Setzten die Dänen von IO Interactive in der Vergangenheit noch auf ein Episodenformat, in dem die liebevoll gestalteten Schauplätze samt der etwas zu stark komprimierten Story-Filmsequenzen häppchenweise ausgeliefert wurden, bekommt man bei Hitman 3 sofort das komplette Paket mit seinen sechs neuen Stationen. Die Reise führt die glatzköpfige Killer-Maschine in den höchsten Wolkenkratzer von Dubai, einen abgelegenen Landsitz in Großbritannien, in die chinesische Metropole Chongqing, das sonnige Mendoza in Argentinien und ein Kraftwerk in Berlin, das zu einer Partylocation umfunktioniert wurde. Für seine letzte Zielperson begibt er sich in die Karpaten, wo das typische Sandkasten-Prinzip einem recht linearen Ansatz weichen muss. Das dürfte manchem Fan sicher sauer aufstoßen, denn viele alternative Wege samt ausgiebiger Erkundung hat der finale Akt nicht zu bieten. Stattdessen müssen sogar die Schleicheinlagen hin und wieder der direkten Konfrontation weichen. Dramaturgisch mag Hitman 3 damit zwar auf einem Höhepunkt enden, aber spielerisch ist der Abstecher in die Karpaten eine kleine Enttäuschung, die auf der PS4 Pro zudem von einem permanenten Grafikfehler begleitet wird.
Einen wesentlich besseren Eindruck hinterlassen die vier anderen Neuzugänge bei den Schauplätzen, in denen die Entwickler einmal mehr mit einem herausragenden Design glänzen und so ziemlich alles auffahren, was die Reihe zuletzt ausgezeichnet und so beliebt gemacht hat. Die Areale sind herrlich verwinkelt und laden zur Erkundung ein, um etwa nützliche Gegenstände wie Brecheisen oder Schlüsselkarten zu finden, Gespräche mit wichtigen Hinweisen zu belauschen und sich schließlich einen Weg zu den Zielpersonen zu bahnen. Neuerdings lassen sich auch Abkürzungen öffnen, mit denen man sich schneller zwischen Arealen bewegen oder seine Fluchtroute abkürzen kann. Wie immer nutzt Agent 47 im Dienst nicht nur seine generellen Schleichfähigkeiten, sondern zahlreiche Verkleidungen, mit deren Hilfe er untertauchen kann. Die Beschaffung neuer Klamotten läuft meist nach dem bewährten Prinzip ab: Entweder erwischt man das potenzielle Opfer bereits in einem günstigen Moment oder sorgt mit diversen Ablenkungen dafür, es an einen abgelegenen Ort zu locken. Um keine verdächtigen Spuren zu hinterlassen, sollte man zudem immer darauf bedacht sein, die mitunter nackten Körper anschließend zu verstecken oder anderweitig zu „entsorgen“. Einen Freifahrtschein bieten die wechselnden Outfits freilich nicht: Manche Bereiche bleiben dennoch gesperrt und vereinzelte Personen reagieren weiterhin misstrauisch und werden sowohl mit einem kleinen Symbol über ihrem Kopf als auch auf der Karte entsprechend markiert. Zwar bekommt man bereits die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden, kann in den Optionen aber weitere Einstellungen vornehmen und als echter Profi auf visuelle Hilfen und auch die mächtige „Instinkt-Anzeige“ verzichten.
Zivile Opfer vermeiden!
Als rücksichtsloser Killer hat man zwar die Möglichkeit, auch unschuldige Menschen kaltblütig zu ermorden, doch wirkt sich die Eliminierung von „Nicht-Zielen“ negativ auf die Beurteilung aus. Daher ist es auch keine clevere Idee, mit der Holzhammer-Rambo-Methode wild um sich zu ballern oder Kollateralschaden zu verursachen, zumal man dabei schnell ins Fadenkreuz der zahlreichen Wachen gelangt und entsprechend selbst durchlöchert wird. Schleichen und unauffälliges Verhalten ist und bleibt weiterhin das A und O in der Welt von Hitman!
Kreativer Killer
Dennoch kann man sich beim Herumexperimentieren freilich ein paar Späße erlauben und z.B. mit einem geworfenen oder versteckten Sprengsatz eine Massenpanik auslösen, um das chaotische Gewusel der mitunter zahlreichen NPCs zu beobachten. Genau wie bei den Ablenkungen, darunter überflutete Waschbecken oder das Anschalten diverser Geräte, trifft man auch bei den Attentaten auf viele altbewährte Methoden. Die Klaviersaite oder die schallgedämpfte Pistole sind als Klassiker unter den Mordwerkzeugen genauso vertreten wie das Servieren vergifteter Drinks, die Zubereitung von Brechreiz-Mahlzeiten oder das hinterhältige Ertränken in der Kloschüssel. Die größte Kunst besteht aber weiterhin darin, die Attentate wie tragische Unfälle aussehen zu lassen. Dazu dreht man einfach an ein paar Schrauben und Ventilen, löst Befestigungen oder legt Kabel frei – und schon purzelt ein schwerer Gegenstand von oben auf die Zielperson oder ein Foto-Shooting verwandelt sich in ein elektrisches Inferno. IOI bietet immer noch zahlreiche Möglichkeiten, sich als Killer kreativ auszutoben.
Nach 7 1/2 Spielstunden habe ich den Abspann gesehen, insgesamt ein sehr gutes und abwechslungsreiches Abenteuer. Bis auf den Punkt mit den entdeckten Körprer beim Laden des Spielstandes habe ich am 3. Teil nichts zu bemängeln.
8,5/10
Drei von sechs Missionen habe ich erledigt und vor allem Dartmoor fand ich richtig gut.
Hat mich glatt an den Film Knives Out erinnert.
So ich habe mir vor kurzem zu einen relativen günstigen Preis die Series X Fassung geholt und vorhin angefangen zu spielen.
Den Einstieg die Dubai Mission habe ich unbemerkt geschafft und mir ist bis auf eines nichts großartiges negatives aufgefallen. Diesen einen Punkt finde ich ziemlich komisch und zwar habe ich einen Spielstand geladen, plötzlich wird mir angezeigt, das ein ziemlich gut versteckter Körper gefunden wurde.
Dann habe ich einen anderen Spielstand eine Minute vorher geladen und da wird kein Alarm geschlagen.
Das ist wirklich sehr seltsam.
Gibts hier noch ein paar Erfahrungen bezüglich der Cloud Version für die Switch?
Schade das es viele der älteren Marken mit Flair, die zu einem jenen Launch einer neuen Sony Konsole früher oder später dazugehörten, nicht mehr auf dem Standard-Gamingplan stehen.