Ein nicht enden wollender Quell von Überraschungen
Das Reich der Schatten ist aber kein reines Eye-Candy, sondern hat auch spielerisch einiges zu bieten. Schnell überkam mich deshalb die gleiche Abenteuerlust wie einst in Elden Ring: Schon nach den ersten Schritten entsteht wieder diese Sogwirkung und ich will einfach immer weiter erkunden, erforschen, entdecken.
Neue Höhlen, neue Dungeons, neue Schätze und neue Herausforderungen: Ich stolpere von einem interessanten Schauplatz zum nächsten, schaue hier noch kurz vorbei und ach ja, das Schloss da vorne wollte ich ja auch noch unter die Lupe nehmen! Es fällt schwer, den Controller zur Seite zu legen, weil hinter jeder Ecke etwas Interessantes darauf wartet, von mir ausgekundschaftet oder bekämpft zu werden.
Diese unglaubliche Immersion, die abseits von Elden Ring vor allem The Legend of Zelda: Breath of the Wild entfaltet hat, weil die Spielwelt zum schier unendlichen Verweilen einlädt, findet sich auch in Shadow of the Erdtree wieder und zog mich bei jeder Session stundenlang in ihren Bann. Daran Schuld ist auch das unfassbar gelungene Level-Design: In vielerlei Hinsicht und vielleicht auch wegen seiner kleineren, aber dennoch beachtlichen Größe, ist der DLC noch dichter, verbundener und kohärenter als das Hauptspiel.
Dauernd erspähte ich auf meiner Reise spannend aussehende Orte oder Sehenswürdigkeiten in der Ferne und vergaß sie wieder, nur um mich etliche Spielstunden später plötzlich überraschend dort wiederzufinden – obwohl ich eigentlich gerade ganz woanders unterwegs war.
Ein spielbares Labyrinth
Untergrundgänge, enge Bergpfade und Höhlen spucken mich immer wieder an völlig neuen Locations aus, wodurch ich wiederholt von meinen ursprünglichen Plänen abgebracht werde: Es wimmelt nur so von Ablenkungen und nur die platzierbaren Markierungen auf der Karte verhindern, dass ich angesichts der verlockenden Fülle von Möglichkeiten nicht den Überblick verliere.
Auch die Legacy Dungeons, allen voran der Schattenbergfried, faszinieren mit cleverem Level-Design: Die einschüchternde Burg mit ihren gigantischen Mauern will einfach nicht aufhören, spuckt mich an zig Ausgängen wieder aus und bittet mich an noch mehr Eingängen wieder ins Innere; überall gibt es Leitern und Aufzüge, die mich auch vertikal auf Trab halten.
Ich turne über die Schlossdächer, werde von verschlungenen Gängen an neue oder altbekannte Räumlichkeiten geführt, stoße immer mal wieder Geräusche der Überraschung aus, wenn ich einen bislang unentdeckten Ort der Gnade erspähe. Ein Fest für Fans der Legacy Dungeons wie Schloss Sturmschleier oder der königlichen Hauptstadt Leyndell.
Weiter geht’s auf der nächsten Seite!