Veröffentlicht inTests

FIFA 23 (Fussball) – Doppel-Wumms in letzter Minute

Das Letzte seiner Art: Ihr müsst jetzt ganz stark sein – FIFA 23 ist das finale FIFA-Spiel von Electronic Arts. Danach ist Schluss! Und während ihr überlegt, ob sich die 99,99-Euro-Investition in 12.000 FIFA-Points für den kleinen FUT-Hunger zwischendurch überhaupt noch lohnt, könnt ihr ja unseren Test lesen. Der verrät euch, in welchen Punkten FIFA 23 auf dem Platz brilliert, wie weit Neymar Jr. mit Vollspann übers Tor schießen kann und wie gestandene Mannsbilder mit so viel zusätzlicher Weiblichkeit auf dem Rasen fertig werden. Anpfiff!

© Electronic Arts / EA Sports

Entscheidet ihr euch nicht für die Seitenlinie, sondern für eine Spielerkarriere, winken viele Trainingseinheiten und am Anfang vor allem Kurzeinsätze. Kurz bedeutet dann auch wirklich ziemlich kurz, so dass ihr nur wenig Gelegenheit habt, die Vorgaben des Coaches zu erfüllen und euch eine gute Note zu verdienen. Das kann man einigermaßen realistisch finden, der Weg zum virtuellen Superstar könnte sich an der ein oder andere Stelle aber ruhig etwas befriedigender anstellen. Neu sind drei Kategorien für die Charakterentwicklung (Freigeist, Teamwork, Disziplin), die durch Aktionen auf dem Platz aber auch daneben verändert wird. Wer z. B. mit seinem verdienten Geld ein Trampolin kauft oder einen Tanzkurs für die Kollegen sponsort, der nimmt ebenfalls Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung. Die erworbene Rolle kann dann wiederum eure spielerischen Werte erhöhen – freilich dauert es aber eine ganze Weile, bis sich das bemerkbar macht. Wer schneller vorankommen möchte, der hat ab sofort die Chance, von jedem Spiel nur die Highlights zu spielen, also vielleicht fünf bis sieben Mini-Szenen. Mal müsst ihr nach einem Pass in die Tiefe vollstrecken, mal in der Verteidigung einen wichtigen Zweikampf gewinnen. Das hört sich in der Theorie toll an und man weiß auch stets was zu tun ist, andererseits ist die Zeit auf dem Platz auch wirklich superknapp und eure Chance, Einfluss zu nehmen sehr gering. Bereitet euch auf viele 1:0-Siege vor.

Von FUT, Volta & der Technik


[GUI_STATICIMAGE(setid=92323,id=92654904)]
Bei FUT hat EA das Chemie-System zwischen den Spielern verändert – und erklärt euch das mithilfe mehrere Info-Grafiken. © 4P/Screenshot

Natürlich ist auch der suchtgefährdende, hunderte Millionen Dollar in die EA-Kassen spülende FIFA-Ultimate-Team-Modus wieder am Start. Und ja, natürlich ist das Ding in seinen Grundzügen ziemlich motivierend. Das unverwüstliche Panini-Prinzip drückt schon in den ersten Minuten auch bei mir die richtigen Knöpfe – ich freue mich über Ronaldinho in meinem Kader, suche auf dem Transfermarkt nach Lieblingsspielern und verspüre einen Anflug von Spannung beim Öffnen der Packs. Deshalb ist das Ding ja so erfolgreich! FIFA 23 erklärt, wie schon im Vorjahr, mit vielen Tutorialeinblendungen die dutzenden Feinheiten und Spielvarianten von FUT – das ist löblich, reicht aber an manchen Stellen im Menü-Dschungel kaum aus. Die überarbeitete Team-Chemie entfernt die direkten Verbindungen zwischen Spielern, es wird also wichtiger, dass sich auch Abwehrchef und Außenstürmer verstehen. Traditionell ist es entscheidend, Spieler aus demselben Land oder demselben Club in sein ultimatives Team zu holen. Neu sind auch die FUT Moments, wo ich z.B. die einige Karrierestufen von Mbappé nacherleben darf – leider fallen diese Momente arg kurz aus und manchmal müsst ihr dreimal nachlesen, bis ihr verstanden habt, was zu tun ist. Soll heißen: Schöne Idee, aber noch nicht perfekt ausgearbeitet – und somit nur eine Option von vielen, wo ihr mit eurem mühsam zusammengeklöppelten Team antreten könnt – immer in der Hoffnung nicht von der nächsten Pay2Win-Millionentruppe aus dem Stadion geschossen zu werden.

