Barbarischer Held
Nicht zuletzt durch den Film aus dem Jahre 1982, der den Grundstein des Welterfolges eines österreichischen Bodybuilders legte, ist die Figur des Barbaren „Conan“ (erfunden vom Amerikaner Robert E. Howard) nicht mehr aus der Popkultur wegzudenken. Der wortkarge Held aus Cimmeria ist seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ein fester Grundpfeiler der Fantasy-Literatur und in Comics ebenso zu finden wie im Fernsehen.
Und von Zeit zu Zeit stattet der Schwertschwinger auch den Videospielen einen kleinen Besuch ab – das letzte Mal vor gut drei Jahren, als TDK Mediactive den King of Kings mit mäßigem Ergebnis auf ein Abenteuer schickte.
Mittlerweile stehen die Chancen auf Erfolg für Conan besser. Denn in den letzten zwei Jahren hat ein griechischer Kämpfer namens Kratos auf der PS2 mit den God of War-Titeln (GOW) ein ebenso einfaches wie motivierendes Spielprinzip etabliert: Brachiale Kämpfe, gepaart mit fordernden Sprungeinlagen, geschickt eingestreuten auflockernden Rätseln und einer der Netzhaut schmeichelnden Kulisse.
Gut geklaut?
„Das können wir auch!“, dachten sich die Entwickler von Paradox und machten sich daran, ihre Vision der griechischen Kriegsgott-Vernichtung verkleidet in ein Conan-Kostüm zu realisieren.
Denn machen wir uns nichts vor: Im Wesentlichen hakt Conan einen Punkt nach dem anderen auf der „Inspirations“-Liste ab. Eingängige Steuerung. Check! Zahlreiche Kombos. Check! Gegner ohne Ende. Check! Stimmige, aber letztlich unwesentliche Story. Check! Sprungeinlagen. Check! Naja, nicht ganz. Es gibt deutlich weniger als in den GOWs, was durchaus positiv zu bewerten ist, da die Kollisionsabfrage bei Conan eher zweifelhaft reagiert…
Doch zurück zur Liste. Rätsel. Check! Verschiedenfarbige Symbole, die aufgesogen werden und für einen Wiederanstieg der Lebensenergie, dem Aufladen von magischer Kraft sowie als Aufrüstfunktion genutzt werden. Check! Quicktime-Reactions. Check!
Alles da, was man braucht, um glücklich zu werden und auch auf den gegenwärtigen Konsolen so etwas wie GOW-Feeling zu erleben. Oder etwa doch nicht?
Im Prinzip ja. Abgesehen von den bereits angesprochenen Sprungeinlagen lässt sich der Cimmerier gut kontrollieren und fackelt abhängig von den bereits freigespielten Fähigkeiten ein wahres Kombofeuerwerk ab. Dabei stehen ihm drei Waffentypen zur Verfügung: Einhänder mit Schild (hervorragend zur Abwehr von Feinden geeignet), zwei Einhand-Waffen (gut gegen schnelle ungeschützte Gegner) und die Block brechenden Zweihand-Gerätschaften wie übergroße Schwerter oder Hellebarden, die vor allem gegen wuchtige Feinde ihre Vorteile haben.
Zusätzlich lassen sich auch noch bestimmte Gegenstände in der Umgebung manipulieren, so dass ihr z.B. herumstehende mannshohe Amphoren aufnehmen und auf eure Feinde werfen könnt – was natürlich deutlich effektiver ist, wenn diese Behälter mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt sind und ihr die Feinde daraufhin zum Barbecue einladet.
Doch auch die Gegner schlafen nicht. Egal, ob wilde Tiere wie Löwen, andere Barbarenstämme, ausgewachsene Dämonen und natürlich die teils den Bildschirm ausfüllenden Bosse: Ihr werdet nur selten Ruhe haben, euch an den guten Kampfanimationen zu erfreuen, da schon der nächste Ansturm auf euch einprasselt.
In diesem Geben und Nehmen habt ihr allerdings mit dem aktiven Block einen Vorteil auf eurer Seite. Haltet ihr die Abwehrtaste gedrückt, habt ihr eine Powerabwehr zur Verfügung, die ähnlich wie in Ninja Gaiden gegen alles schützt – außer Blockbrecher.
Aber die englische Version ist uncut?
Ach, immer die blöde Zensur.
Als einer, der die Bücher gelesen hat muss ich in folgendem Punkt einschreiten:
"Der wortkarge Held aus Cimmeria ist seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ein fester Grundpfeiler der Fantasy-Literatur und in Comics ebenso zu finden wie im Fernsehen."
Wenn man das Wort wortkarg benutzt und dann als erstes die Literatur erwähnt, begeht man einen entscheidenen Fehler
Denn Conan wurde nur in den Medien, besonders durch den Film, wortkarg und schon fast dumpf dargestellt.
Was ein sehr starken Unterschied zu den Büchern darstellt.
Sind doch unsere Wurzeln^^