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Battle Worlds: Kronos (Taktik & Strategie) – Rundenstrategie à la Battle Isle

King Art Games konnte zwar keinen Publisher für ein rundenbasiertes Strategiespiel à la Battle Isle begeistern. Aber im Gegensatz zu risikoscheuen Großgeldgebern überzeugten sie über 7.500 Leute bei Kickstarter und sicherten sich mehr als 260.000 Dollar. Und jetzt steht das fertige Spiel in den Startlöchern: Lohnen sich die taktischen Hexfeldschlachten oder ist Battle Worlds: Kronos bloß ein Schnellschuss?

© KING Art / Crimson Cow / Nordic Games

Begrenzte Munition, Erfahrung und Gegenangriffe

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Alle Einheiten gewinnen durch Kämpfe an Erfahrung und können (nur) zwei Ränge aufsteigen. Jedes Mal darf man sich für eine von zwei Fähigkeiten entscheiden. Zur Auswahl stehen meist ein Panzerungsbonus, mehr Schaden, eine erhöhte Sichtweite oder ein verbesserter Gegenangriff. Bei Letzterem führt die Einheit jedes Mal eine Attacke aus, wenn sie angegriffen werden würde – sonst passiert dies nur einmal pro Runde. Alternativ kann sich die Einheit bei einem Level-up um einen bestimmten Prozentsatz heilen.

Mehr Taktiktiefe kommt durch die Begrenzung von Treibstoff bei Lufteinheiten und endliche Munition bei der Artillerie ins Spiel. Der Weg zur erneuten Einsatzbereitschaft dauert meist mehrere Runden, je nachdem wo das nächste Depot bzw. die nächsten Versorgungsgüter auf dem Schlachtfeld sind. Beim Großteil der Einheiten entfällt dieses Mikromanagement, weswegen das Kampfsystem einerseits leicht verständlich ist und andererseits durchaus ordentliche taktische Herausforderungen bietet – jedoch nicht ganz so viel wie bei Battle Isle oder Panzer Corps.

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Häufig ist es nötig, auf der Karte mehr oder weniger versteckt gelegene Depots zu übernehmen, um eine Chance gegen die Gegnerübermacht zu haben, denn nur selten lassen sich Truppen nachbauen. © 4P/Screenshot
Der Kampf gegen den Computer

Das Kampfsystem hat der Computergegner in der Kampagne bzw. in den Herausforderungen erstaunlich gut verinnerlicht – jedenfalls für eine KI, die zumindest abseits vom Schach niemals an die Finesse eines menschlichen Spielers herankommen dürfte. Sie spielt ziemlich aggressiv, macht exzessiven Gebrauch von der Klemmtaktik und attackiert gezielt abseits stehende Einheiten, die weniger gut geschützt sind – z.B. eine Artillerie, die hinter der Front steht. Angeschlagene Einheiten werden bevorzugt angegriffen und es kommt sogar vor, dass der KI-Gegner angeschlagene Truppen zurückzieht. Ab und an vergisst der Kontrahent zwar seine Fernkampfeinheiten zu beschützen und stürzt gelegentlich etwas forsch voran, doch grundsätzlich ist der Feind ein überraschend würdiger Gegner.

Seltsam ist nur, dass die Entwickler vergessen haben, eine Option für den Schwierigkeitsgrad einzubauen. In der Kampagne kann man zwar einmalig Verstärkung rufen, aber Abstufungen wie „Einfach“, „Mittel“ oder „Schwer“ wären durchaus hilfreich, gerade bei einem aggressiv anrückenden Gegner.

