Veröffentlicht inTests

Dust 514 (Shooter) – Dust 514

Ein Schlachtfeld voller Toter! Das ist es, was ich vor mir sehe. Oh, keine Angst: Sie laufen munter umher, kämpfen um wichtige taktische Punkte, ratzen sich Energie und Blei um die Ohren. Aber es sind eben keine Menschen. Es sind Spiegelbilder von Persönlichkeiten, die längst ins Gras gebissen haben, um in frischen Körpern immer wieder neu geboren zu werden. Und sie sind nicht das Einzige, das in Dust 514 ein klein wenig anders funktioniert als in Battlefield oder Call of Duty.

© CCP / CCP

Über die groben Kulissen mit ihren spärlichen Details und viel zu spät auftauchenden Texturen kann ich übrigens hinwegsehen. Ich mag die nüchterne Technokratie des Eve-Universums, die Art und Weise, mit der riesige Wolkenkratzer über dem Schlachtfeld thronen oder gewaltige Kommandostützpunkte wie gigantische Container auf der braunen

Interessante Ideen reichen leider nicht: Die Action kracht nicht, der Shooter wirkt altmodisch.
Interessante Ideen reichen leider nicht: Die Action kracht nicht, der Shooter wirkt altmodisch. © 4P/Screenshot

Planetenoberfläche abgestellt wurden. Ein tiefes Soundtrack-Knarzen liegt wie schweres Blei in der Luft, die emotionslose Computerstimme reiht trockene Statusmeldungen aneinander. Stilistisch arbeitet CCP gewohnt treffsicher…

Hörst du den Tod kommen?

… handwerklich leisten sich die Entwickler leider fiese Schnitzer. Dass Grasbüschel erst ein paar Meter vor mir aus dem Boden schießen – geschenkt. Dass große Objekte wie Kisten aber wie aus dem Nichts in meinem Sichtfeld auftauchen, ist ein Unding. Dass die niedrige Bildrate ständig mit einem Schluckauf kämpft, geht schließlich zu weit. Denn das ist ein Fehler, der sich spürbar auf Übersicht und vor allem auf die Zielgenauigkeit auswirkt – zwei der wichtigsten Aspekte eines Shooters! Fühlen sich die Bewegungen meines Söldners deshalb so träge an oder ist das eine bewusste Einschränkung der Entwickler?

Eine Frechheit ist das Verhalten leichter Fahrzeuge: Als wären sie aus Papier gebaut, wenden sie praktisch auf der Stelle und schlagen selbst nach winzigen Hügelkuppen lächerliche Purzelbäume. Abgesehen davon sind die akustischen und visuellen Signale nach Treffern so unscheinbar, dass ich gelegentlich meinen drohenden Tod übersehen habe. So

Stilvoll trifft CCP wie schon in Eve Online ins Schwarze: Die unterkühlte Science Fiction atmet die Luft großer Weltraumopern.
Stilvoll trifft CCP wie schon in Eve Online ins Schwarze: Die unterkühlte Science-Fiction atmet die Luft großer Weltraumopern. © 4P/Screenshot

muss ich stets auf meine Schild- und Rüstungswerte schielen, was seit Jahren nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Andere Geräusche fehlen mitunter komplett.

Anlegen, Zielen, Lag einrechnen

Ein zweischneidiges Schwert ist die Möglichkeit, mit Gamepad, Move oder Maus und Tastatur zu spielen. Über die sinnlose Idee, das träge Move in einem Shooter zu verwenden, möchte ich gar keine Worte verlieren. Die Gamepad-Steuerung funktioniert hingegen einwandfrei – allerdings ist sie der Präzision einer Maus trotz optionaler Zielhilfe deutlich unterlegen. Diese unvermeidbare Schwachstelle will ich den Entwicklern nicht vorwerfen; die halbherzige Einbindung kreide ich ihnen aber an. Wieso darf ich z.B. die Tastenbelegung nicht ändern?

Das ist vor allem deshalb unglücklich, weil Dust 514 ein unnötig eigenwilliges Eingabemuster verwendet. Es ist auch deshalb ärgerlich, weil ich Geschütztürme wesentlich schneller und genauer mit dem Analogstick drehe. Wenn ich deshalb zwischen Maus und PlayStation-Controller wechsele, wird das Spielgefühl immer wieder unterbrochen. Nicht zuletzt würde ich Menüs gerne per Mauszeiger und bedienen, wenn die vielen fürs Gamepad optimierten Tabellen ohnehin an eine PC-Nutzerführung erinnern.

  1. Dust 514 wird in abgewandelter Form seinen Weg auf den heimischen Rechenknecht finden.

    Das Entwicklerteam des PS3-Multiplayer-Shooters Dust 514 arbeitet mit Project Legion an einer Neuinterpretation für den PC.
    Laut CCPs CEO Hilmar Veigar Pétursson ist es „ein neuer Ansatz dafür, ein Söldner auf dem Boden zu sein. Es ist fast ein neues Spielerlebnis."
    „Wir nehmen all das, was wir bei Dust gelernt haben, und machen fast von Grund auf ein neues Spiel, obwohl es das gleiche Team ist, also sind sie mittlerweile recht erfahren. Und sie haben bereits gute Fortschritte erzielt", erklärt er gegenüber Eurogamer.
    Das Spiel unterscheide sich bereits „signifikant" von Dust 514: „Es ist mehr eine Revolution statt einer Evolution. Daher nennen wir es auch Project Legion, denn es ist ehrlich gesagt mehr wie ein neues Spiel."
    Aufgrund der Erfahrung des Teams konnte man bei Project Legion auch schneller Fortschritte erzielen als zuvor bei Dust 514. Obendrein existieren viele Bestandteile der Welt bereits auf dem PC, während man sie für die PS3 von Grund auf neu erstellen musste.
    http://www.eurogamer.de/articles/2014-0 ... uer-den-pc
    Edit: Jetzt gibt es auch die 4p-News dazu:
    http://www.4players.de/4players.php/spi ... Spiel.html

  2. Ich blicke auf dem Marktplatz nicht durch. Dropsuits sind also die geklonten Körper, in die ich respawne. Es ist wohl wie bei Eve. Die Geschichten die ingame geschehen sind interessanter und transparenter als das Spiel selbst. Schade das AUR als ingame Währung benutzt wird und nichf einfach Euros von meinem Playstation Guthaben.
    Aber nett, das CCP sowohl M+T als auch Move unterstützt. Das Option s menü macht einen echt umfangreichen Eindruck für nen Konsolen Shooter.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1