Juninho wäre auch stolz
Falls euch dieser Namen nichts sagt: Antônio Augusto Ribeiro Reis Júnior aka Juninho oder auch Juninho Pernambucano, viele Jahre lang Star von Olympique Lyon, gilt vielen Fußballfreunden als der beste Freistoß-Schütze der Geschichte. Falls ihr jetzt im nächsten Tab schon ein Highlight-Video bei YouTube sucht – war schön, euch gekannt zu haben… Was ich euch mit „Juninho wäre stolz“ sagen will: Die neuen Systeme für Elfer und Freistöße in FIFA 23 funktionieren richtig gut. Beim Tritt gegen den ruhenden Ball dürft ihr anhand einer kleinen Grafik feinjustieren, wo ihr die Pille trefft und welche Flugbahn sie anschließend nehmen wird. Klingt simpel und ist es eigentlich auch – macht Freistöße aber sofort viel nachvollziehbarer und spaßiger!
Generell ist das Geschehen auf dem Platz, vermutlich dank EAs Hypermotion-2-Technologie, ansprechender als im Vorjahr: Der Kick ist ein Stück langsamer und realistischer, die Animationen benötigen einen Tick mehr Zeit. Ganz herrlich ist die neue Zerfurchung des Rasens, Grätschen hinterlassen braune Spuren und nach 90 Min sieht der feine englische Rasen nach ehrlicher Kreisliga-Arbeit aus. Mit der Schläue meiner Mitspieler bin ich relativ zufrieden: Sie bieten sich gut an, helfen mir artig in der Defensive (auf Knopfdruck besonders fleißig) und lassen auch in puncto Positionsspiel wenig vermissen. Netterweise wurde das automatische Blocken von Schüssen durch die KI-Verteidiger deutlich zurückgefahren. Dribbling-Skills und ganz besonders Tempo sind im Angriff aber nach wie vor sehr (= fast zu) dominant, besonders Läufe über die Außen und so mancher hohe Steilpass damit schwer zu verteidigen. Für mein Empfinden stimmt aber die Balance: Wir haben eine der simulationslastigsten FIFA-Episoden überhaupt vor uns, die aber ihren Wesenskern – das spaßige Fußballspielen – niemals verleugnet. Dies gilt natürlich alles für die Standard-Einstellungen, wie schon in den Vorjahren dürft ihr das Gameplay mithilfe von zig Reglern an die eigenen Vorlieben anpassen, und z. B. auch Abseits oder das Pfeifen von Fouls generell abschalten.
Von den gefühlt 1.000 spielerischen Verbesserungen, die EA wie jedes Jahr brav anpreist, find ich die verbesserte Wucht des Balles mit am eindrucksvollsten. Pfostentreffer oder Tore machen so noch einen Tick mehr Spaß, vor allem auf PS5, wo Sounds aus dem Controller den Einschlag in den Maschen noch verstärken. Generell bringt FIFA 23 (wie schon in den letzten Jahren) eine Vielzahl an großen und kleinen Optionen im Offensiv- und Defensivspiel mit, die man lernen kann und für langfristigen Erfolg auch sollte – längst reichen die im Jahr 2004 bei PES erworbenen Grundkenntnisse (Steilpass, Stochern, Schuss mit Drei-Viertel-Balken) nicht mehr aus, um gegen die stärkste KI oder natürlich online mitzuhalten. Ich erwähne dies explizit, weil FIFA traditionell von allen Seiten den Arcade-Stempel abbekommt und für zu dominantes Offensivspiel und sein aberwitziges Tempo gerügt wird. Da steckt viel Wahrheit drin, ein simpler Arcade-Kick ist das Sportspiel made in Kanada aber dennoch schon lange nicht mehr.
The same Karriere as every year?
Jein. Im Karriere-Modus gibt es Verbesserungen und sinnvolle neue Dinge, aber auch viele aus den Vorjahren übernommene Optionen und Menüs – dazu Sequenzen auf dem Glamour-Faktor einer Sat-1-Scripted-Reality-Show wie Lenßen und Partner. Stocksteife Figuren stehen bei der Pressekonferenz Rede und Antwort, während ich eine von drei nichtssagenden Antworten auswähle. Es gibt so viele mitreißende, professionell gemachte Fußball-Dokus da draußen – und FIFA speist mich an dieser Stelle mit so viel Mittelmaß ab! Dass diesmal echte Star-Trainer den Spielbetrieb leiten ist ein kleiner Trost – schade nur, dass aus der deutschen Bundesliga nur BVB-Coach Terzic dabei ist. Neidisch blicke ich nach England oder Italien, von wo fast alle Trainer dabei sind. Der Mix ist wirklich seltsam: Aus Frankreich macht nur der neue PSG-Lehrer Galtier mit, in Spanien fehlen die Coaches der drei Top-Clubs. Und während Kloppo und Pep – oder auch der von mir gewählte Sérgio Conceição (von Porto) – ihren Vorbildern sehr ähnlich sehen, wirken andere virtuelle Trainer wie ein Sims-Onkel von 2012.
also ich finde dieses fifa hat knapp gold verdient. ich spiele ausschkießlich online liga und hier ist es das beste fifa seit dem 14er... also es is jdf ein deiutlicher fortschritt zu den letzten jahren und nicht nur 5 punkte. eher 20. schlechter test. jörg hätte er kannt was in dem spiel als mutiplayertitel steckt. zu FUT kann ich nichts sagen. spiele ich schon seit dem 14er nicht mehr - das war aber auch immer sehr spaßig mit perfekt abgestimmten teams die anderen mit ihren 1000den € zu bügeln.