Fazit
Der digitale Fußball steckt in einer Endlosschleife. Warum soll sich ein Marktführer großartig entwickeln, wenn ihm der wirtschaftliche Erfolg, auch dank der Echtgeldtransaktionen mit Ultimate Team, jedes Jahr recht gibt? Man muss EA in Vancouver zugute halten, dass es hinsichtlich der filmisch inszenierten Karriere als auch des Online-Komforts, richtig gute Arbeit abliefert und den ganzen Zirkus voller Lizenzen weitgehend authentisch veranstaltet. Dieses Jahr sind auch die Champions und Europa League sowie Borussia Dortmund offiziell dabei. Aber je genauer man hinschaut, desto klarer zeigt sich der Stillstand. Enttäuschend ist nicht nur, dass man die Hälfte des Kaders vom BVB oder anderer deutscher Clubs trotz „Frostbite-Power“ kaum erkennt, weil sich EA lieber auf die Premier League konzentriert. Sondern auch, dass sie immer noch nicht in der Lage sind, den finanziell weit unterlegenen Wettbewerber qualitativ zu schlagen. Ja, man kann die von PES kopierten Taktiken jetzt auch in FIFA anpassen, es gibt ein paar neue Finessen bei Finten und Schüssen, die aber alle optional sind, und tatsächlich mehr Unberechenbarkeit durch den Kampf um freie Bälle. Aber auch da ist viel Luft nach oben. Obwohl sich FIFA über die Jahre immer mehr zu einer Fußballsimulation entwickelte, obwohl man rein spielmechanisch – also hinsichtlich Steuerung sowie Pass- und Schussoptionen – nahezu dasselbe anbietet, sind die Unterschiede hinsichtlich des Spielaufbaus sowie der Ballphysik immer noch so deutlich wie in unserem Fußballvergleich anno 2016. FIFA spielt sich im Vergleich zu PES schwammiger und automatisierter. Ist es wenigstens deutlich besser als FIFA 18? Nein. So sehr die Konkurrenz von Konami in den Bereichen der Spielmodi stagniert, so sehr stagniert dieses Spiel auf dem Platz. Aber nicht nur da, denn abseits vom Vorzeigemodus The Journey stehen die Karriere als Trainer oder Profi still. Awards bekommen beide Fußballspiele bei uns seit Jahren nicht mehr, jetzt sinken beide zum ersten Mal auf „befriedigend“ ab. Die schleichende Ernüchterung ist zu einem großen Teil hausgemacht, zumal dieses Vertriebsmodell in Zeiten von Season Pass, DLC, Games as a Service & Co komplett anachronistisch ist. Sowohl FIFA als auch PES sind noch viel deutlicher als vor einem Jahrzehnt Updates zum unverschämten Vollpreis. Vielleicht hat diese Ernüchterung im digitalen ja auch etwas mit jener im realen Fußball zu tun, der sich ebenfalls im Kreis dreht und viele Fans nicht mehr abholt – mehr dazu im Video-Epilog.Wertung
Das ist mal wieder ein Update zum Vollpreis. So sehr die Konkurrenz von Konami in den Bereichen der Spielmodi stagniert, so sehr stagniert dieses Spiel auf dem Platz.
Das ist mal wieder ein Update zum Vollpreis. So sehr die Konkurrenz von Konami in den Bereichen der Spielmodi stagniert, so sehr stagniert dieses Spiel auf dem Platz.
Das ist mal wieder ein Update zum Vollpreis. So sehr die Konkurrenz von Konami in den Bereichen der Spielmodi stagniert, so sehr stagniert dieses Spiel auf dem Platz.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Mittel.
Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
Man kann die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
Man kann sich Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, Pay-to-win.
Käufe können durch Zufallsfaktoren zum Glücksspiel werden.
Käufe wirken sich nur in speziellen Spielmodi wie Ultimate Team oder GTA Online aus.
Ich sehe Fifa seit Jahren kritisch, muss aber zumindest einige Änderungen der letzten 1-2 Versionen positiv hervorheben:
1) Die Verteidiger verhalten sich besser im Verbund bzw. im Verschieben und beim Zurückfallen. Die Tore werden nicht mehr so "billig" durch künstliche Fehler initiiert. Insgesamt sind die Partien gegen die KI etwas lebendiger, was u.a. wohl durch die neuen taktischen Stile/Einstellungen ermöglicht ist.
2) Verteidiger können mittlerweile auch extrem schnelle Spieler, die den Ball führen, einigermaßen sicher einholen, weswegen man online nicht mehr so massiv auf Teams mit gefühlt zwei Moves trifft (Schneller Ball auf den linken oder rechten Flügel und dann durch-sprinten)
Es bleibt aber natürlich dabei, dass man mehr als die Hälfte der Bundesliga-Spieler kaum erkennen kann und dass bspw. der Karriere-Modus lahm in allerlei Hinsicht ist.
Zudem wirken viele Spielszenen immer noch nach einigen Stunden nach Schienenverkehr. Ferner sind die Reaktionszeiten online bisweilen merkwürdig. Manchmal hat man das Gefühl, man steuert einen LkW. Danach ein Stockfehler im ungünstigsten Moment etc. (auf beiden Seiten).
Zu FuT:
Dieses Jahr habe ich FuT zum ersten Mal intensiver gespielt. Es hat mich gepackt, weil Teamentwicklung & Transfermarkt durchaus einen großen Reiz ausüben können. Der Modus Division Rivals ist ziemlich spaßig. Die Online-Partien können schön intensiv sein, gerade auch weil es nun mehr nur ausschließlich nach Speed & Kontern geht. Es ist wieder etwas vielschichtiger, wenngleich es über den Arcade-Status nicht heraus kommt, aber das weiß man ja.
Man merkt jedoch schon nach kurzer Zeit: Vieles ist im Hintergrund darauf ausgelegt, dass man Coins mit Echtgeld kauft.
Anfangs trifft man vermehrt auf Spieler mit Top-Teams, bei denen man sich fragt: Wie kommen die an so viele enorm teure (Legend-) Player? Selbst wenn man besser spielt, steckt man immer mal wieder Niederlagen ein, weil der Gegner hinten raus mit den besseren/schnelleren Spielern allein...
Gibt ausser diesen Beiden noch zig andere spassige Spielmodi, gerade hier hat FIFA die Nase vorne im Vergleich zu PES.
Ich kann nicht nachvollzieghen, warum man in FUT Geld ausgiebt. Es existieren genug Alternativen um Münzen und Packs zu erspielen.
Natürlich...