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Dragon Age 2 (Rollenspiel) – Dragon Age 2

BioWare setzt die Segel: Der Nachfolger von Dragon Age spielt nicht mehr im Königreich Ferelden, sondern im nördlichen Nachbargebiet der freien Marschen. An der felsigen Küste liegt die Hafenstadt Kirkwall, die nach den Kriegen des Vorgängers von Flüchtlingen aus dem Süden überschwemmt wird. Hier beginnt ein Abenteuer, das man über mehrere Jahre beeinflussen kann.

© BioWare / Electronic Arts

Vom sanften Heiler zur zickigen Schurkin

Die Kampfchoregraphie ist schnell, explosiv und blutig, aber nicht besonders elegant.

Bis zu drei Gefährten mit ganz eigenen Ticks und Vorlieben können den Helden begleiten. Und je nachdem, wer dabei ist, kann sich eine Quest etwas anders entwickeln. Hier hat man recht flott eine Auswahl zwischen ganz unterschiedlichen Charakteren – knapp zehn stehen zur Verfügung. Und die wird nicht nur zur angenehmen Qual, wenn man vor dem ersten Akt entscheiden muss, wer einem in die Tiefen Wege folgt. Auch später ertappt man sich dabei, wie man zwischen frecher Piratin und eigener Schwester, zwischen heilendem Wächter oder zerstörerischer Elfe laviert.

Schön ist, dass man in manchen Situationen auch ihre Art nutzen kann, um in einem Gespräch schneller zum Ziel zu kommen. Sprich: Anstatt noch weiter zu diskutieren, schickt man sie vor, damit sie bei einem ängstlichen Händler etwas Magie in den Händen oder eine Klinge an seinem Hals aufblitzen lassen. Das sorgt für spontane Dynamik in den Dialogen.

Schade ist, dass es kein zentrales Lager mehr gibt, in dem man die Gefährten gezielt ansprechen kann. Jetzt hat jeder einen Unterschlupf irgendwo in der Stadt, so dass man ihn separat aufsuchen muss, um evtl. die Beziehung zu stärken und dadurch eine Charakterquest zu erhalten. Ist zwar auch okay, aber es fehlt nicht nur das kollektive Partygefühl, man erfährt auch deutlich weniger über seine Gefährten als in Dragon Age, weil man einfach nicht so weit reichende Gespräche mit ihnen führen kann.

Düstere Charaktere, gute Quests

Die Stadt Kirkwall ist modular aufgebaut, man kann sie nicht am Stück erkunden – rechts lässt sich zwischen Tag und Nacht wechseln oder auf die Region.

Ein Highlight des Spiels sind einige der Nichtspielercharaktere – vor allem die düsteren Figuren und einige Templer sorgen für angenehme Atmosphäre. Was hat es z.B. mit dem Qunari-Magier auf sich, der wie ein Sklave in Ketten gehalten und mit zugenähten Lippen unter einem Helm verborgen wird? Befreit man ihn oder liefert man ihn aus? Wird er für eine ausländerfeindliche Politik missbraucht? Abseits der reinen Questfragen bringen er und sein Volk auch etwas Philosophie ins Spiel, wenn es z.B. um das Verständnis von Freiheit und Zugehörigkeit geht.

Ab und zu blitzt die Textqualität auf, die auch Dragon Age so auszeichnete – gerade in den Zwischensequenzen mit Dialogen, in denen die Mimik von der Kamera voll eingefangen wird. Und natürlich genießt man die komplette deutsche Sprachausgabe (man kann sich vor dem Spielstart auch für den Originalton entscheiden), die allerdings nicht bei allen Charakteren immer überzeugt.

Der Vorgänger war auch markanter, was die Figuren und vor allem die Story anging, die erst ab dem zweiten Akt vor allem politisch Fahrt aufnimmt und selbst die Entwicklung der Stadt von Entscheidungen des Spielers abhängig macht. Bevor die Dramaturgie der Hauptgeschichte in Gang kommt, vergehen aber zu viele, fast ein Dutzend Stunden – auch deshalb, weil der Schwenk zur Verhörszene in die Gegenwart zu selten vorkommt. Die guten Quests sind jedoch auch hier das Salz in der

Obwohl Architektur und Beleuchtung ansehnlich sind, enttäuscht die Sterilität in den Gassen – NPCs reagieren weder auf blutige Kämpfe noch auf Diebstahl.