[GUI_STATICIMAGE(setid=92323,id=92654909)]
(Fast) niemand spielt mit dieser Kamerasicht – doch ich baue, der Abwechslung halber, in fast jeden Fußballtest einen solchen ein. © 4P/Screenshot

Volta, der EA-Take auf hippen Straßenfußball, ist auch wieder an Bord. Vielleicht ja zum letzten Mal, denn die Kanadier geben sich immer weniger Mühe damit. Noch immer sind die edel animierten Tricksereien nett anzusehen, noch immer wundere ich mich über Parkour-Moves von Marco Reus nach einem behäbig eingeschossenen Abstauber. Und noch immer sind die Klamotten meiner Jungs und Mädels auf dem Platz so cool, dass sie fast schon wieder cringe sind. Was mir jedoch fehlt, sind neue Dinge. Der Volta-Story-Modus wurde schon bei FIFA 22 weggelassen, nun streichen auch Streetsoccer-Ikonen und Altstars (letztes Jahr: Kaka) die Segel. Stattdessen gibt es wieder turbulente Volta-Arcade-Minigames nach Virtua-Tennis-Vorbild – ja, die machen kurz Laune aber auf mehr als zwei Runden am Stück hab‘ ich wirklich keine Lust. Da versuche ich mich lieber an einem Futsal-Match oder einem 3-vs-3 auf blauem Asphalt mit Banden-Abprallern aber ohne Torhüter. Tja, schon ist wieder eine Stunde rum, in der ich meine Trainer-Karriere voranbringen oder die vielen hilfreichen Trainingslektionen absolvieren hätte können – stattdessen hab‘ ich Hackentore und Seitfallzieher mit den alten Herren von Galatasaray probiert. Naja.

[GUI_STATICIMAGE(setid=92323,id=92654900)]
Erkennt ihr alle Vize-Europameisterinnen? EA hat viele Spieler und Spielerinnen klasse modelliert, jedoch gibt es auch Ausfälle. © 4P/Screenshot

Im letzten Jahr jammerte ich bei FIFA 22 noch über die PC-Version auf Old-Gen-Niveau, diesmal hat EA die Computer-Fassung wieder mit Liebe angefasst. Hypermotion 2 schnurrt auch auf dem Rechner, endlich kommen PC-Spieler in den Genuss eines Fußballspiels, das sich sehen lassen kann. Generell ist im Detail zwar noch ein Abstand zum Gesichter-Primus NBA2K auszumachen, in vielen Einstellungen sieht FIFA 23 aber ziemlich stark aus. Das betrifft Fouls und Kollisionen, Torjubel und Netzphysik oder auch die Einlauf-Szenen und den noch hübscheren Rasen. Auf der Audio-Seite habe ich den Soundtrack ziemlich rasch gemutet – nicht weil er schlecht wäre, sondern weil ich das bei einem Fußball-Spiel nicht brauche. Blurs Song 2 von FIFA 98 hat mich für immer geschädigt. Das Kommentatoren-Duo Wolf Fuß und Frank Buschmann geht seiner Arbeit gewohnt routiniert nach, viele Sprüche sind passend bis ansprechend, wenige jedoch sonderlich geistreich.

  1. also ich finde dieses fifa hat knapp gold verdient. ich spiele ausschkießlich online liga und hier ist es das beste fifa seit dem 14er... also es is jdf ein deiutlicher fortschritt zu den letzten jahren und nicht nur 5 punkte. eher 20. schlechter test. jörg hätte er kannt was in dem spiel als mutiplayertitel steckt. zu FUT kann ich nichts sagen. spiele ich schon seit dem 14er nicht mehr - das war aber auch immer sehr spaßig mit perfekt abgestimmten teams die anderen mit ihren 1000den € zu bügeln.

