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Disgaea D2: A Brighter Darkness (Taktik & Strategie) – Disgaea D2: A Brighter Darkness

Seit zehn Jahren schreibt Nippon Ichi mit Disgaea Geschichte. Nicht nur, weil man stur dem technischen Fortschritt trotzt. Sondern auch, weil man stattdessen die Tugend perfektioniert, die inhaltliche Seite der rundenbasierten Strategie-Rollenspiele auszureizen.  Ob dies auch beim jüngsten Teil Disgaea D2 auf der PS3 gelungen ist, klären wir im Test.

© Nippon Ichi Software / NIS America

Die gute alte Zeit

[GUI_PLAYER(ID=108024,width=300,text=Das herrlich disharmonische Heldentrio des Ur-Disgaea ist zurück!,align=right)]Obwohl Disgaea D2 (DD2) bereits der fünfte Teil der Serie ist, hat Nippon Ichi bislang ähnlich wie Square Enix bei Final Fantasy stets auf neue Helden gesetzt. Und das, obwohl mit dem Overlord-Sprössling Laharl, seiner ihm insgeheim nach dem Leben trachtenden Vasallin Etna sowie dem gefallenen Engel Flonne beim Ur-Disgaea auf der PlayStation 2 ein wunderbar disharmonierendes Heldentrio eingeführt wurde. Die Dialoge, die sie nicht nur mit- oder gegeneinander, sondern auch mit den anderen, herrlich überzogenen Figuren führten, sollten eines der Markenzeichen der Serie werden.

Ein anderes war natürlich der enorme Tiefgang, den das seinerzeit von Final Fantasy Tactics entliehene sowie auf eine neue Stufe gehievte Spielprinzip bot. In den rundenbasierten Kämpfen musste man nicht nur auf die Positionierung der Figuren achten, sondern z.B. auch, wer um einen herum steht und seinen Angriff maßgeblich verstärken kann. Man konnte die Waffen in der so genannten „Item World“ aufleveln und mit neuen Eigenschaften versehen. Es gab haufenweise Figuren bzw. Charakterklassen, die man erstellen und mit ins Gefecht nehmen konnte. Man durfte sogar versuchen, in der Dark Assembly, einer Art spielinternem Repräsentantenhaus, Änderungen der Spielwelt wie reduzierte Preise in den Shops usw. zu beantragen. Ausnahmslos alles war miteinander verknüpft – mitunter subtil, aber sehr effektiv.

Sie sind wieder da

Die Kulisse ist veraltet, aber letztlich unwichtig - die inneren Werte von Disgaea D2 sind grandios.
Die Kulisse ist veraltet, aber letztlich unwichtig – die inneren Werte von Disgaea D2 sind grandios. © 4P/Screenshot

Dass DD2 etwas außerhalb der Serie steht, wird nicht nur daran deutlich, dass Disgaea 5 bereits angekündigt wurde. Nippon Ichi bricht mit der Tradition und baut wieder auf alte Helden. Um genauer zu sein: Das infernalische Trio, mit dem der Erfolgszug begann, ist wieder da – die Geschichte setzt quasi ein paar Jahre nach den Geschehnissen des ersten Disgaea ein. Obwohl Laharl sein Vorhaben, zum Overlord aufzusteigen, in die Tat umsetzen konnte, hat er die Netherworld immer noch nicht unter seine pubertären Dämonenfittiche gebracht – es gibt immer noch Dämonen, die ihn nicht anerkennen und im schlimmsten Fall töten möchten, um seinen Platz einzunehmen. Etna ist immer noch für die Pflege und Aufzucht der Prinnies (Sklavenseelen in Pinguinform) verantwortlich, die nach wie vor mit ihren Allüren und ihrem vollkommen übertriebenen Selbstverständnis für den einen oder anderen Lacher gut sind.

Doch auch wenn es auf dem Schlachtfeld neuerdings zu spontanen Frotzeleien zwischen den Figuren kommen kann, wenn man sie nebeneinander postiert, bleibt Disgaea im Rahmen der Serie erzählerisch erstaunlich spröde. Es gibt immer noch ausreichend Gags und die Sprecher, die für mich tatsächlich nach denen des ersten Teils klingen, sind immer noch fantastisch. Doch so ganz mag der Humor nicht mehr steil gehen. Teilweise liegt es daran, dass die Figuren schon mit Disgaea ausgelotet schienen und die Dialoge jetzt zwar weiterhin nett sind, aber nur noch selten neue Facetten zeigen. Vielleicht liegt es auch an der grundsätzlich ernsteren, im Vergleich zur übersprudelnden jugendlichen Naivität bzw. dem Sturm und Drang des Vorläufers beinahe erwachsen wirkenden Tonalität, die zu häufig in Erscheinung tritt. Doch wie dem auch sei, die Geschichte und die Charakterzeichnung sind der größte Schwachpunkt von Disgaea D2.


  1. ich hab auch disgea 3 gespielt, viel im Endgame, mit den Itemleveln war ich am meisten beschäftigt. Charakter-World mochte ich nicht ganz so, ich weiss aber leider nicht mehr warum, aber irgendwas hat mir spielmechanisch nicht daran gefallen. Jedenfalls heute könnte ich dir auch nicht mehr sagen wofür die Innocents gut sind. Die waren doch in der Itemworld auffindbar oder? Das war alles echt kompliziert. Irgendwann hole ich mir mal wieder nen neuen Teil. Aber die Dinger sind auch echte Zeitfresser.

