Mehr Freiheiten genießt man beim freien Spiel, wo man den Anspruch in 100 KI-Stufen feinjustieren kann. Das gilt zum einen für selbst erstellte Meisterschaften mit bis zu 12 Stationen, die man auch als Vorlage abspeichern und als offene oder private Online-Lobby für bis zu acht Teilnehmer konzipieren kann. Zum anderen aber auch für die offizielle FIA-RallyCross-WM und die unterhaltsame History-Kampagne. Angefangen bei den frühen Rallyewagen der 60er und 70er über die wilden 80er und moderne Klassiker bis hin zu Modellen der Gegenwart kann man hier in diversen Veranstaltungen die Geschichte sowie Tradition des beliebten Motorsports Revue passieren lassen, begleitet von kleinen Videosequenzen. Trotzdem erlebt man je nach gewählter Klasse mitunter starke Schwankungen beim Schwierigkeitsgrad: Unterbietet man z.B. in einem H1-Wagen die KI-Zeiten auf Stufe 70 relativ leicht, sieht man bei gleichen Einstellungen in anderen Fahrzeug-Kategorien plötzlich kein Land.
Neuerdings muss man nicht länger nur auf Zwischenzeiten am Ende der Sektoren warten, sondern sieht die Position des aktuellen Klassenführenden auch anhand eines kleinen Icons auf der linken Seite, das aber nicht immer repräsentativ ist. Manchmal konnte ich beobachten, wie das Icon den Abstand zu mir plötzlich wie mit Lichtgeschwindigkeit verkürzte, obwohl ich meinen Vorsprung dennoch ausbauen konnte. Eines darf man aber nie vergessen: Eine gute Platzierung nach der Zieldurchfahrt bedeutet nicht unbedingt eine erfolgreiche Etappe. Je nach Startposition können noch viele Fahrer mit besseren Zeiten folgen, so dass man trotz einer vermeintlich guten Leistung auf der finalen Ergebnisliste noch deutlich nach unten rücken kann.
Plattformübergreifende Bestenlisten
Wer lieber die Zeiten echter Spieler als Maßstab und Ansporn nimmt, wird beim Zeitfahren fündig: Hier misst man sich in asynchronen Läufen mit anderen Fahrern, um sich in den Online-Bestenlisten zu verewigen. Cool: Auf Wunsch werden jetzt plattformübergreifende Ergebnisse geliefert. Schade ist in diesem Zusammenhang nur, dass bei Teilnehmern von anderen Systemen statt des Profilnamens nur die Bezeichnung „DIRT-Spieler“ angezeigt wird und es nicht ersichtlich ist, auf welcher anderen Plattform die Zeit aufgestellt wurde. Schön wäre es auch gewesen, wenn man zusätzlich die Steuerungsmethode darstellen würde, wie es z.B. bei Project Cars der Fall ist. Dort wird durch ein kleines Icon gekennzeichnet, ob die Zeit mit
einem Controller oder Lenkrad aufgestellt wurde. Immerhin lassen sich bis zu drei Geisterwagen laden, um einen direkten Vergleich zu haben oder Nachhilfeunterricht zu nehmen.
Neben Online-Duellen hätten außerdem auch lokale Mehrspieler-Optionen eine willkommene Ergänzung dargestellt. Es müssen ja nicht unbedingt Rennen am geteilten Bildschirm sein, obwohl sich RallyCross sicher dafür angeboten hätte. Ein einfacher Hotseat-Modus würde bereits reichen, in dem mehrere Spieler hintereinander eine Etappe meistern, um anschließend ihre Zeit samt Namen auf einer lokalen Bestenliste festzuhalten. Es gibt bekanntlich nicht viele Dinge, bei denen die mittelprächtigen WRC-Spiele von Milestone oder Kylotonn eine bessere Figur abgeben als Dirt Rally. Doch beim lokalen Multiplayer-Angebot haben die beiden Mitbewerber tatsächlich die Nase vorn. Schade auch, dass von den Ligen jede Spur fehlt, die man im Vorgänger noch selbst aufsetzen und mit individuellen Zeitplänen gestalten konnte.
Nur vorgefertigte Lackierungen
Ausbaufähig erscheint zudem der magere Fahrer-Editor, bei dem man sein Alter Ego nur aus einer überschaubaren Anzahl an vorgefertigten Figuren erstellen kann. Immerhin gibt es in der kleinen Auswahl sowohl männliche als auch weibliche Vorlagen und man darf neben Namen auch seine Nationalität samt bevorzugter Startnummer festlegen.
Ähnlich enttäuschend wird das Thema Lackierungen behandelt. Zwar gibt es eine ordentliche Auswahl an vorgefertigten Varianten, die je nach Fahrzeug mehr oder weniger üppig ausfällt. Der Editor aus Dirt 4, mit dessen Werkzeugen man auch
selbst kreativ tätig werden konnte, hat es dagegen nicht ins Spiel geschafft. Zumindest auf dem PC dürften aber künstlerisch begabte Modder über den Steam Workshop diese Lücke füllen.
VR wird nachgereicht
Darüber hinaus können sich PC-Besitzer auf eine VR-Unterstützung freuen, die mittlerweile von Codemasters offiziell bestätigt wurde. Ärgerlich erscheint allerdings die Tatsache, dass man trotz des großen Interesses nicht schon zum Start mit Oculus Rift oder HTC Vive loslegen darf, sondern das Feature erst später nachgereicht werden soll. Aufgrund der positiven Resonanz hätte man sich denken können, dass es Bedarf an einer solchen Unterstützung geben wird – und das sowohl am PC als auch auf der PS4. Auf der Sony-Konsole sieht die Situation jedoch düster aus: Trotz des exzellenten VR-Modus im Vorgänger konnte sich Codemasters bisher nicht dazu durchringen, auch für PSVR-Besitzer eine Unterstützung in Aussicht zu stellen – und das ist einfach nur sehr, sehr schade.
Hat hier im Forum eigentlich jemand die Master-Serie erreicht bei den Rallys? Oder diese sogar unter den Top 3 beendet? Wenn ja: Schraubengschlüsselgenie UND Fahrerass? Oder einfach seit klein auf täglich trainiert?
Edit: Konnte endlich, endlich! die Meisterklasse freischalten. Musste dafür nur einige Wochen auf alle andere Spiele verzichten.
Uuund ich fliege, fliege, fliege immer höher in den Baum, in die Zuschauer, in den Fels... Grüsse aus dem virtuellen Finnland.
@Skippo
Alles klar
In der normalen Rally heißen die Stufen Open, Clubman, Professional, Elite, Masters. Im deutschen dann dementsprechend Anfänger, Herausforderer, Profi, Elite, Meister. Ist wie gesagt die normale Rally-Bezeichnung, aber wie ich das bis jetzt gesehen habe unterscheiden sich die Namen eh nicht (zwischen Standard-Rally und Rally-X; war ja in Teil 1 schon so).
Ich glaube, man erreicht diese, wenn man eine bestimmte Punktzahl bei den Rennen erzielt. Und ich glaube, das heißt, die "Strafpunkte-Zahl" so niedrig wie möglich zu halten. Die "Zwischenstufen" weiß ich leider auch nicht.