Der graue Alltag, ganz buchstäblich. Cart Life jedenfalls zeichnet das Leben so wie es die Redewendung beschreibt. Dazu knarzen ächzende Beats in 8Bit, Pixel kann man zählen. Retro-Charme, weil’s in ist? Ich glaube nicht. Ich glaube, Richard Hofmeier will den [GUI_PLAYER(ID=102132,width=377,text=Graue Pixel, knarzendes Krächzen: Der Retro-Schick steht bei Cart Life nicht im Vordergrund.)] Bildschirm als offene Projektionsfläche nutzen, um Freude, Wehmut oder Bedauern nur anzudeuten. So wie er die „Farbe“ des Alltags andeutet.
Denn so bin ich gefordert, ganz genau zwischen den Zeilen danach zu suchen, was mir die Geschichten von Vinny, Melanie und Andrus sagen wollen. Ich muss bewusst spielen, um zu verstehen, warum mich der dröge Fluss ständiger Monotonie ebenso aufregt wie anspornt. Damit ich Cart Life nicht als magere Lebenssimulation missverstehe. Und als ich all das getan hatte, als die erste der drei Geschichten zu Ende ging und eckige Tränen über die Wangen einer der Figuren rollten, da fuhr ein Güterzug über mein Herz und ließ es im Straßengraben liegen.
Tage der Entscheidung
Vinny, Melanie und Andrus sind Straßenhändler. Tagein, tagaus verkaufen sie Kaffee, Zeitungen, Bagel und andere Kleinigkeiten. Doch ihr Berufsleben ist nur die halbe Miete,
denn sie müssen auch Zutaten für ihre Verkaufsware sowie Artikel des täglichen Gebrauchs einholen. Immerhin bildet Hofmeier vor allem den schwierigen Kreislauf ab, in dem die Protagonisten investieren und gewinnbringend verkaufen müssen, um ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Jede Figur hat eine Vergangenheit: Andrus kommt aus der Ukraine und will sich mit einem Zeitungsstand selbstständig machen, Vinny kramt nach einer… farbenfrohen beruflichen „Karriere“ seinen alten Bagelwagen heraus, Melanie kämpft nach einer Scheidung um das Sorgerecht ihrer Tochter. Sie muss das Mädchen nicht nur zur Schule bringen und dort abholen, sondern auch finanziell auf eigenen Beinen stehen, bevor über das Sorgerecht entschieden wird. Sie alle haben eine Woche Zeit, ihr Leben entsprechend zu organisieren. Um mehr geht es gar nicht. Cart Life ist das Gegenstück zu einem Film, der einen intimen Blick in das Leben seiner Figuren wirft.
Also manche Kommentare sind ja mal wieder geil hoch 3. Ich hab das Spiel probiert und war nicht beeindruckt, ueble Steuerung, das reicht mir schon,55% fuer die ungewoehnliche Idee und weils eh wenig Wisims gibt. Nur was manche daraus immer fuer Schluesse ziehen...waeeh 4p hat ein Indie spiel zu hoch bewertet, also sind alle Indiespiele zu hoch bewertet, na wie heisst dieser logische Fehler?
FTL hat nur 78% hier bekommen, Eador auch. Das sind einwandfreie 90er. Nöl ich deswegen rum, dass komplexe Indiestrategie hier immer zu niedrig bewertet wird? Ja mach ich! Aber Ihr wollt ja wohl besser sein als ich, oder?
Hier werden auch oft AA (nur zwei A wie in: ich muss mal grossartig AA...) Spiele zu hoch oder zu tief bewertet. Die Typen, die hier wieder rumnoelen melden sich nur bei den zu niedrigen AA Bewertungen.
Der Titel ist immer noch sehr stark verbuggt, der Entwickler Richard Hofmeier allerdings ignoriert das und brachte seit Monaten überhaupt keine Bugfixes mehr raus, auch Statusupdates fehlen.
http://steamcommunity.com/app/233390/di ... 757699911/
Von einem Kauf ist in der Hinsicht definitiv abzuraten, aber ich lege jedem die Freeware-Variante des interessanten Konzeptes wegen nahe.
Edit: Cart Life wurde aus dem Steam Store entfernt und ist nun Open Source.
http://www.rockpapershotgun.com/2014/03 ... en-source/
Bei 4p dagegen kommt _irgendwas_ raus. Gute AAA Titel werden wegen Kleinigkeiten abgewertet (COH2) oder schlechte extrem gehyped weils der nächste Aufguss des Redakteurs liebstes Spiel aus der Jugendzeit ist (Anno, Civ, Bioshock Serie etc.). Extrem gute Spiele kleiner Publisher fallen komplett durchs Raster, weil der Redakteur keinen Bock hat sich in die andersartige Steuerung und Strukturierung einzuarbeiten (Wargame Serie). Indie-Spiele mit zweifelhaftem Spielwert werden ganz oben in der Rangliste positioniert.
Hier bekommt aktuell ein interessanter Ansatz mit mieser technischer und spielerischer Umsetzung 80%. Ein richtig gutes, sauber programmiertes Indie-Spiel wie FTL - welches sein Geld zigfach wert ist - wird mit 78% abgespeist.
Wie soll ich mir da eine Meinung bilden? Warum sollte ich etwas lesen, was mir keinen Informationswert bringt? Ein Test hat objektiv zu erfolgen, sonst ist er nichts wert. Wenn man sich die Kommentare anschaut, kommen die meisten ja auch nur noch um sich hier im Forum zu kloppen.
Weil der Tester in der Verantwortung steht und mit einer Wertung von 80% eine Kaufempfehlung ausspricht, die anhand der schlampigen Qualität der Programmierung kaum zu Rechtfertigen ist. Vergleiche auch Gothic 3, das Stalker-Addon.. - wieso wiederhole ich mich hier eigentlich? Die Argumentation gegen die Wertung liegt doch auf der Hand: Schlechte Qualität erfordert eine schlechte Bewertung.