[GUI_PLAYER(ID=106705,width=300,text=Zwischen der PC-Veröffentlichung von Capsized und der erweiterten Konsolenversion liegen gut zwei Jahre.,align=right)]Auf dem PC ist der Indie-Plattformer Capsized vollkommen an mir vorüber gegangen. Dementsprechend überrascht war ich angesichts des erzählerischen Hintergrunds. Übersetzt man den englischen Begriff „Capsized“, kommt man schnell zum nautischen „Kentern“. Doch das bringe ich nur eingeschränkt mit dem in schicken, aber spartanischen Comic-Bildern erzählten Absturz eines Raumschiffes auf einem unwirtlichen Planeten in Verbindung. Ich denke bei „Kentern“ eher an Robinson Crusoe & Co. Und damit liegt man wiederum gar nicht so weit von dem Jump&Shoot weg, das man hier vor sich hat – zumindest beim Artdesign. Man bewegt sich durch handgezeichnete 2D-Dschungelwelten und wird von allerlei fantasievoll designter Flora, Fauna sowie humanoiden Feinden angegriffen.
Dabei wurden die Animationsphasen bewusst klein gehalten. Der Grafikstil wirkt, als ob die Designer die Werke von Max Ernst, Caspar David Friedrich und Claude Monet in einen Mixer steckten und gut verrührten. So entsteht ein grober, aber sehr harmonischer Gesamteindruck – in den sich auch die Musik einreiht. Mit mal trancigen, mal sphärischen, dann auch mal an Blade Runner erinnernden Klängen wird zusätzlich Atmosphäre aufgebaut. Man hat Spaß, sich durch die organischen, nichtlinearen Levels zu bewegen, kann sich nie sicher sein, ob diese oder jene Bewegung auf dem Bildschirm feindlichen Ursprungs ist und findet immer wieder neue Elemente oder Gegner.
Fordernde Hüpf-Ballerei
Dabei hat man im Normalfall wenig Zeit, sich umzuschauen und die meist großräumige Umgebung auf sich wirken zu lassen. Hinter jedem in alle Richtungen scrollenden Meter kann ein neuer Gegner lauern, der einem nach dem Leben trachtet. Pflanzen greifen an, fliegende Wesen schwärmen mit tödlicher Präzision aus und die sich meist hinter Masken versteckenden Eingeborenen attackieren einen vornehmlich auf Entfernung mit ihren Pfeilen, Blasrohren oder Giftbomben. Um sich zur Wehr zu setzen, stehen einem mehrere Projektilwaffen zur Verfügung – insofern man sie (bzw. entsprechende Munition) in den Levels findet. Zusätzlich gibt es Power-Ups wie z.B. einen temporären Schild und wenn alle Stricke reißen kann man versuchen, mit seiner „Ramme“ den Gegner von einem Weg zu stoßen oder mit seinem Greifhaken einen Stein oder Baumstamm als Schild zu sich zu ziehen.
Denn Gravitation und Physik spielen ebenfalls eine Rolle auf dem ungastlichen Planeten. Zum einen beeinflussen sie das Springen, das mit seinen luftigen Hüpfern ein anderes Spielgefühl hervorruft als die vergleichsweise „geerdet“ wirkenden Marios oder 2D-Vertreter wie Castlevania. Wobei mit seinem Fokus auf mitunter etwas hektische Action hier eher der Eindruck eines „offenen“ Metal Slug entsteht.
Oh, klingt ja ganz interessant. Kaufe mir ja regelmäßig das Humble Bundle fürn Dollar aber zocks nie, vielleicht sollte ich doch mal einen Blick auf die Spiele werfen.
Hab es durch das Humble Bundle bekommen. Empfinde die Steuerung für schwammig, weshalb ich irgendwie nicht so recht mit dem Spiel warm wurde.
hm. capsized erinnert mich eher an eine mischung an den pc klassiker abused und bionic commando, sowohl vom spielablauf als auch der arealgröße. sonst gehe ich mit dem test. das spiel hat leichte schwächen, mir aber vom ersten moment spaß gemacht. würde mir echt wünschen, dass wesentlich mehr indie-games derart bemüht und liebevoll gestaltet werden.