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Defector (Action) – Agententhriller in VR

Sony hat Blood & Truth, Facebook kontert mit Defector: Das überdrehte Action-Adventure soll beweisen, wie intensiv ein Agenten-Thriller in VR sein kann. Wir haben uns die Oculus Rift S übergeschnallt und sind mit dem Sportwagen aus dem Frachtraum eines fliegenden Jets gerast, um mit einem stilechten Dropkick in der Maschine der Verschwörer zu landen. Alles für den Test!

© Twisted Pixel / Oculus

Übertrieben wild!

Eine Verschwörung um ein geheimnisvolles Kästchen, gefährliche Technologien, Schießereien, Faustkämpfe mit Bewegungs-Controllern und jede Menge Gadgets: Twisted Pixels Action-Adventure aus der Ego-Sicht hat fast alles, was sich ein Fan von James Bond oder Mission Impossible für ein VR-Spiel wünschen kann – nur noch übertriebener! Bereits in der ersten Mission liefere ich mir im rüttelnden Flugzeug Schießereien mit einem zwielichtigen Waffenhändler, um an ein begehrtes technisches Artefakt zu gelangen. Die Shootouts gehen dank der Touch-Controller und des gelungenen Inside-out-Trackings der Rift S gut von der Hand. Für Headsets der Konkurrenz sind übrigens keine Umsetzungen geplant; auch fürs hauseigene Mobil-Headset Quest gibt es noch keine Ankündigung.

Im späteren Spielverlauf wird es dank der begrenzten Energie auch mal richtig spannend, so dass ich mich geschickt von Deckung zu Deckung vorarbeiten muss, statt ungestüm Rambo zu spielen. Manchmal hätte ich mir allerdings eine Waffe gewünscht, die besser zum Fernkampf passt, etwa bei einer Verfolgungsjagd über die Dächer. Sei‘s drum, denn immerhin handelt es sich bei den technischen Nahkampf-Spielereien um äußerst coole elektrische Kampfhandschuhe oder sogar einen abgerissene Roboterarm mit eingebauter Kanone! Außerdem dabei sind ein paar Pistolen, Sturmgewehre und Flinten.

Erstaunlich komfortabel

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Zeit für eine Geschütz-Sequenz! © 4P/Screenshot

Anders als bei Blood & Truth ist man hier nicht „auf Schienen“ unterwegs, sondern ganz klassisch wie in einem Ego-Shooter. Obwohl ich pausenlos renne, in einem Heli abstürze und anderweitig durch die Luft geschleudert werde, hat das meinen Magen bislang nicht im Geringsten beeindruckt. Und das, obwohl ich nicht einmal eine Vignette vor Augen hatte! Ich würde liebend gerne wissen, wie zum Henker die Entwickler dieses Kunststück fertiggebracht haben, denn normalerweise zähle ich eher zur Gruppe der zimperlichen VR-Spieler. Lediglich das ruckartige Drehen habe ich zum Schutz vor Übelkeit lieber aktiviert gelassen. Im Menü darf man übrigens einige Komfort-Optionen nach eigenen Vorlieben konfigurieren.

Zwischendurch werden immer wieder ruhige Verhörsequenzen eingestreut, in denen ich mich gegenüber meinen Vorgesetzten für unorthodoxen Entscheidungen rechtfertigen darf. Ein schöner Weg, dem Spieler eine kleine Pause zu gönnen und die Erzählung aufzulockern (wie übrigens auch in Blood & Truth)! Während der Action haben die Entwickler ebenfalls ein Händchen für eine passende Mischung aus Krawall und Erholung: Bei Schießereien in Casinos, zwischen Hallen und Containern empfiehlt es sich, gelegentlich in die Knie zu gehen, um sich z.B. hinter Sofas und halbhohen Barrikaden in Deckung zu schlagen. Die Kniebeugen und Verrenkungen nehmen aber nie so stark Überhand wie beim notorischen Muskelkater-Spiel Raw Data. Schön, dass Widersacher wie fette Kampfroboter auch mal eine Reihe von Containern umrunden, um mich hinterrücks zu erschrecken. Die menschlichen Schergen wirken mit ihrem gescripteten Auftreten und ihren einfachen Animationen aber etwas zu schießbudenhaft.

  1. ICHI- hat geschrieben: 20.07.2019 10:38 Er fährt mit einem Sportwagen aus dem Flugzeug und springt dann aus dem Auto durch das Fenster
    eines anderen Flugzeugs , ok :)
    Ne, die Tür. Die Zeit muss sein. ;) Mit dem Dropkick erwischt er dann gleich einen Gegner.

  2. Natürlich ist ein Railshooter wie Blood and Truth, spielerisch, gefühlt 20 Jahre alt. Das, was das Spiel so toll macht ist eben die VR Variante. Ich liebe dieses Spiel. Habe es in einem Zug durchgezockt.
    Es ist ein Deckungsshooter auf Schienen. In 2D (bzw 3D, zocke nur mit 3D Vision ^^), wäre so ein Spiel eher ne 50. Sowas passt auch heute gar nicht. Es wäre ein Rückschritt. Pixel/Sprites altern nicht, deshalb sind pixelige Spiele auch heute noch toll. Aber ein Railshooter, glaube kaum, dass 2020 einer noch gute Ideen für einen haben könnte. Aber Dank VR, ist diese Methode aus Oppas Zeiten wieder ein, bzw mein Highlight. Die Bewegungseinschränkungen fallen mir praktisch nicht auf. Das Mittendringefühl überwiegt alles. Das Filmische, wie gesagt, gefällt mir bei Blood and Truth riiichtig gut. Die Geschichte ist auch sehr nett. Das, was das SPiel aber so toll macht, ist eben VR. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich gerade gar nicht wirklich bewerten. Denn ohne VR ists einfach ne 50. Ohne der netten Geschichte, sogar weniger. Aber VR sei Dank, ist es eines meiner Highlights bisher. (Vorhin Draugen beendeet in 3d ^^) gefällt mir auch richtig gut.
    Jedenfalls, gefällt mir das Filmische. Ich liebe gute Cutscences. Die können nicht lang genug sein. Spiele gerade Judgement (kein VR). Meine Güte, was die da an Zwischensequenzen hervorbringen, ist wahnsinnig. UNd das tolle ist, mann kann sich alle bisher gezeigten Filmchen noch mal aus dem Menü heraus anschauen. Typisch Japanisch. Das Spiel steckt voller IDeen, die ich auch so umsetzen würde. Jedenfalls, sind die Filme richtig gut dosiert Gibt natürlich Leute, die wollen selbst Hand an legen. Verstehe nicht, wieso es viele gibt, die sowas nicht mögen. Ich will doch ne Geschichte erleben. Deshalb habe ich auch die Serie bei Quantum Break für so toll befunden.
    Übrigens, auf Defector habe ich auch richtig Bock .
    Danke für die Aufmerksamkeit.

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