Entscheidet ihr euch nicht für die Seitenlinie, sondern für eine Spielerkarriere, winken viele Trainingseinheiten und am Anfang vor allem Kurzeinsätze. Kurz bedeutet dann auch wirklich ziemlich kurz, so dass ihr nur wenig Gelegenheit habt, die Vorgaben des Coaches zu erfüllen und euch eine gute Note zu verdienen. Das kann man einigermaßen realistisch finden, der Weg zum virtuellen Superstar könnte sich an der ein oder andere Stelle aber ruhig etwas befriedigender anstellen. Neu sind drei Kategorien für die Charakterentwicklung (Freigeist, Teamwork, Disziplin), die durch Aktionen auf dem Platz aber auch daneben verändert wird. Wer z. B. mit seinem verdienten Geld ein Trampolin kauft oder einen Tanzkurs für die Kollegen sponsort, der nimmt ebenfalls Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung. Die erworbene Rolle kann dann wiederum eure spielerischen Werte erhöhen – freilich dauert es aber eine ganze Weile, bis sich das bemerkbar macht. Wer schneller vorankommen möchte, der hat ab sofort die Chance, von jedem Spiel nur die Highlights zu spielen, also vielleicht fünf bis sieben Mini-Szenen. Mal müsst ihr nach einem Pass in die Tiefe vollstrecken, mal in der Verteidigung einen wichtigen Zweikampf gewinnen. Das hört sich in der Theorie toll an und man weiß auch stets was zu tun ist, andererseits ist die Zeit auf dem Platz auch wirklich superknapp und eure Chance, Einfluss zu nehmen sehr gering. Bereitet euch auf viele 1:0-Siege vor.
Von FUT, Volta & der Technik
Natürlich ist auch der suchtgefährdende, hunderte Millionen Dollar in die EA-Kassen spülende FIFA-Ultimate-Team-Modus wieder am Start. Und ja, natürlich ist das Ding in seinen Grundzügen ziemlich motivierend. Das unverwüstliche Panini-Prinzip drückt schon in den ersten Minuten auch bei mir die richtigen Knöpfe – ich freue mich über Ronaldinho in meinem Kader, suche auf dem Transfermarkt nach Lieblingsspielern und verspüre einen Anflug von Spannung beim Öffnen der Packs. Deshalb ist das Ding ja so erfolgreich! FIFA 23 erklärt, wie schon im Vorjahr, mit vielen Tutorialeinblendungen die dutzenden Feinheiten und Spielvarianten von FUT – das ist löblich, reicht aber an manchen Stellen im Menü-Dschungel kaum aus. Die überarbeitete Team-Chemie entfernt die direkten Verbindungen zwischen Spielern, es wird also wichtiger, dass sich auch Abwehrchef und Außenstürmer verstehen. Traditionell ist es entscheidend, Spieler aus demselben Land oder demselben Club in sein ultimatives Team zu holen. Neu sind auch die FUT Moments, wo ich z.B. die einige Karrierestufen von Mbappé nacherleben darf – leider fallen diese Momente arg kurz aus und manchmal müsst ihr dreimal nachlesen, bis ihr verstanden habt, was zu tun ist. Soll heißen: Schöne Idee, aber noch nicht perfekt ausgearbeitet – und somit nur eine Option von vielen, wo ihr mit eurem mühsam zusammengeklöppelten Team antreten könnt – immer in der Hoffnung nicht von der nächsten Pay2Win-Millionentruppe aus dem Stadion geschossen zu werden.
Volta, der EA-Take auf hippen Straßenfußball, ist auch wieder an Bord. Vielleicht ja zum letzten Mal, denn die Kanadier geben sich immer weniger Mühe damit. Noch immer sind die edel animierten Tricksereien nett anzusehen, noch immer wundere ich mich über Parkour-Moves von Marco Reus nach einem behäbig eingeschossenen Abstauber. Und noch immer sind die Klamotten meiner Jungs und Mädels auf dem Platz so cool, dass sie fast schon wieder cringe sind. Was mir jedoch fehlt, sind neue Dinge. Der Volta-Story-Modus wurde schon bei FIFA 22 weggelassen, nun streichen auch Streetsoccer-Ikonen und Altstars (letztes Jahr: Kaka) die Segel. Stattdessen gibt es wieder turbulente Volta-Arcade-Minigames nach Virtua-Tennis-Vorbild – ja, die machen kurz Laune aber auf mehr als zwei Runden am Stück hab‘ ich wirklich keine Lust. Da versuche ich mich lieber an einem Futsal-Match oder einem 3-vs-3 auf blauem Asphalt mit Banden-Abprallern aber ohne Torhüter. Tja, schon ist wieder eine Stunde rum, in der ich meine Trainer-Karriere voranbringen oder die vielen hilfreichen Trainingslektionen absolvieren hätte können – stattdessen hab‘ ich Hackentore und Seitfallzieher mit den alten Herren von Galatasaray probiert. Naja.
Im letzten Jahr jammerte ich bei FIFA 22 noch über die PC-Version auf Old-Gen-Niveau, diesmal hat EA die Computer-Fassung wieder mit Liebe angefasst. Hypermotion 2 schnurrt auch auf dem Rechner, endlich kommen PC-Spieler in den Genuss eines Fußballspiels, das sich sehen lassen kann. Generell ist im Detail zwar noch ein Abstand zum Gesichter-Primus NBA2K auszumachen, in vielen Einstellungen sieht FIFA 23 aber ziemlich stark aus. Das betrifft Fouls und Kollisionen, Torjubel und Netzphysik oder auch die Einlauf-Szenen und den noch hübscheren Rasen. Auf der Audio-Seite habe ich den Soundtrack ziemlich rasch gemutet – nicht weil er schlecht wäre, sondern weil ich das bei einem Fußball-Spiel nicht brauche. Blurs Song 2 von FIFA 98 hat mich für immer geschädigt. Das Kommentatoren-Duo Wolf Fuß und Frank Buschmann geht seiner Arbeit gewohnt routiniert nach, viele Sprüche sind passend bis ansprechend, wenige jedoch sonderlich geistreich.
also ich finde dieses fifa hat knapp gold verdient. ich spiele ausschkießlich online liga und hier ist es das beste fifa seit dem 14er... also es is jdf ein deiutlicher fortschritt zu den letzten jahren und nicht nur 5 punkte. eher 20. schlechter test. jörg hätte er kannt was in dem spiel als mutiplayertitel steckt. zu FUT kann ich nichts sagen. spiele ich schon seit dem 14er nicht mehr - das war aber auch immer sehr spaßig mit perfekt abgestimmten teams die anderen mit ihren 1000den € zu bügeln.