirkten (sammle 100 Flaggen hier, sammle 100 Flaggen da), wurden besser in die Geschichte integriert und sind motivierender.

So gibt es z.B. immer wieder so genannte Glyphen zu finden, die zwar für den Hauptstrang der Geschichte nicht wichtig sind, die aber eine Verbindung zur Gegenwart Desmonds bzw. dem Relikt herstellen, dem sowohl die Assassinen als auch die Templer auf der Spur sind. Gleichzeitig werden sie genutzt, um die Action mit nicht gerade fordernden, aber interessanten Rätseln aufzulockern. Mal müssen Gemälde richtig zusammengesetzt werden, ein anderes Mal Gemeinsamkeiten entdeckt und dann wiederum quasi mit Infrarot durchleuchtet werden, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Unter Tage nichts Neues

Aber ausgerechnet eine der größten Neuerungen schafft es nicht, Faszination zu entfachen: Insgesamt sechs außerhalb der Hauptstory liegende Gewölbe gibt es zu erforschen, die teils unter-, teils oberirdische, mitunter auch mit Wachen und Schaltern gefüllte Räumlichkeiten offenbaren. Klingt auf Anhieb gar nicht mal so schlecht. Doch da es sich in der Umsetzung letztlich nur um eine weitere Variation alter Elemente handelt, die man auch in den „regulären“ Städten erleben kann und zudem die Illusion einer „Welt“ unter den Städten überhaupt nicht entsteht, wirken diese „Dungeons“ vollkommen aufgesetzt.

Man hätte hier die Möglichkeit gehabt, z.B. alternative Fluchtrouten anzubieten, die wirkungsvoller, aber z.B. mit Fallen auch ungleich gefährlicher hätten sein können als die Flucht über die Straßen und Dächer. Stattdessen bekommt man das gleiche Klettern und das gleiche Kämpfen wie „draußen“ – einzig die Schalter, die eine Tür öffnen, die man erreichen muss, bevor das Zeitlimit abläuft, sind anders. Ubisoft scheitert daran, eine glaubwürdige Unterwelt mit eigenen Gesetzen zu inszenieren oder hier ein frisches Spielgefühl anzubieten, das akrobatischer, geheimnisvoller oder gefährlicher ist.

Renaissance Manager

Auch die offensichtlich aus GTA Vice City entliehene Möglichkeit, sich als Geschäftsmann zu verdingen, kann nur anfänglich überraschen. Es entfacht natürlich einen gewissen Reiz, die Wirtschaft eines kleinen Provinzdorfes anzukurbeln, indem man einen Architekten mit Verbesserungen der Infrastruktur sowie dem Ausbau der vorhandenen Geschäfte beauftragt. Zumal man auch direkt daraus Profit schlägt: Einerseits, indem die Geschäfte einem je nach Ausbaustand Rabatte gewähren.

Wenn man mit Leonardo da Vincis Fluggerät unterwegs ist, kann man die Sichtweite und Architektur aus einer neuen Perspektive genießen.

Andererseits, da der Tourismus durch die Verbesserungen angekurbelt wird und man daran partizipiert. Auch die Gemälde, die man überall kaufen kann und die in der als zentraler Treffpunkt dienenden Villa aufgehängt werden, sorgen dafür, dass der Wert der Stadt und damit die Einnahmen steigen.

Das Problem: Geld hat irgendwann keine Bedeutung mehr. Wieso sollte Ezio die zahlreich in den Städten verteilten Schatzkistchen ausräumen, wenn er mit einem Besuch in der Villa und dem Leeren seiner Schatulle ungleich schneller reich werden kann? Zumal man das Geld ohnehin meist nur nutzt, um seinen Medizin- oder Giftvorrat aufzustocken. Zwar wird einem auch geraten, sich neue Waffen mit verbesserten Eigenschaften oder eine bessere Rüstung zu kaufen. Da die Kämpfe aber auch mit den Standardklingen zu bewältigen sind und ggf. nur etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen als mit einer stärkeren Waffe, wird das Potenzial auch hier nicht ausgeschöpft.

Wie übrigens auch in den Nebenmissionen, die mehr als nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib hätten sein können: So etwa, wenn man nach einem erledigten Attentat von seinem Auftraggeber nicht nur einen Batzen Geld, sondern z.B. einen Plan bekäme, auf dem man postierte Wachen sieht, so dass man ihnen im Vorfeld aus dem Weg gehen könnte. So bieten die verschiedenen Aufträge leider „nur“ eine nette kleine Anekdote der Auftraggeber, die allerdings hilft, der italienischen Renaissance etwas Leben einzuhauchen.

   

  1. RoKKei hat geschrieben:DRM gibt es nur wegen solchen "Raubkopie ftw"-Brüllern, wie die meißten hier... Merkt ihr net das ihr euch in einem Todeskreis befindet?
    Es gibt viele Beweggründe warum jmd sich eine Raubkopie besorgt, aber es aufgrund eines Kopierschutzes zu tun ist einfach dämlich, weil es genau diesen ja deswegen gibt...
    Meine Güte, du lebst echt in einer verkehrten Welt. Erstmal nur soviel: Ubisoft hat es mit seinem Kopierschutz geschafft, Raubkopieren Massenfähig zu machen. Nicht übel

    Ihr Kopierer bastelt euch quasi selbst eure Kopierschutzcodes auf die Scheiben...
    Wer würde nicht gerne sein Gedankengut schützen vor Dreißtigkeit?
    Bald gibts Games mit mitgeliefertem Fingerabdruckscanner... Und ich fänd es sogar legitim, bei dem was im mom so abläuft...
    Kopieren wird zum Kavaliersdelikt...

