Langeweile? Fehl am Platz.
Fluch und Segen der offenen Welt, die man natürlich mit genug Beschäftigung befüllen möchte; doch wenn in einigen Arealen altbekanntes Monsterfutter weggelassen worden wäre, selbst wenn man es nicht durch neues ersetzt hätte, sondern die betreffende Stelle einfach ausgedünnt oder leer geblieben wäre, hätte der DLC vermutlich davon profitiert.
Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe eigens für die Erweiterung entwickelte Feinde, darunter etwa die Armeen Messmers in Form von einfachen Soldaten oder starken Schwarzrittern, die unzähligen Schattengestalten sowie Hornherolde mit Doppelklingen oder wuchtigen Großschwertern.
Nicht zu vergessen die wie der Wicker Man aussehenden Feuertöpfe, die ebenfalls mehrfach durch den DLC stromern, aber immerhin je nach Lokalität auf unterschiedliche Weise bekämpft werden müssen. Das Wiederverwenden von den neuen Gegnern halte ich für weniger verwerflich, solange es im Rahmen bleibt und eins muss ich der Erweiterung natürlich lassen: Mit der Mischung aus alt und neu mangelt es jedenfalls nie an Abwechslung. Noch wichtiger ist die ohnehin bei den Obermackern, von denen euch mehr als zehn stattliche Exemplare im Reich der Schatten erwarten.
Das Boss-Buffet ist eröffnet
Schon vor dem Release des Elden Ring-DLCs plauderte FromSoftware-Chef Hidetaka Miyazaki aus dem Nähkästchen und verriet, dass Shadow of the Erdtree mehr als zehn große Bosse beinhalten soll. Nach dem Test kann ich bestätigen: Er hat die Wahrheit gesagt. Und je nachdem, wie kritisch man diesen Begriff betrachtet, gibt es noch einige Endgegner mehr, die euch ihre lange Lebensleiste an den unteren Bildschirmrand projizieren. Auch die Oberwelt und die Katakomben sind schließlich nicht nur mit Fast Food-Feinden gefüllt, sondern beinhalten ein paar größere Herausforderungen.
Star der Show sind aber natürlich die erwähnten zehn samt einer kleinen Überraschung, die ich euch aus Spoilergründen hier nicht vorwegnehmen möchte. Bis auf eine Ausnahme, auf die ich an späterer Stelle noch einmal eingehe, sind alle neuen Bosse fair gestaltet und reichen von eher einfach bis knackig, aber mit ein bisschen Geduld gut machbar.
Mal mehr und mal weniger komplexe Angriffsmuster, mal mehr und mal weniger lange Kombinationsattacken machen die Auseinandersetzungen zu einem optischen Fest und spaßigen Duellen auf dem Schlachtfeld. Spielerisch konzentriert sich FromSoftware dabei auf das, was sie am besten können: Keine Gimmicks oder Rätsel auf engstem Raum, sondern anschauen, ausweichen und (zum Schlag) ausholen.
Auf dem Papier müssten sich so einige Kämpfe zumindest ähnlich anfühlen, doch die unterschiedlichen Manöver und Designs verleihen den meisten Bossen trotzdem eine eigene Identität, wodurch sie in Erinnerung bleiben – sei es nun wegen des harten Kampfes, der wunderschönen Arena oder des bizarren Aussehens.
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