Der Unterschied könnte gar nicht augenfälliger sein!
Selbst mit dem Getier des Waldes hat man hier seine liebe Not, zumindest bis man fürs Kämpfen gerüstet ist. |
Nein, ich meine nicht die Spielweise unserer Nationalkicker im Vergleich zu dem, was man sonst so von deutschen Mannschaften gewöhnt war. Was ich meine, ist vielmehr der Schwierigkeitsgrad von Disciples 3 verglichen mit dem zuletzt getesteten Grotesque. Zwar kommt das eine aus Russland und das andere aus Deutschland, aber das allein macht noch keinen Unterschied. Die rundenbasierten Kämpfe bei Grotesque waren viel zu einfach, so dass man eigentlich nie ins Schwitzen geriet. Ganz anders das Bild bei Disciples 3, wo man regelmäßig Probleme mit den angriffslustigen Feinden bekommt.
Anfangs gilt das sogar für den leichten Schwierigkeitsgrad, obwohl der für Anfänger ausdrücklich empfohlen wird. Drei Stufen gibt’s insgesamt, von denen allenfalls zwei zu schaffen sind und der höchste recht illusorisch ist. Denn nur auf den unteren Stufen trifft man mal auf machbare Gegner, bei denen die ultraharten Monster wie Bäume schwingende Riesen, Elfenritter mit Lanze oder fast unverwundbare Werwölfe nicht auch noch gehäuft auftreten. Neben den todbringenden Gegnern gibt es noch einen Unterschied zu Groteque: Disciples ist gänzlich unlustig. Akella versucht es mit einem finsteren Ansatz, der manchmal vielleicht etwas zu ernst wirkt, aber insgesamt sehr gut zur Kulisse passt.
Drei Völker – ein Ziel
Disciples heißt übersetzt Anhänger und genau um die geht’s im dritten Teil der Fantasy-Saga. Die genretypische Story
Jeder Held erzählt seine Geschichte, in der er Großes vollbringt. Der Held der Verdammten muss natürlich seinen Herrn und Meister befreien. |
erzählt von drei Völkern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Menschen, die an ein höheres Wesen glauben; die Elfen, die die Natur verehren; die Bösen, die einem mörderischen Kult verfallen sind. Mitten in diese spannungsgeladene Welt fällt ein Meteorit, dem ein Himmelsbote entsteigt. Das ist ein wenig wie bei Das fünfte Element, allerdings in einer Welt der Mythen und Legenden. Für die zerstrittenen Menschen ist die junge Frau die Hoffnung auf Erlösung, während die Legion der Verdammten mit Hilfe des Engels ihren satanischen Anführer befreien wollen, der schon lange im Verlies auf Rache sinnt.
Jede Gruppe schickt also ihren Helden los, um an den Engel zu kommen bzw. die andere davon abzuhalten. Das ist der Ausgangspunkt der drei Kampagnen, die alle an unterschiedlichen Orten spielen, obwohl sie ein ähnliches Ziel haben. Durch den Engel bekommt das Ganze einen fast philosophischen Touch, der einen dieselbe Geschichte auch aus einer anderen Perspektive erleben lässt. Einzig die gar nicht so nette Elfenallianz sitzt etwas zwischen den Stühlen, weshalb die Kampagne in ihren herbstbraunen Landen nicht so stringent verläuft. Hinzu kommt noch ein freier Modus, bei dem man keine Quests erledigen muss. Zudem gibt es die Möglichkeit, zu zweit an einem Rechner zu spielen, was bei rundenbasierten Taktik-Rollenspielen seit jeher Tradition hat. Einen Online-Multiplayer sucht man allerdings vergebens.
Helden und Kämpen
Zwar bekommt man drei feste Helden geliefert, aber die darf man nach eigenem Gutdünken ausbauen.
Charakter pimpen, wie man es mag: Auch den Helden der Elfen darf man nach eigenem Wunsch ausstatten und aufsteigen lassen. |
Akella weiß also, wie man Genrefans langfristig motiviert, auch wenn das Ganze nicht so ausgefeilt ist wie bei einem lupenreinen Rollenspiel. Aber immerhin darf man bei jedem Aufstieg Punkte verteilen, die sich in vertraute Werte wie Stärke, Ausdauer, Geschick oder Intelligenz aufspalten. Zudem muss man sich für Zusatzboni entscheiden, mit deren Hilfe man Schläge besser pariert, besser gepanzert ist oder magische Angriffe übersteht. Gerade dieses fast an ein Minispiel erinnernde Menü ist wichtig, da es irgendwann zu mehr Mitgliedern führt. Zu Beginn darf man nämlich nur drei Recken mitnehmen, was man durch die richtige Taktik ausgleichen muss.
