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Field of Glory: Empires (Taktik & Strategie) – Risiko in der Antike

Ist da strategische Konkurrenz für Paradox im Anmarsch? Field of Glory: Empires wurde von AGEod (u.a. Birth of America, To End All Wars) entwickelt und entführt ähnlich wie Imperator: Rome in die Antike. Zehn Jahre nach dem Tod von Alexander dem Großen sucht ihr euch eines von etwa 70 Völkern von Schottland über Afrika bis Persien aus, das ihr ab 310 v. Chr. anführen könnt. Ob die in Frankreich entwickelte und von Slitherine vertriebene 4X-Strategie überzeugen kann, verrät der Test.

© AGEOD / Slitherine

Raus aus dem Spiel!

Wie kann man interessierte Spieler daran hindern, möglichst motiviert in eine 4X-Strategie abzutauchen, die von komplexen Zusammenhängen lebt? AGEod macht es vor: Die Franzosen verzichten auf ein interaktives Tutorial und schicken mich nach der Installation aus dem Spiel raus zu YouTube, wo mich fünf Videos erwarten. Die erklären mir einiges über Gebäude, Handel, Diplomatie, Staat und Kampf, aber hinterlassen viele Fragezeichen, so dass man nach dem Start des ersten Szenarios „Grand Campaign“ natürlich auf selbige klickt. Die Symbole wiederum führen zwar zu einer In-Game-Hilfe, die aber immer noch lückenhaft ist – es gibt im Spiel lediglich eine Suchfunktion für antike Orte, aber keine umfassende interaktive Enzyklopädie à la Civilization.

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Neben der großen Kampagne, die von 310. bis 190 v.Chr. spielt, kann man als Solist noch auf das 15 Züge kurze Pyrrhus-Szenario zugreifen, um sich ab 281 v.Chr. als Römer ganz Italien einzuverleiben. © 4P/Screenshot
Kaum erlebt man seine erste Schlacht, und wundert sich, dass man keinerlei Einfluss auf Aufstellung, Taktik, Formationen & Co hat, darf man, wenn einem das nicht reicht, erneut das Spiel verlassen, um steuerbare rundenbasierte Gefechte im Gelände zu erleben – und zwar in Field of Glory 2 (FoG2), das 2017 von Byzantine Games entwickelt wurde. Richtig gehört: Man muss Field of Glory: Empires beenden, dann FoG 2 starten, dort auf „Battles“ und danach auf „Empires Battle“ klicken, darf dann im Gelände auch Einheiten manuell bewegen und soll das Ergebnis der Schlacht in das aktive Spiel importieren. Ach so: Das kann man natürlich nur machen, wenn man auch FoG2 gekauft hat. Jetzt mal ganz im Vertrauen, AGEod: Geht’s nicht noch umständlicher, vielleicht über Disketten? Immerhin gibt es eine deutsche Übersetzung der Texte – die allerdings auch ihre Tücken hat.

Der General als Statistiker

Natürlich zählen für diesen Test nur die vorhandenen Möglichkeiten. Deshalb werde ich die Geländetaktik aus FoG2 hier nicht berücksichtigen, die übrigens von Richard Bodley Scott konzipiert wurde, der Field of Glory im Jahr 2008 als Tabletop-Brettspiel mit historischen Schlachtsimulationen in diversen Epochen schuf. Und gerade deshalb bin ich als Wargamer von
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Man hat die Wahl zwischen etwa 70 Völkern von den Pikten bis zu den Skythen. © 4P/Screenshot
diesem militärischen Aspekt des Spiel enttäuscht, das sich letztlich mit Imperator: Rome messen muss. Es inszeniert trotz dieser möglichen Grundlage lediglich passive Gefechte, sowohl an Land als auch zur See, die zwar das Würfelregelwerk sowie Werte für Defensive, Offensive und Boni im Gelände sowie Frische und Erfahrung nutzen: Daher siegt hier oft nicht die größere, sondern letztlich effizientere Armee. Aber ich habe keinerlei taktischen Einfluss – obwohl das bekanntlich die große Schwäche der Paradox-Strategie ist.

Was darf ich also selbst vor einer Schlacht entscheiden? Ich darf lediglich einen General aussuchen sowie die Armee aus Truppentypen wie leichte und schwere Infanterie, Plänkler sowie Kavallerie zusammen setzen. Zwar muss man auf dem Weg zum Ziel auf die Versorgung achten, die übrigens gerade zur See mit den Flottenverbänden ebenfalls nicht gut visualisiert wird: Man kann aber weder Aufstellung, Formationen noch Staffelungen, weder Reaktionen noch Reserven oder Taktiken festlegen – man hat hier sogar weniger indirekte Möglichkeiten als in Imperator: Rome, wo man ja u.a. einzelne historische Spezialmanöver sowie Platzierungen von Truppentypen wählen konnte! In einer Schlacht schaut man also zu, wie sich die Einheiten leidlich animiert in fader Kulisse ohne Zoomfunktion erst aus der Distanz beschießen, dann in den Nahkampf gehen, teilweise mehrmals, bis es einen Sieger gibt. Sehr schnell geht man angesichts dieser schwachen Inszenierung dazu über, sich einfach die Ergebnisse anzeigen zu lassen.
  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Abgesehen davon, dass das bei dieser Art von Spielen nicht die große Rolle spielen sollte, ist FoG II nicht von AGEOD, sondern von Byzantine Games - und eine echte Perle unter den "Rundenschlachtern". Die Umsetzung von zwei Spielen in einem finde ich in Empires auch wesentlich gelungener, als bspw. In TW, allein schon, weil FoG II durch brauchbare KI bei weitem fordernder ist.

  2. Die eine schöne Karte gucken wollen kaufen sich Imperator, Paradox hat es total versemmelt, es eingesehen und korrigiert inzwischen. Wer jetzt Gameplay und richtig geile Grand Strategie haben möchte ==> FOG:Empires. Ich daddel seit 30 Jahren fast ausschließlich Strategy/Grand Strategy, und das Dingen ist einfach nur geil. Nicht nur seine Wertung zählt, und das ist auch gut so. Mach euch selbst ein Bild :Pharao:

  3. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Und Imperator:Rome,Hearts of Iron4 sind grafisch zeitgemäss?Ich habe übrigens beide Titel,das nur am Rande erwähnt.
    Das sind doch keine Tomb Raider,BF XYZ oder Titel die eigentlich fast nur durch Grafik punkten?Verstehe nicht wieso das bei solch einem Spiel als Kriterium hinhält. :?
    Edit:davon ab,mir ist ein FoG2 als Beispiel,lieber als ein Total War.Klar hat TW die bessere Grafik,das wars dann aber auch meiner Meinung nach.

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