Sirenen der Vergangenheit
Wie ich auf die Idee kam, Gravity Crash runterzuladen? Es waren Auszüge des Soundtracks, welche schon vor der Veröffentlichung zum Reinhören freigegeben waren: Peppige Elektro-Beats mischen sich da unter kratzige Trance-Wellen – Tim Wright ist mit den Videospielen einer vergangenen Ära aufgewachsen und lässt diesen musikalischen Wurzeln freien Lauf. Seine Geschichte als Lemming, Sensible Soccer oder Shadow of the Beast steckt in jeder Note!
Es war aber nicht nur der gute Ton, der mich das virtuelle Portemonnaie zücken ließ. Es war auch das fantastische Neonleuchten, das der wenigfarbenen Vergangenheit einen modernen Anstrich gibt. Denn obwohl die geraden Linien in Gravity Crash weder Treppchen noch Kästchen kennen, zeigen sie nur das Nötigste. Linien machen Berge, die Bösen leuchten rot, Extras gelb und Verbündete grün – mehr
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Willkommen in der modernen Antike: So sieht Retro heute aus!
muss man nicht wissen. Und das reicht! Wo Super Stardust HD seine Vorgänger mit einem Effekte-Overkill wiederbelebt und Geometry Wars: Retro Evolved 2 die Wiederauferstehung der Alten Schule mit einem überbordenden Feuerwerk zelebriert, besinnt sich Gravity Crash auf die schlichte Eleganz guten Designs. Und auf die spielerische Brillanz seiner geistigen Ahnen…
Auf Tuchfühlung mit dem Bildschirmtod
Denn ähnlich wie Geometry Wars das Prinzip des einst vergessenen Zwei-Stick-Shooters in die Jetztzeit hievte, modernisiert der PS3-Shooter so genannte Cave-Flyer wie Oids, Gravitar oder Thrust. Das Prinzip des beinahe vergessenen Mini-Genres ist so einfach wie fordernd: Weil das Vehikel (meist rein Raumschiff) aufgrund der Erdanziehung nämlich ständig nach unten „gezogen“ wird, steht das gefühlvolle Manövrieren durch enge Höhlensysteme im Vordergrund. Dort wird es zwar auch von Geschütztürmen und fliegenden Widersachern attackiert, doch die eigentliche Herausforderung ist das Meistern der präzisen Flugrichtung. Die Trägheit ist der springende Punkt, denn im Gegensatz zu anderen Kampffliegern beschleunigt der Flitzer hier nur langsam auf Höchstgeschwindigkeit und kann nicht urplötzlich seine Richtung ändern. Vielmehr führt nur der stetige Schub zu einem Kurswechsel.
Mit winzigen Eingaben schiebe ich mein Raumschiff im Schneckentempo nur eine Haaresbreite von einer Felswand entfernt daran vorbei – eine Berührung und das Schiff würde sich in seine Bestandteile auflösen! Noch einmal die Nase in eine andere Richtung gedreht, noch einmal kurz Schub gegeben – dann verlasse ich endlich den knappen „Zubringer“ und darf meine schwer verdienten Extra-Diamanten einsammeln. Und dann spüre ich ihn plötzlich wieder: den Adrenalin-Kick nach einer gemeisterten Herausforderung, in der jeder Fehltritt den Bildschirmtod bedeuten könnte. Es einfach nur geschafft zu haben, kann sich so verdammt gut anfühlen! Tatsächlich habe ich mich seit langer Zeit endlich wieder dabei erwischt, wie mir einige
Sekunden lang der Atem stockte, wenn ich haarscharfe Manöver flog. Gerade so als wäre die Zeit stehen geblieben.
Die Entdeckung der Langsamkeit
Mein Ziel ist dabei stets klar definiert und wunderbar simpel: Sammle eine bestimmte Anzahl Kristalle, zerstöre soundso viele Treibstofftanks oder Ähnliches. Warum? Das wollte mir die Zentrale nicht mitteilen. Verständlich! Ich bin ja nur der arme Müllroboter, der als einziger noch verfügbarer „Pilot“ das „Aufräumkommando“ durchführen muss… Alles, was ich zusätzlich zerstöre (Raketenbasen, Geschütztürme, Kraftwerke) schraubt lediglich meinen Punktestand in die Höhe. Immerhin verbindet auch Gravity Crash die Moderne mit der Videospielantike, indem es den Kampf um Highscore-Ehren im Internet austrägt. Dabei gibt es nicht nur fürs schnöde Abknallen feindlicher Stellungen Punkte, denn mitunter fülle ich mit den Splittern zerstörter Treibstoffkristalle auch meinen „Sprit“ nach. Neben dem Aufspüren versteckter Artefakte und Knotenpunkte ist das Abholen gestrandeter Piloten spannend, die auf den feindlichen Planeten notlanden mussten. Dafür muss ich den Flitzer nämlich landen, was eine geballte Ladung Feingefühl erfordert. Schließlich muss der Gleiter nicht nur auf halbwegs ebenem Boden, sondern auch parallel zur Oberfläche und mit geringer Geschwindigkeit aufsetzen. Hier sind Millimeterarbeit und viel Geduld gefragt!
Sehr schöner Beitrag.
Gutes spiel.
Frohe Weihnachten
Gezockt wird bei mir eh sowohl das eine, als auch das andere ^^
Dieser monat wird mein psn monat
Die gute alte zeiten mit moderne techik...schöner kans doch garnicht werden
MFG
sieht mal wieder aus wie ein oldschool spiel.... das mit gefällt xDD
Ja, Gravity Crash sorgt bei mir auch für durchzockte Nächte - ich liebe es. Und Pixeljunk Shooter haben wir heute im Test...