    Kopieren wird zum Kavaliersdelikt? Du weißt aber schon, wie lange bereits "Raubkopiert" (schönes Wort der Industrie) wird. Eigentlich, seit es Spiele überhaupt gibt. Wenn den Publishern so viel Geld durch Kopien fehlt, wie konnten dann so aufgeblasene Firmen wie EA und eben auch UbiSoft entstehen, die obendrein auch noch genug Geld für so einen teuren Kopierschutz haben? Seit ich am Pc unterwegs bin (jetzt gut ein Jahrzehnt), wird im Internet haufenweise illegal hochgeladene Software angeboten, und ich traue mich zu behaupten, dass jeder von uns damit schonmal irgendwie in Berührung gekommen ist. Diese scheinheilig tuerei ist echt unglaublich.
    Wenn man also schon auf dieses Max-Profit Modell steht, dann sollte man sich den Regeln des Marktes auch unterwerfen, und in diesem hat noch immer der Käufer die Macht.

  2. dieses spiel hat meinen schlafrhytmus total durcheinander gebracht. abends angefangen zu spielen, irgendwann "huch, schon wieder hell draußen?wie spät ist es...ach du scheiße..."
    tolles spiel. es gibt einen punkt, der aber nervt, und zwar der, das etliche animationen einfach eins zu eins us ac1 übernommen wurden, was schon ein bisschen frech ist. da landet man (was diesmal zum glück nicht bei jedem gegner so einfach geht) nen konterkill und sieht genau die selbe animation wie in ac1. auch das klettern sieht genauso aus. aber abgesehen davon ist es ein schickes spiel, die städte sind wunderschön, die athmosphäre passt, besonders, wenn in venedig karneval ist. z.b.
    dann die story, in die auch das tutorial glaubwürdig integriert ist.toll. das ist auch der punkt, an dem ich nicht mit 4p übereinstimme. dass ezio einfach so, ohne erkennbaren grund plötzlich zum assasinen wird, stimmt gar nicht. er findet erstmal, nach dem sein eingeknasteter daddy ihn sehr eindringlich darum gebeten hatte, nur das gewand und ein schwert.ja, und er zieht den mantel halt an und verteidigt sich mit dem schwert gegen die wachen, die ihn zerschnetzeln wollen. ich finde nicht, dass das ein aprubter wechsel zum profi-killer ist. dass er assassine ist, weiß er auch erst viel später, auch die versteckte klinge kriegt er erst durch seinen freund, und übungsstunden muss er auch erstmal nehmen.
    zum figuren-verhalten: ja, es ist besser als in ac1, aber nicht annähernd perfekt, wie schon im text beschrieben. aber es ist schon cool, dass, rempelt man einen fußgänger hart an oder verpasst einem der nervenden lautenspieler (die übrigens immer genau zu wissen scheinen, was ezion so treibt) ne kostenlose nasenkorrektur, einen die wachen nicht gleich angreifen, sondern erstmal nur schubsen, bepöbeln und "verwarnen".
    dass man, um seinen bekanntheitsgrad zu verringern, fahndungsplakate abreißen, herolde bestechen und ermittelnde beamte meucheln muss, ist ne nette idee. aber die wirkt schnell verdammt...

  3. Die Story des Spiels ist sehr gut und viele der Charaktere super
    Es macht wahnsinnig spaß die städte über den dächern zu durchqeuren und die kleinen bonus rätsel und inhalte zu suchen sowie den dialogen zwischen den charakteren zu folgen
    die story könnte ab einem gewissem punkt noch etwas abwechslung vertragen aber das ist geschmackssache
    grafik sehr schön
    das einzige was mich stört sind das ende was meine erwartungen einfach nicht gerecht geworden ist und die viel zu einfachen kämpfe
    dieses spiel macht spaß ist aber keine herausforderung

  4. jaja die super cracks, bei AC1 habens dnan auch alle gejammert (auch bei gta) weil bei 80% vom Spiel plötzlich schluss war oder noch mehr ressourcen frisst alös normal und ruckelt wie sau. Original is Original
    Was bleibt den Firmen übrig, sollen sie fett weiter minus machen wie bei musik oder Filmen.
    OVA Films erst insolvenz angemeldet wegen den illegalen Downloads.
    Klar wird da probiert dagegen zu steuern.
    FInde ok wenn nicht in Wertung kommt, den das Spiel ansich ist doch schön geworden.
    Ausserdem ist doch heutzutage so gut wie jeder rund um die Uhr on mit seiner Kiste.
    Das is nun mal die Zukunft Leute.
    Mir gefällts auch nicht, aber man muss mal aus der Sicht einer Firma sehen.
    Hab ja schon erwähnt das die tollen Raubkopien sowieso nie so spielbar sind wie die originalen und das ist gut so.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1