Diese an mittelalterliche Soldaten erinnernden Mitstreiter steigen zwar automatisch auf, aber immerhin kann man Art und Zeit ein wenig beeinflussen. Gesteuert wird das über die eigene Stadt, in der man Bauten errichten kann: Eine Kaserne verbessert z.B. die Nahkämpfer. Diese Entscheidungen sind sogar richtungsweisend, da sich Gebäude teils ausschließen. Wer etwa ein Kloster für Heilerinnen errichtet, kann keine Kirche mehr für Inquisitorinnen bauen. Neben Schwertkämpfern gibt es noch Bogenschützen, Heiler und Zauberer, aber auch ausgefallene Einheiten wie Titanen. Am Anfang vergisst man leider öfter, die Gebäude zu erweitern und wundert sich, warum die Kämpfer nicht aufsteigen. Leider erschlägt einen das Spiel zu Beginn ein wenig mit seinen vielen Details, weshalb schon mal die Übersicht leidet.
Obgleich das Genre nicht zu meinen liebsten gehört (M&M habe ich nicht
einen Teil beendet, die beiden Vorgänger von diesem kenne ich nicht),
habe ich mir das Ganze mal "angetan".
Stand: Menschen-Kampagne durch.
Auf leicht ist das Ganze erstmal problemlos zu schaffen, auch für Nichtfans.
Wenn man 2 Stunden dabei ist hat man sich recht gut eingespielt, ausserhalb der Kämpfe ist das ganze auch nicht sonderlich umfangreich.
Die Atmospähre ist düster, was ich ausserordentlich mag, kein überbunter
firlefanz, keine verzweifelten Versuche witzig zu sein.
Die Einheiten (wie gesagt, bislang nur Menschen gespielt) sehen sehr, sehr gut aus.
Der Imperiale Assassine (höchste Ausbaustufe Fernkämpfer) beispielsweise sieht fieser aus als in manchen Spielen die "Bösen".
Alles in Allem macht das Spiel schlichtweg Spass, selbst wenn man das
Spielprinzip, wie ich, nicht zu seinen liebsten zählt.
Wer die Art Spiel mag kann hier bedenkenlos zugreifen oder sollte es meiner Meinung nach spätestens tun wenn es für 20 ois zu haben ist.
Auf leicht kommt mit Sicherheit auch jeder ohne große Frustmomente weiter, zumal man jederzeit, will heissen bei Bedarf vor jedem Kampf,
abspeichern kann.
Was die Story angeht die mein Vorschreiber so konstruktiv bemängelt hat...
nunja, ein allmächtiger Gott, ein gefallener Engel und ein Messias...
Ich finde die Story wesentlich weniger langatmig, verworren und blödsinnig
als das christliche Original, und hier ist der Messias wenigstens hübsch.
Die Story reisst keine Löcher in Raum-Zeit-Gefüge aber ich habe
schon ERHEBLICH schlimmeres gesehen und umgesetzt ist sie auch
solide.
Mir war das Spiel den Vollpreis von 44 Euro jedenfalls jetzt schon wert,
und das kann ich zu meinem Leidwesen nicht besonders oft behaupten.
Gruss
Wolf
PS: bevor ich es vergesse... ich bin weder blind noch sonderlich dämlich und ich habe während der Menschenkampagne keine nervigen bugs gesehen (ausser kurzen grafikglitches, die aber selten vorkamen).
Die Ladezeiten waren selbst bei meinem Vorkriegsrechner (war...
1. Das Spiel ist weder zu schwer noch zu leicht. Es ist beides. Je nach Kampf, je nach Map, je nach Situation. Absolut unausgewogen.
2. Die Story ist ein Witz. Selten so gelacht. Passt ausserdem hinten und vorn nicht mit dem Geschehen auf den verschiedenen Karten zusammen.
3. Nervige Bugs, ab und an auch mal unmenschliche Verzögerungen/Ladezeiten.
4. Überall dort wo es beim Gameplay von den Originalspielen abweicht wirds Mist.
Fazit
Pro: Gute Vorgänger.
Contra: Der Rest.
Gruß,
4P|Bodo
Wieso steht bei Steam das es einen Multiplayermodus gibt ??
Wieso müssen Strategiespiele oft so schwer sein? Und wieso ist ein hoher Schwierigkeitsgrad ein Plus? Kapier ich nicht, das ist doch reine Geschmackssache und nichts was man werten kann.