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Field of Glory: Empires (Taktik & Strategie) – Risiko in der Antike

Ist da strategische Konkurrenz für Paradox im Anmarsch? Field of Glory: Empires wurde von AGEod (u.a. Birth of America, To End All Wars) entwickelt und entführt ähnlich wie Imperator: Rome in die Antike. Zehn Jahre nach dem Tod von Alexander dem Großen sucht ihr euch eines von etwa 70 Völkern von Schottland über Afrika bis Persien aus, das ihr ab 310 v. Chr. anführen könnt. Ob die in Frankreich entwickelte und von Slitherine vertriebene 4X-Strategie überzeugen kann, verrät der Test.

© AGEOD / Slitherine

Automatisierter Handel

Das fängt schon beim Handel an, der mit seinen zig Rohstoffen und Waren eigentlich sehr interessant ist, der mich aber ebenfalls zum passiven Zuschauer macht: Ich kann weder selber Routen anlegen noch Waren manuell anfordern oder verschicken – je nach Bedarf in einer Region wird das komplett automatisiert. So wird das benötigte Olivenöl dann je nach Reichweite günstiger oder teurer importiert, teilweise bis zum Dreifachen an Gold. Apropos: Warum wird die Reichweite nicht umgehend von der Region aus visualisiert? Wenn man richtig expandiert und alles automatisch klappt, staubt ein Gebäude die wertvollen Boni ab, die es bei Überschüssen gibt – das ist cool.

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Der Gebäudebau ist wichtig für die Entwicklung des Imperiums. © 4P/Screenshot
Aber man kann lediglich indirekt über Eroberungen, Gebäudebau oder Diplomatie dafür sorgen, dass die Wirtschaft floriert. Aber wenn man sich informieren oder ins Detail gehen will, um z.B. Engpässe aufzulösen, wird man wieder von der schlechten Dokumentation gebremst: Zwar kann man sich die blauen Handelsrouten anzeigen, aber ein Klick darauf oder ein Mouseover gibt mir keinerlei weitere Information – ich muss umständlich die Orte am Anfang und Ende der Route auswählen und die angezeigten Infos mit den Gebäudemenüs vergleichen, um wirklich über Export und Import informiert zu werden. Für Perfektionisten, die gerne über jedes Rädchen Bescheid wissen, ist das ein umständlicher Graus!

Widersprüche und offene Fragen


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Auch kleinere Völker wie die Cherukser sind spielbar. © 4P/Screenshot
Hinzu kommen einige Widersprüche und fehlende Modifikationen: Meine Region benötigt Hanf und importiert ihn über das Mittelmeer – was teuer ist. Aber warum greift sie nicht auf die eigene Produktion zu, die zwei Regionen südlicher über Land erreichbar läuft? Falls es Prioritäten gibt, warum kann ich diese nicht selbst setzen, um vielleicht anderswo verarbeitetes Hanf an meine Kaserne weiterzuleiten, die es gerade dringend braucht? Selbst wenn man diese Dinge vielleicht doch noch irgendwie auflösen kann, sorgen andere Defizite für Verwirrung. Zwar gibt es eine deutsche Übersetzung, aber die ist nicht komplett und manchmal irreführend bei Bedingungen sowie Zielvorgaben. Das sind quasi die historischen Leitlinien für ein Volk, an dem sich auch die wichtigen Vermächtnispunkte orientieren.

Ich soll als Karthager z.B. einen Hafen bauen – die Bedingung lautet „Hafen = mind.1“. Dass ich nicht auf einen Blick alle Gebäude dieses Typs auflisten kann, ist schonmal ärgerlich, aber verschmerzbar, denn ich kann sie ja manuell zählen, indem ich in die Regionen und Städte gehe. Da komme ich dann auf ein halbes Dutzend Häfen! Wieso ist die Bedingung dann nicht erfüllt? Dann schalte ich das Spiel auf Englisch und sehe unter demselben Ziel die Aufforderung, dass ich einen „Commercial Port“ brauche. Aha, also eine falsche Übersetzung! Ich spiele also auf Englisch weiter und will wissen, wie ich diesen Wirtschaftshafen errichten kann – und da sind wir wieder bei der fehlenden interaktiven Hilfe, denn ich kann nur nach Orten suchen, nicht nach Gebäuden; es gibt keinen alphabetischen Index und keine Mouseover-Hilfe. Ich weiß nur, dass es kein „Harbour“, kein „Major Harbour“ und kein „Anchorage“ ist…
  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Abgesehen davon, dass das bei dieser Art von Spielen nicht die große Rolle spielen sollte, ist FoG II nicht von AGEOD, sondern von Byzantine Games - und eine echte Perle unter den "Rundenschlachtern". Die Umsetzung von zwei Spielen in einem finde ich in Empires auch wesentlich gelungener, als bspw. In TW, allein schon, weil FoG II durch brauchbare KI bei weitem fordernder ist.

  2. Die eine schöne Karte gucken wollen kaufen sich Imperator, Paradox hat es total versemmelt, es eingesehen und korrigiert inzwischen. Wer jetzt Gameplay und richtig geile Grand Strategie haben möchte ==> FOG:Empires. Ich daddel seit 30 Jahren fast ausschließlich Strategy/Grand Strategy, und das Dingen ist einfach nur geil. Nicht nur seine Wertung zählt, und das ist auch gut so. Mach euch selbst ein Bild :Pharao:

  3. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Und Imperator:Rome,Hearts of Iron4 sind grafisch zeitgemäss?Ich habe übrigens beide Titel,das nur am Rande erwähnt.
    Das sind doch keine Tomb Raider,BF XYZ oder Titel die eigentlich fast nur durch Grafik punkten?Verstehe nicht wieso das bei solch einem Spiel als Kriterium hinhält. :?
    Edit:davon ab,mir ist ein FoG2 als Beispiel,lieber als ein Total War.Klar hat TW die bessere Grafik,das wars dann aber auch meiner Meinung nach.

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