  2. DerHubert hat geschrieben: 10.10.2022 14:52Sorry wer auf Youtube andere Leser beleidigt und dann auch noch zu feige ist dazu zu stehen, hat alles schlechte verdient.
    Hat das auch einen bestimmten Hintergrund oder gehört das zum Grundrauschen des gediegenden Wahnsinns hier?

  3. DerHubert hat geschrieben: 10.10.2022 14:51 Zudem versuchst du jetzt zwanghaft seine Frage falsch zu verstehen. ER hat nirgends gesagt, dass nur Frauen das toll finden, er hat allgemein nach Gamern gefragt. Es ist bezeichnend, dass du es nicht schaffst auf seine Frage zu antworten. Hasst du andere Meinungen so sehr?
    Ich habs dir mal markiert, denn offenbar schaffst du trotz 3 Posts am Stück nicht zu lesen um was es ging. Auf dein schwaches getrolle gehe ich gar nicht ein.
    Hans_Wurst80 hat geschrieben: 05.10.2022 07:49 Wenn ich da an die Frauen in meiner Blase denke (Eheweib, Freunde, Kollegen und Bekannte etc.) können zumindest die mit weiblichen Kickern noch weniger anfangen wie mit männlichen.

  4. Ryan2k22 hat geschrieben: 05.10.2022 08:41
    PS:
    meines Lieblingsclubs FC Barcelona
    Oh Matthias, du armer Kerl. :)
    Sorry wer auf Youtube andere Leser beleidigt und dann auch noch zu feige ist dazu zu stehen, hat alles schlechte verdient.

  5. Ryan2k22 hat geschrieben: 05.10.2022 08:41
    fast zeitgleich zum Lauch von FIFA International Soccer
    Wer kennt ihn nicht, den Lauch von Fifa. :D
    Hans_Wurst80 hat geschrieben: 05.10.2022 07:49 Auch wenn ich mich wahrscheinlich in die Nesseln setze oder der Post ins Nirvana verschwindet, aber: Bei allem woken, inklusiven und sonstwie geartetem Zeitgeist... gibt es da draußen ernsthaft eine nennenswerte Anzahl Gamer, die unbedingt Frauenfußball in einem FIFA sehen (und auch spielen) wollen?! Ernstgemeinte Frage, vielleicht werde ich dahingehend ja überrascht. Wenn ich da an die Frauen in meiner Blase denke (Eheweib, Freunde, Kollegen und Bekannte etc.) können zumindest die mit weiblichen Kickern noch weniger anfangen wie mit männlichen. Ist denn Frauenfußball nun so ein Ding, oder ist es vor allem Marketing?
    Ich habe bei Fifa 22 gerne Frauenteams gespielt, weil die nicht so überlegen gewirkt haben und es da für mich als casual Spieler mehr Spaß gemacht hat. Davon ab, warum müssen Frauen denn Fauenfußball besser finden? Nur weil Männer Motorsport geil finden, müssen Frauen doch nicht gleich ne weibliche Formel 1 geil finden? Frauenfußball ist nicht nur für Frauen, sondern auch für die Herren, die sich dafür interessieren. Frauen Tennis wird ja auch nicht nur von Frauen geschaut. Und für mich als Zuschauer, war die Damen WM im Fußball zuletzt besser anzuschauen als die letzte Herren EM, und als die nächste Herren WM sowieso.
    Wo liegt also dein Problem, den Frauen Fußball in Fifa zu integrieren? Das hat auch nix mit wokeness oder Zeitgeist zu tun, sondern ist einfach legitim, da es ihn eben gibt. Wenn es in FUT endlich Frauen gäbe, würde ich sogar den Modus mal spielen.
    PS:
    meines Lieblingsclubs FC Barcelona
    Oh Matthias, du armer Kerl. :)
    PPS:
    Blurs Song 2 von FIFA 98 hat mich für immer geschädigt
    Gibt es nicht bei jedem Fifa diesen eien Song, den man irgendwann nicht mehr hören kann? Chumbawamba hab ich bis heute im Ohr. Oder auch Kwabs - Walk als neueren...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1