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Ghost of Tsushima im PC-Test: So sollte eine Portierung aussehen

Kurz nach Shogun-Ende bringt Sony endlich Ghost of Tsushima auf den PC. Kann die langerwartete Portierung überzeugen? Wir haben es für euch im Test herausgefunden.

Screenshot-Montage als Aufmacher zum Test von Ghost of Tsushima.
u00a9 PlayStation Studios / Sucker Punch / Nixxes / bearbeitet mit Adobe Photoshop

Besser hätte man es ja eigentlich von Sony-Seite kaum planen können: Kaum ist das Historien-Drama Shogun auf Disney+ zu Ende gegangen, da erschien Ghost of Tsushima. Zumindest für den PC, denn vier Jahre nach dem originalen Release für die PlayStation 4 gibt es das Samurai-Abenteuer auch endlich für die wandlungsfähigste Plattform.

Der sogannte Director’s Cut umfasst einerseits das Hauptspiel, aber ihr bekommt andererseits ebenfalls die Story-DLC-Erweiterung Iki Island dazu. Das alles ganz ohne PSN-Konto. Letzteres wird nur für zwei Sachen im Detail benötigt: Einerseits, wenn ihr das neue PSN-Overlay nutzen und Trophäen auch über den PC freischalten wollt. Wirklich notwendig ist das aber ehrlich gesagt nicht. Darüber hinaus braucht der Online-Modus namens Legenden zwingend ein Konto beim PlayStation-Service – wer ohnehin nur den Singleplayer-Modus erleben möchte, der kann diese Accountbindung bestens ignorieren. Zumindest solange man in den offiziell von PSN unterstützten Regionen wohnt…

Ghost of Tsushima: Ein Optionsmenü, geschaffen für PC-Spieler

Ghost of Tsushimas Kampagne entführt euch in das Japan des Jahres 1274 – und damit rund dreihundert Jahre vor die Ereignisse von Shogun, aber das sei nur nebenbei angemerkt. Auf der titelgebenden Insel Tsushima kommt es zu einer mongolischen Invasion, gegen die die Samurai keine Chance haben. Als einer der wenigen Überlebenden ist es nun eure Aufgabe in der Rolle von Jin Sakai die Eroberer zurückzudrängen, in dem ihr in der offenen Spielwelt zahllose Haupt-, wie Nebenaufträge absolviert, Füchse bis zu Schreinen verfolgt, euch zwischen ehrenhaften Kämpfen und feigen Morden aus dem Hinterhalt entscheidet und vieles mehr.

Über die genauen Stärken und Schwächen haben wir euch bereits im Test zur PS4-Version von Ghost of Tsushima informiert. Stattdessen richtet sich unser Fokus auf die PC-Portierung, die ein weiteres Mal aus den Händen von Nixxes stammt. Die niederländischen Entwickler*innen gehören seit 2021 fest zu den PlayStation Studios und haben dieses Jahr schon Horizon: Forbidden West eindrucksvoll von der PlayStation 5 auf den Computer übertragen. Wenig überraschend ist es daher, dass auch Ghost of Tsushima einen wirklich guten Eindruck hinterlässt.

Screenshot vom Optionsmenü von Ghost of Tsushima.
Alles Relevante lässt sich einstellen: Das Optionsmenü von Ghost of Tsushima ist gut und alle wichtigen Skalierungsoptionen werden unterstützt. Credit: 4P / Screenshot / PlayStation Studios / Sucker Punch / Nixxes

Schon im Optionsmenü strahlen einen so gut wie alle wichtigen und wundervollen Einstellungen an: Die FPS sind theoretisch unbegrenzt, Ultrawidescreen bis 48:9 wird unterstützt und alle notwendigen Hochskalierungsoptionen sind vorhanden. So lassen sich Nvidia DLSS 3, DLAA, AMD FSR 3.0 und Intels XeSS je nach eigener Hardware perfekt einstellen. Nicht nur das: Auch Frame Generation wird sowohl der grünen als auch roten Seite der GPU-Welt angeboten – Letzteres ist jedoch noch etwas problembehaftet, das Spielgefühl fühlt sich ruckelig an. Hier schafft ein Patch hoffentlich bald Abhilfe.

Die Blaupause für einen guten PC-Port

Getestet haben wir Ghost of Tsushima auf drei unterschiedlichen Systemen, bei denen die Performance nahezu immer stimmte:

  • PC mit RTX 4080 und Intel Core i9-13900, Auflösung 3.440×1.440, DLSS auf Qualität und Grafikeinstellungen auf Sehr hoch: 60 FPS stellen kein Problem dar. Auch bis zu 100 FPS sind keine allzu hohe Hürde, während Ghost of Tsushima im Ultrawide-Screen visuell besonders glänzt.
  • PC mit RX 6700 XT und AMD Ryzen 7 3700X, Auflösung 1.920×1.080, FSR auf Qualität und Grafikeinstellungen mit einem Mix aus Mittel und Hoch: 60 FPS sind ebenfalls fast durchgängig erreichbar, wirkliche Einbrüche waren selten der Fall. Die von Nixxes und Sucker Punch angegebenen Systemanforderungen treffen bisher überwiegend ins Schwarze.
  • Steam Deck: Mit ein paar Einstellungen kann man auf Valves Handheld-PC zwischen 40 und 50 Bilder pro Sekunde erreichen. Die visuelle Qualität leidet zwar darunter, macht sich aber auf dem kleinen Display nicht so extrem bemerkbar. Der Online-Modus kann allerdings nicht gespielt werden, denn dieser wird schlichtweg nicht unterstützt.

Insgesamt hinterlässt Ghost of Tsushima auf dem PC eine wirklich gute Figur. Insbesondere deshalb, weil nicht nur die Performance überzeugt, sondern auch die Grafik sich absolut sehen lassen kann. Natürlich merkt man dem Open World-Abenteuer an, dass es noch hauptsächlich für die PlayStation 4 entwickelt wurde. Manche Texturen sind nicht super hochaufgelöst, das Level of Detail in der Ferne schwächelt ein wenig und auch manche NPC-Animationen sind hier und da etwas hüftsteif.

Screenshot von Ghost of Tsushima auf dem Steam Deck. Protagonist Jin steht mit seinem Pferd auf einer Anhöhe und blickt über die Spielwelt.
Auf dem Steam Deck ist Ghost of Tsushima zwar keine absolute Schönheit mehr. Dennoch ist das einstige PS4-Spiel überraschend gut spielbar. Credit: 4P / Screenshot / PlayStation Studios / Sucker Punch / Nixxes

Trotzdem ist Ghost of Tsushima dank einer toll gewählten Farbpalette, dem hervorragenden Spiel von Licht und Schatten und einer insgesamt an alte Samurai-Filme angelehnten Präsentation ein echter Hingucker. Wer die Geschichte von Jin Sakai einst auf der PlayStation verpasst hat, kann nun das Samurai-Abenteuer nahezu problemlos auf dem PC nachholen – hoffentlich können Sony und Nixxes die bisherige starke PC-Seite der PlayStation Studios in Zukunft so fortsetzen.

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