  2. Firon hat geschrieben:...
    Disgaea erklärt insgesamt ziemlich wenig. Das wird bei D2 auch nicht besser, wenn ich's richtig in Erinnerung habe. Und da sind die "Details" die du aufführst eigentlich noch das geringste Problem, weil man sich alles erschließen oder zur Not auch ergoogeln kann. Außerdem kommt man ja auch durchs Spiel ohne alles zu verstehen.
    Pyoro-2 hat geschrieben:...hab 220h nur an D3 gezockt und die Fragen da könnt ich nidmal beantworten. Buffs, Ailments, Resistenzen ... sind einfach viel zu unwichtig ^^
    ...
    Alles klar, danke. Bedeutet also: Augen zu und durch. Bitte weitergehen und keine Fragen stellen. :ugly:
    Aber egal... echt tolles Spiel!

  3. ...hab 220h nur an D3 gezockt und die Fragen da könnt ich nidmal beantworten. Buffs, Ailments, Resistenzen ... sind einfach viel zu unwichtig ^^
    Aber die Kritik ist natürlich berechtigt. Manche Sachen kannst nur im Inet nachschlagen.

  4. Gab ein Item, mit dem konnte man das Item eines Gegners quasi klonen. Nun gibt's / gab's über die Charakter-World (hieß das so?) ja die Möglichkeit gegen seinen eigenen Charakter zu kämpfen. So konnte man Items und vor allem Innocents verdoppeln. War in Teil 3 eine durchaus interessante Spielmechanik. In Teil 4 ging's auch noch, klappte allerdings ziemlich selten und war eigentlich nicht mehr wirklich durchführbar. Von daher war ich ganz froh, dass es bei D2 dann komplett raus war, so musste man's gar nimmer versuchen.
    Zu deinen sonstigen Fragen:
    Disgaea erklärt insgesamt ziemlich wenig. Das wird bei D2 auch nicht besser, wenn ich's richtig in Erinnerung habe. Und da sind die "Details" die du aufführst eigentlich noch das geringste Problem, weil man sich alles erschließen oder zur Not auch ergoogeln kann. Außerdem kommt man ja auch durchs Spiel ohne alles zu verstehen.
    Im Post-Game wird's dann nochmal deutlich komplizierter, weil du als Serienneuling z.T. gar nicht weißt wie du am besten vorrankommst. Als ich mich bei Disgaea 3 zum ersten mal wirklich mit dem Postgame beschäftigt hab, hab ich mich wirklich mal ein paar Stunden auf diversen Seiten umgeguckt und mir überlegt wie ich vorgehe. Sowas darf einen dann irgendwie nicht stören. Man kann natürlich alternativ auch einfach rumprobieren und ist dann 200h mit dem Spiel beschäftigt ;) Aber ich mag das eigentlich irgendwie, wenn ein Spiel quasi 'ne "Wissenschaft" für sich ist.

  5. Ich weiß, dieser Thread ist schon bissl älter, doch da ich grad voll mit Disgaea 4 beschäftigt bin - mein erstes, noch in der Story 7-3 - und ich mich hin und wieder über gewisse Dinge ziemlich ärgere, frag ich hier mal nach, ob sich daran mittlerweile, also bei Disgaea D2, was geändert hat.
    Also...
    1. Buffs: Ich zaubere mit einem Char "Shield", mit einem anderen "Braveheart" und mit einem dritten noch irgendwas auf verschiedene Verbündete, kann in meiner Vergesslichkeit aber eine Runde später nicht mehr feststellen, welche dieser Zauber noch aktiv sind, bzw. wie viel sie nun tatsächlich (in absoluten Zahlen) bewirken und wer nun genau wovon profitiert. Ich blättere durch die Statusanzeigen jedes Chars, doch nirgendwo werden irgendwelche Buffs angezeigt. Warum nicht?
    2. Ailments: Woher weiß ich, was diese bunten Fragezeichen über den Köpfen bedeuten, und noch viel wichtiger: was sie bewirken? Oder diese zuckende Spirale? Ok, als relativ erfahrener RPG-Spieler kann ich 1 und 1 zusammenzählen, doch warum gibt mir das Spiel diesbezüglich keine Auskunft?
    3. Resistenzen: Ok, Feuer, Wind und Eis sind mir klar. Doch wo sehe ich die Resistenz des Heilers gegenüber Schlaf (Coffee Maker)? Warum werden in dem Spiel Resistenzen verwendet, die ich jedoch nirgendwo auslesen kann? Besteht die einzige Möglichkeit darin, die "Coffe Maker-Punkte" sämtlicher Items zusammen zu zählen um somit die tatsächliche Resistenz zu ermitteln? Warum zur Hölle so kompliziert?
    4. Innocents (und die nerven mich am meisten!): Grundsätzlich verstehe ich was die tun, und was ich mit denen tun kann: Verbessern. Verschieben. Kombinieren.
    Doch ich verstehe nicht, warum nirgendwo im Spiel erklärt wird, was z.B. ein Psychologist genau macht. Oder ein Coffee Maker. Oder ein Statistician. Oder ein ...
    WTF?! Wie zur Hölle soll ich wissen wofür der gut ist? Gerade mal zwei (!) Innocents werden im Spiel erklärt: Gladiator und Sentry. Toll. Wo sind die restlichen ~47?
    Ich mag dieses Spiel sehr und bin wie gesagt noch...

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