Müde Kampagne und öde Präsentation

Gegen den Computer dürft ihr in drei Herausforderungen oder in der 13 Missionen langen Kampagne antreten. Allerdings sollte man hier seine Ansprüche an Story und Präsentation niedrig halten, denn die Hintergrundgeschichte ist alles andere als packend. So tobt auf dem Planeten Kronos traditionell ein Erbfolgekrieg zwischen drei Fraktionen, die „Invaders“ genannt werden. Zwischendurch sind Videos eingestreut, in denen hakelig animierte Charaktere über

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Die Präsentation der Kampagne (hier ein Ausschnitt einer Cutscene) motiviert nicht unbedingt zum Weiterspielen. Treibende Kraft sind vielmehr die tollen taktischen Gefechte. © 4P/Screenshot

den Krieg sprechen, während es in den Missionen immer wieder Hick-Hack zwischen den Kommandanten, der Presse und anderen Beteiligten gibt. Diese Story-Sequenzen in den Einsätzen werden in staubtrockenen Textfenstern mit Dialogwahlmöglichkeiten und starren Charakter-Portraits erzählt. Und da auf diesem Weg sowohl Einstellungen als auch Emotionen der Charaktere kaum dargstellt werden können, hat sich King Art Games entschieden, diese Regungen ebenfalls in Textform zu präsentieren. Sympathischer macht dies die Charaktere nicht und im Gedächtnis bleiben sie auch nicht haften.

  1. Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
    Player 1 hat geschrieben:Bei "Kickstarter" habe ich aufgehört zu lesen.
    Hui, nicht schlecht, Herr Specht. Immerhin ganze 5 Wörter auf der Startseite bzw. fast zwei ganze Sätze im Text des Testes geschafft. Respektabel. Aber ich kenne das. Bei bestimmten Wörtern höre ich auch immer blitzartig auf zu lesen. Zum Beispiel "Rechnung", "Inkasso", "Mahnbescheid" usw. Wie hässlich das schon klingt, bäh. Da heißt es dann sofortiger Lesestopp und ab in' Papierkorb!
    "GEZ" nicht vergessen. Da krieg ich glatt Haare auf der Zunge. Eigentlich höre ich schon beim G auf, was blöd ist, wenn Briefe mit "Guten Tag" oder "Gute Nachrichten" beginnen. aber man muss ja Prioritäten setzen. Daher richtig so: Sinnlose Zusammenhänge herreimen wie, sagen wir mal, die Qualität eine Spiels über dessen Finanzierungsart zu bestimmen, sollte sich jeder bewahren. Da kommen dann auch großartige Kommentare in Foren zustande und es ist gleich wieder Leben in der Bude.

  2. Player 1 hat geschrieben:Bei "Kickstarter" habe ich aufgehört zu lesen.
    Hui, nicht schlecht, Herr Specht. Immerhin ganze 5 Wörter auf der Startseite bzw. fast zwei ganze Sätze im Text des Testes geschafft. Respektabel. Aber ich kenne das. Bei bestimmten Wörtern höre ich auch immer blitzartig auf zu lesen. Zum Beispiel "Rechnung", "Inkasso", "Mahnbescheid" usw. Wie hässlich das schon klingt, bäh. Da heißt es dann sofortiger Lesestopp und ab in' Papierkorb!

  3. Endlich mal wieder gescheite rundenstrategie. Aber was ich mir mal für den pc wünschen würde. Etwas wie Fire Emblem oder Tactics Ogre. So etwas gibt es hier leider nicht. Nur Civ oder HoMM artiges Zeug.

  4. Ebenso wie BattleIsle ist auch BWK zu 99% vorhersehbar, es fehtl an kleinen Zufallsvariablen (wie z.B. 'out of the sun' o.ä. bei PG)
    Also, gerade stärker spielbeeinflussende Zufallsereignisse hasse ich wie die Pest - mir kommen da immer wieder unschöne Situationen aus HoMM 3 und 5 in den Sinn, wo entscheidende Angriffe einfach mal nicht trafen, oder ich im ungünstigsten Moment einen dreifachen Crit einstecken durfte.
    :fupc:
    (Und wenn so etwas passiert, neige ich immer wieder dazu, vorherige Runden neu zu laden ... shame on me)

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