Suppe: Das stupide Holen und Bringen steht nur ganz selten im Vordergrund, es geht von der Eifersucht über Habgier, Mord und Rache, Rassismus und Patriotismus um nahezu alles, was eine Tragödie ausmachen kann.

Tot oder lebendig?

Tötet man einen brutalen Triebtäter in einem Akt der Selbstjustiz oder glaubt man ihm, dass er von Dämonen heimgesucht wird? Immerhin könnte sich seine Schonung auch auszahlen, denn er ist der Sohn des Magistrats. Nahezu jede psychologische Zwickmühle wird thematisiert. Man kann rechtschaffen und menschenfreundlich, nach eigenem Vorteil schwankend oder brutal und böse spielen.

Da es keine universelle Moral gibt, hat das eigene Handeln keine direkten Konsequenzen für die eigene Karriere. Aber je nachdem wie man agiert, bekommt man unmittelbar nach einer Antwort oder Tat mehr oder weniger Sympathie bei seinen Gefährten. Wer seiner Schwester das richtige Bild schenkt gewinnt, wer in Anwesenheit der konservativen Aveline mehr Profit aus einer Quest ziehen will, verliert. Hier bleibt BioWare seinen starken Tugenden treu, hier wird man gut unterhalten, was Charakterinteraktion und Dialoge angeht. Trotzdem vermisst man mehr Leben in der modular aufgebauten und teilweise zu stark begrenzten Spielwelt, die nur eine Stadt präsentiert.
   

  1. Ah, ich erinnere mich, Dragon Age 2. War das nicht das Abenteuer von Hawke im Copy&Paste Land? Ne, das war ja wohl nur grausam. Dragon Age 1 war durchaus noch verbesserungswürdig, der zweite Teil aber so vermurkst das ich nicht mal wüste wo man da mit dem Verbessern anfangen sollte.
    Was kann man auch erwarten bei solch einer Designphilosophie!?!
    http://www.youtube.com/watch?v=SV97ozaD4vs

  2. Ach ja, Dragon Age 2....ich erinnere mich noch an den schönsten Moment mit dem Game. Das war als ich zusammen mit Gebrauchtwert von DA2 (Das es überhaupt einen hatte...) gerade genug Kohle dabei hatte um damit in meinem Lieblingsladen Dark Souls zu kaufen. Good Times. :mrgreen:
    Im Ernst, das Game war bestenfalls Mittelmaß. Das schlimmste war der Kampf mit dem Arishok. Als hätten sie es mit Absicht schlecht gemacht.

  3. Xris hat geschrieben:
    sollen sie endlich nen selbstentwerfbaren Protagonisten einführen, so schwer kann das doch nicht sein.
    Das Aussehen von Geralt hat alles mit der Story zu tun und wer Geralt als Person nicht ab kann, ist ein Weichei 8)
    Zu DA2: Ja, Konsolen-Müll halt. Wobei selbst die meisten Konsolenspieler es wohl scheisse finden (?)
    Aber Bioware hat sich nun mal komplett an EA verkauft. Bei DA:O hat man ja schon fast den Kampf zwischen den EA Schlipsträgern und den ambitionierten Entwicklern bei Bioware gespürt. Aber bei DA2 ist alles verloren. Das Spiel ist Grabbeltisch Trash und nichts weiter.

  4. Wegen den Konsolen. Weil Bioware das KS aus DA: O nicht ordentlich auf Konsolen porten konnten oder wollten. Und weil Bioware seit sie bei EA sind auch nur noch Markenausschlachtung betreiben. Mich hat die Demo schon abgeschreckt. Konsoliges Dialogsystem von Mass Effect, KS wie aus einem unterdurchschnittlichen JP HnS, ein Schlauch wie in CoD, nur w/m Mensch als Char, Texturbrei etc.

    sollen sie endlich nen selbstentwerfbaren Protagonisten einführen, so schwer kann das doch nicht sein.
    Du weist das der Witcher auf einem Taschenbuch basiert? Erstens dürfte das aus lizenzrechtlichen Gründen nicht möglich sein und zweitens gibts dann da noch die Fans. :ugly:

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