Obwohl die hervorragend vertonten Dialoge (auch in Deutsch) am Anfang der Kampagne ziemlich wahllos, holprig und zusammenhanglos wirken, wird daraus im späteren Verlauf eine „halbwegs brauchbare“ Geschichte, wenn man einige Augen zudrückt. Auch die Tagebucheinträge in Textform im Ladebildschirm versuchen einen Mehrwert zu schaffen, wirken aber überladen und unnötig. Immerhin werden die Missionen so zusammengehalten, aber mehr als eine Bonusdreingabe ist die Hintergrundgeschichte nicht und stellenweise störte das Geschehen sogar beim Turmbau. Schade!
Superwaffen und vertane Chancen
Apropos Computerintelligenzen: An diese KI-Protagonisten sind die Superwaffen gebunden. Vor dem Beginn einer Mission wählt man den Begleit-Commander aus und entscheidet sich so für den bekannten Orbitallaser, eine kleine Ressourcenspritze, eine kartenweite Verlangsamung oder eine Fokusziel-Markierung (Türme greifen gemeinsam ein Ziel an) – jeweils mit Abklingzeit. Im Gegensatz zum Vorgänger hat der Einsatz der Superwaffe keinen negativen Effekt auf das Punktekonto.
Neu ist ebenso, dass man pro Mission einen Turmtyp mit einem dauerhaften Turm-Gegenstand zur Verbesserung versehen kann, z.B. damit 30% des Laser-Schadens die Schilde durchdringt, was auf höheren Schwierigkeitsgraden von Nöten ist. Diese Spezialisierung ist nicht dauerhaft, sondern nur pro Karte. An dieser Stelle ist er schade, dass es keine Fortschrittsmechanik à la Fähigkeits- oder Technologiebaum gibt, um individuell die Türme im Rahmen der Kampagne zu verbessern. Die grundlegende Mechanik ist mit den Turm-Gegenständen ja vorhanden, wird aber nicht konsequent genug genutzt und für Multiplayer-Gefechte könnte dieser Fortschritt à la StarCraft 2: Heart of the Swarm dann wieder egalisiert werden.
Haufenweise Spielmodi
Jede Karte lässt sich auf vier Schwierigkeitsgraden spielen, wobei die „einfache Variante“ wirklich viel zu einfach ist und wenig taktisches Geschick erfordert. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad kann es gelegentlich etwas haarig werden, gerade wenn mehrere Eingänge und Höhenstufen vorhanden sind. Auf den Stufen darüber, kommt es mehr auf Spezialwaffen-Einsatz,
Turm-Upgrades, Turm-Gegenstände und die Platzierung an. Zudem gibt es pro Karte fast ein Dutzend Herausforderungen (z.B. keine roten Türme erreichten) bzw. weiteres Futter für Duelle auf der Bestenliste.
Multiplayer-Turmbau
Neben den Solo-Modi gibt es einen kooperativen Mehrspieler-Modus für zwei Personen (auf einer Karte) und einen kooperativen, koordinierten Modus. Bei letzterem ist die Karte in Felder mit zwei Farben aufgeteilt und die Spieler können nur auf den Feldern bauen, die ihrer Farbe entsprechen. Gegeneinander darf man ebenfalls antreten: In „DG Fighter“ spielen zwei Kommandanten einzeln auf der identischen Version der Karte. Wenn Spieler A dann ein anrückendes Alien besiegt, erscheint bei Spieler B exakt an dieser Stelle der Gegner erneut auf dem Spielfeld – und umgekehrt. Und damit der Karten-Nachschub in Zukunft gesichert ist, gibt es einen Level-Editor.
Seit Heute gibt es das Spiel über Gold umsonst. Habe es gerade gezogen und spiele es nun mal an. Bin ein großer TD Fan auf Handy und habe sehr viele sehr intensiv gespielt. Daher bin ich sehr gespannt, was Defense Grid 2 auf der One so kann. Schade ist schonmal, dass es keinen Talentbaum gibt. Das ist mMn immer ein sehr großer Motivator.
Und wieviel Content wurde diesmal weggelassen um 100 000 DLCs draus zu machen? Habe bereits nun öfters gelesen das der Coop Modus wie aufgesetzt wird, stimmt das?
In Bezug auf zwei Aspekte des Tests bin ich anderer Meinung:
1. Halte ich das Streichen der Flugeinheiten durchaus für einen Fehler.
Meiner Meinung nach hätte man sogar mehr unterschiedliche Flugangreifer und entsprechende Abwehrtürme einbauen sollen.
Und ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn man Marineeinheiten und dazu passende Türme eingebaut hätte.
2. Die "hervorragend vertonten Dialoge" sind ziemlich albern übersetzt.
So werden sämtliche Personen zwar mit millitärischen Titeln angesprochen, aber konsequent geduzt (auch der Spieler, was einen stilistischen Bruch gegenüber dem Vorgänger darstellt).
Ansonsten kann ich die 80er-Wertung aber unterschreiben:
Ein gutes und schnörkelloses Spiel, das aber gegenüber dem ersten Teil (den ich auch heute noch sehr häufig zocke) zu wenig Neuerungen bietet.
Übrigens muss man derzeit noch bei jedem Steam-Neustart angeben, dass man das Spiel auf Deutsch starten möchte.
Peinlich... Natürlich waren es Himbeeren.
Es waren Himbeeren