Tja, da ist er wieder: der klassische Gedächtnisverlust. Zwar spricht mich eine mysteriöse Stimme aus dem Handy mit dem Namen Sarah an, doch weiß ich weder genau wer ich bin, noch wie ich mitten in der Nacht in dieses verlassene Hospital gekommen bin. Die kreuz und quer verteilten Notizzettel, Zeitungsausschnitte und Fotos geben mir immerhin erste Hinweise darauf, dass an diesem Ort scheinbar etwas nicht stimmt, obwohl es mir etwas schwer fällt, die Ereignisse richtig zu sortieren. Manche Meldungen stammen aus dem frühen letzten Jahrhundert, andere aus den Siebzigern und Achtzigern. Und wie aktuell
sind eigentlich die Tagebucheinträge? Wann ist jetzt? Bei der wirr und damit unglücklich erzählten Geschichte den Durchblick zu behalten ist nicht leicht, doch spielt die eher uninspirierte Handlung ohnehin eine Nebenrolle.
Wirre Zettelwirtschaft
Schnell wird klar, worauf es ankommt: Genau wie bei Grusel-Kollege Slender gilt es auch hier, eine bestimmte Anzahl an mehr oder weniger gut versteckten Relikten zu finden, bei denen es sich meist um die besagten Zettel handelt. Erst danach ist man qualifiziert, einen symbolischen Schlüssel wie einen Teddybären, eine Schere oder eine Bibel aufzunehmen, um mit seiner Macht ein Siegel zu brechen, das bis dahin den Weg versperrt. Und dieser Kreislauf wiederholt sich. Immer und immer wieder – egal ob man aus dem Hospital, einem Gefängnis, der Kanalisation oder dem abschließenden und grafisch durchaus ansprechenden Wald entkommen will. Zwar wird der Trott ab und zu durch minimale Schalter- und unglücklich umgesetzte Kistenrätsel unterbrochen, doch viel Abwechslung darf man nicht erwarten. Ja, der erste Auftritt von Slender war sehr ähnlich und auch der Nachfolger Slender: The Arrival spulte oft das gleiche Programm in leichten Variationen ab.
Dafür geht von der schlaksigen, gesichtslosen Kreatur und seinem Kumpanen ein viel größeres Gefühl der Bedrohung aus – der panische Kampf ums Überleben ist nicht nur dort, sondern z.B. auch bei Outlast oder Amnesia ausgeprägter, intensiver, Furcht einflößender.
Alma lässt grüßen
Trotzdem hat auch Daylight seine Momente, denn vor allem das gute Sounddesign trägt abgesehen von den repetitiven Monologen der Protagonistin und den kryptischen Worten der oft fehlplatzierten Telefonstimme zur Spannung bei. Nicht nur die Musik sorgt mit zitternden Streichern für Atmosphäre – vor allem Effekte wie stampfende Schritte, mysteriöses Knarzen und Pochen sowie markerschütternde Schreie aus dem Nichts erzeugen besonders am Anfang die eine oder andere Gänsehaut. Das gilt auch für die Spektralgestalt mit ihrer hässlichen Fratze, die sich zunächst nur aus der Entfernung zeigt, mir aber mit jedem gefundenen Relikt immer dichter auf die Pelle rückt und mir manchmal sogar nach dem Umdrehen direkt in meine Augen starrt – ein toller, wenn auch mittlerweile altbekannter Trick für einen Schockeffekt!
Aber ich stehe auch heute noch zu meiner damaligen Meinung, außer das mit Sarazar. Die kann man heute alle nicht mehr ernst nehmen
Letzter Beitrag: 11.05.2014 11:31
Was ist mit dir los?
Hammerhart dass der Schreiber über die UE 4 herzieht.. wetten wir ich schaffe es MIT der UE4 ein Spiel zu machen das schlechter aussieht als Tetris auf dem Gameboy? Ist da dann auch die Engine dran schuld?