Fazit
Nachdem Omega Force mit seinen letzten Musou-Versuchen nur eingeschränkt überzeugen konnte und derzeit scheinbar nur mit einer starken Lizenz richtig gut unterhalten kann, sorgt Type-Moon mit Fate/Extella Link für gelungene 1-gegen-1000-Action. Die Gefechte sind kurzweilig, die Steuerung ist direkt und es gibt ein Effekt-Feuerwerk. Aber wie immer in diesem Genre ist die KI ist quasi nichtexistent und wer mehr als zwei Missionen am Stück spielt, wird sich fragen, wie man angesichts dieser Redundanz so viel Spaß haben kann. Teils liegt dies an den abgefahren Dialogen der Figuren, die ohne Rücksicht auf Kohärenz aus allen möglichen historischen Zeitlinien und Mythologien stammen: u.a. warten Karl der Große, Robin Hood, Gawain, Nero, die Meduse oder Francis Drake (als weiblicher Pirat!). Aus dieser absurden Zusammenstellung holt man erzählerisch das Maximum raus, vergisst dabei auch den Humor nicht und liefert ein ordentliches Fundament für die Action. Schade allerdings, dass der Stil der Visual Novel mittlerweile komplett überstrapaziert ist und dadurch an Reiz verliert. Dennoch: Wer nach den letzten eher experimentellen Massenprüglern der Quasi-Monopolisten von Tecmo Koei Lust auf ganz klassische Musou-Keilereien hat, wird hier gut unterhalten.Wertung
Musou-Action alter Schule, die nicht nur mit ihrem mechanischen Fokus, sondern auch der herrlich absurden Erzählung bzw. Charakterauswahl punktet.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Leicht.
Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
Man kann die Spielzeit über Käufe nicht verkürzen, kein Pay-to-Shortcut.
Man kann sich keine Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, kein Pay-to-win.
Dragon Quest Hero und Hyrule Warriors waren die einzigen Spiele die mir die letzten Jahre gefallen haben.
Mein Alltime ist und bleibt aber N3 Ninety-Nine Nights auf der Xbox 360.
IMO sind mir die Charaktere wichtig und das sie unterschiedlich zu spielen sind. Dafür brauch ich dann nicht 50. 10 reichen da vollkommen aus.
Ich für meinen Teil hatte die klassischen Dynasty-Warrior XY-Spiele mal getestet und festgestellt, dass es nichts für mich war. Aus dem Grund, weil die Grafik fast immer zu schlecht war und von den Superattacken mal abgesehen - so wie es bei Fat/Extella wohl auch der Fall ist - nur 2 Attacken-Knöpfe zur Verfügung stehen. Da kommt kaum Variation rein. Ganz anders siehts zB bei Dragon Quest Heroes 2 aus. Die Grafik ist sehr gut und du hast viel mehr Attacken zur Auswahl. Das hat gezündet.
Aber aus Erfahrung kann ich dir raten: Teste erst mal einen Musou-Ableger, so auch Fate/Extella. Nur weil dir eines dieser Spiele nicht zusagt, muss das nicht für das gesamte Spielprinzip gelten. Es macht schon Spaß, hunderte Gegner niederzumähen, insofern ist das wie bei Diablo.
Nur gibt es kleine aber gewichtige Unterschiede bei diesen Ablegern. Die Grafik kann viel ausmachen, ein größeres Attackenrepertoire kann viel ausmachen. Auch mehr Figuren oder besseres Trefferfeedback kann entscheidend sein. Am Ende kannst du das nur durchs Anspielen herausfinden. Ich glaube, es gibt kaum eine Art von Spiel, das man unbedingt angespielt haben muss, um zu erfahren, ob es Spaß macht. Die Musou-Reihe gehört aber mE dazu.
Sehr schön.
Kann mir wer sagen, was hier die Motivation ausmacht?
Ich meine, bei Diablo prügel ich mich auch stundenlang durch Monsterhorden, allerdings immer mit dem Hintergedanken "Loot". Das motiviert. Wie sieht es hier so aus?