Griechische Götter-Gabe
Apropos göttliche Hilfe: Melinoë muss natürlich wie einst ihr älterer Bruder nicht auf tatkräftige Unterstützung verzichten. Diese vom Olymp gesegneten Geschenke sind logischerweise den frischen Kampfregeln angepasst und überwiegend komplett neu. Einige Rückkehrer*innen sind zudem überarbeitet worden: Poseideons Flutwelle wird beispielsweise jetzt erst beim Sprint, statt beim Dash ausgelöst. Außerdem können manche der Fähigkeiten ebenfalls Mana kosten.
Im Zusammenspiel mit den bisher fünf verfügbaren Waffen und den zusätzlichen Aspekten ergeben sich dadurch bereits jetzt einige spannende Build-Möglichkeiten in Hades 2. Der bisherige Favorit? Die Schwesterklingen in Zusammenspiel mit Hestias Feuerboni und zusätzlichen Schaden durch Angriffe in den Rücken. Besonders fies: Mit der Spezialattacke wirft man normalerweise fünf Dolche. Durch den Hammer des Daedalus fliegen diese aber nun auch zurück zu mir und verursachen dadurch zusätzlichen Hinterrücksschaden – die meisten Gegnergruppen sehen da kaum noch Land.
Die göttlichen Gaben sind jedoch nicht nur nette Segen, sondern auch Möglichkeit, mit der griechischen Mythologie über kurze Dialoge in Kontakt zu treten. Supergiant Games schafft den wundervollen Spagat zwischen bekannten Gesichtern und Debütant*innen zu liefern: Zeus gibt sich ebenso erneut die Ehre wie Demeter und Artemesis, während nun auch Apollo oder die bereits erwähnte Hestia zur Hilfe eilen. Zudem man in den Dungeons auch regelmäßig andere übermächtige Wesen trifft, darunter etwa die super-niedliche Arachne, die selbst einem Spinnenphobiker wie mir schnell ans Herz gewachsen ist.
Kreuzung statt Haus
Stirbt man in Hades 2, was angesichts so manch knackiger, teilweise unserer Erfahrung nach etwas in die Länge gezogener Bosskämpfe ab und an passiert, dann landet man nicht im Game Over-Bildschirm. Stattdessen wacht man an der Wegkreuzung auf, dem Ersatz für das Haus des Hades. Ein Rückzugs-, Trainings- und Austauschort, um sich von den Roguelite-Strapazen zu erholen.
Hier treffe ich mit Melinoë auf verschiedene Charaktere, darunter etwa die Nyx-Tochter Nemesis, Mentorin Hecate oder den griechischen Sagenhelden Odysseus. Natürlich darf ich mich mit jedem unterhalten, erfahre somit mehr über sie selbst – oder auch über Melinoë, wenn ihr Gegenfragen gestellt werden. Schließlich hat jeder seinen Senf zu den aktuellen Erfolgen oder Missschritten meinerseits beizutragen. Die Präsentation in kleinen Häppchen samt bockstarker Synchronsprecher*innen (ausschließlisch englisch) ist dabei abermals einer der größten Faktoren, sich ständig wieder in die Roguelite-Tretmühle von Hades 2 zu begeben.
Darüber hinaus kann ich an der Wegkreuzung Zauber im Hexenkessel brauen, die sowohl einen dekorativen wie spielerischen Nutzen haben. „Abrakadraba, eins, zwei, drei: Ich wünsche mir den Händler herbei“ und zack taucht der gut beleibte Geist auch schon auf. Ebenso besteht die Möglichkeit, Ebenen mit Heilbrunnen zu aktivieren oder Snacks herzustellen, mit denen man tierische Begleiter überzeugt. Zu Beginn schaltet man quasi fast nach jedem Run etwas frei, später braucht es hingegen deutlich mehr Ressourcen, aber die typische Karotte vor der Nase funktioniert bereits ganz gut.
Ebenfalls komplett neu ist das Arkana-System: Die primäre Art, Melinoe außerhalb eines Runs zu verstärken. Mithilfe der von in den Dungeons verstreuten Asche könnt ihr nach und nach verschiedene Tarot-Karten offenlegen und die jeweiligen Buffs aktivieren. Somit kommt ihr auch wieder an überlebenswichtige Verbesserungen wie etwa die Todesverachtung oder sorgt dafür, dass ihr jederzeit passiv Mana regneriert.
Allerdings könnt ihr nur eine begrenzte Auswahl von Karten gleichzeitig mit euch tragen. Später im Spiel könnt ihr zwar das Limit erhöhen, aber nie so hoch, dass ihr sämtliche Vorteile in einem Run einsetzen könnt. Zudem ist es auch möglich, die einzelnen Karten noch einmal separat zu verbessern – es ist also genügend Raum für erstes Theory-Crafting. Im Laufe des Early Access sollen zudem weitere Optionen hinzugefügt werden.