Darüber hinaus dürfen PS2-Schützen nach jeder erfolgreichen Mission Skill-Punkte auf verschiedene Fertigkeiten wie Zielgenauigkeit, Geschicklichkeit, Widerstandskraft oder Führungsqualität verteilen, zusätzliche Medikits oder Magazine erwerben und erhalten bei der Wahl der zur Verfügung stehenden Waffen detaillierte Angaben über Reichweite,
Feuerrate, Genauigkeit und Durchschlagskraft der einzelnen Modelle. Xbox-Spieler müssen auf all diesen Komfort verzichten, erhalten im Gegenzug aber früher Zugriff auf spätere Missionen und können meist aus einem umfangreicheren Waffenarsenal wählen. Allerdings gibt es auf beiden Konsolen manchmal bestimmte Vorgaben, an die ihr euch einfach halten müsst, da euer Einsatz sonst schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt wäre.
Hallo, hört mich wer?
Die Missionen sind im Prinzip auf Xbox und PS2 identisch, wobei es jedoch teils merkliche Abweichungen beim Leveldesign und Team-Management gibt. Sony-Feldherren können ihren Kameraden z. B. mehr Befehle geben als Xbox-Kommandanten, wobei letztere auch öfter mal allein auf sich gestellt bzw. mit selbstständig agierenden Kameraden unterwegs sind. Neben einem umständlichen Icon-Befehlssystem, das auf der Xbox kurioserweise sogar nur übers Pausemenü aufgerufen werden kann, sind auch Sprachanweisungen via Headset möglich. Allerdings wirkt die Spracherkennung insbesondere auf der PS2 alles andere als ausgereift.
Zudem unterscheidet sich auch die Art der verfügbaren Befehle: So könnt ihr eure Teammitglieder auf der Xbox zwar anweisen, Räume einzunehmen oder Splitter- und Blendgranaten zu werfen, aber ihr könnt sie nicht alleine an bestimmte Stellen schicken, Feuerschutz anordnen sowie um Munition oder Medikits bitten wie auf der PS2. Befehle wie „Position halten!“, „Folgt mir!“, „Feuer einstellen!“ oder „Feuer frei!“ beherrschen hingegen beide Einheiten.
Programmierte Dummheit
Allerdings sind die Unterschiede, außer dem fehlenden „Gehe zu“-Befehl auf der Xbox, nicht so gravierend wie sie vielleicht erscheinen mögen, denn verlassen könnt ihr euch auf eure leicht unterbelichteten Begleiter ohnehin nicht. So schießen sie auf Wände, stehen euch wie angewachsen im Weg herum, haben Probleme mit der Wegfindung oder ignorieren eure Anweisungen einfach komplett. Nur gut, dass eure Gegner noch dämlicher sind und entweder völlig teilnahmslos im im Kugelhagel verharren, wie aufgescheuchte Hühner im Kreis laufen oder unbeirrt anhand gescripteter Marschrouten ins Verderben rennen. Dennoch segnet ihr gerade auf der Xbox öfters das Zeitliche als es euch lieb sein wird, was jedoch nicht auf sporadisch cleveres Gegnerverhalten, sondern einzig auf die schieren Feindmassen und aus dem Nichts herbei gebeamte Gegner zurückzuführen ist.
Wenn ihr euch einem Rebellenstützpunkt nähert und sich hinter euch plötzlich ein Scharfschütze materialisiert, ist das absolut witzlos und bei einem tödlichen Treffer auch noch extrem frustrierend.
Söldner aus Fleisch und Blut
Zum Glück könnt ihr aber zumindest eure dämlichen Kameraden in den vorzeitigen Ruhestand schicken, da die Entwickler beiden Versionen einen Koop-Modus spendiert haben. Dieser beschränkt sich zwar auf sechs (Xbox) bzw. zehn (PS2) der 16 Kampagneneinsätze und lässt sich nur via Splitscreen zocken, stellt aber trotzdem eine willkommene Bereicherung dar – auch wenn es PS2-Spieler ziemlich ärgern dürfte, dass sie im Gegensatz zu ihren Xbox-Waffenbrüdern nur zu zweit und nicht auch zu dritt oder zu viert in die kooperative Schlacht ziehen dürfen. Dafür sind sie jedoch bei den anderen Splitscreen-Modi im Vorteil, denn während auf der Xbox nur Koop und Deathmatch mit geteiltem Bildschirm gespielt werden können, dürfen PS2-User auch die Modi Team-Deathmatch, King of the Hill, Capture the Flag, Flagball, Tag und Team Tag mit bis zu drei Freunden via Splitscreen bestreiten. Auch beim Map-Angebot sind Sony-Spieler im Vorteil, da sie aus insgesamt 25 Karten wählen können, während es auf der Xbox gerade einmal neun gibt. Schade nur, dass in keinem einzigen Multiplayer-Modus zusätzliche CPU-Bots aktivierbar sind – angesichts der katastrophal schlechten Gegner-KI in der Einzelspieler-Kampagne aber wohl kein wirklicher Verlust…