Auf Links Spuren
Zu Beginn kann der Mangel an Informationen schon auf die Nerven gehen: Warum werden nicht wenigstens kurz grundsätzliche Funktionen wie das automatische Anvisieren von Gegern per R3 erklärt? Oder wie die kleine Teleportation abläuft, die man später freischaltet? Schaut am besten kurz ins Hauptmenü, um euch die Tastenbelegung einzuprägen. Auch die Bedeutung der Piktogramme auf der Karte muss man alleine entschlüsseln. Mal verbirgt sich hinter dem Symbol das nächste Missionsziel der Story – anderswo lässt sich z.B. die Waffe aufrüsten oder eine Art Rohrpost freischalten, mit der man schneller ans andere Ende der offenen Welt gelangt.
Im Bereich der Erzählung wirkt die Geheimniskrämerei aber entspannend anders: Als Spieler fühlt man sich wie ein Außerirdischer, der durch den Monitor Kontakt mit einer anderen Dimension aufnimmt. Mit seinen ganz eigenen Regeln, Mechanismen und Wesen – deren Sprache man natürlich nicht versteht. Eine dieser Figuren ist der spielbare Held im roten Kostüm. Er muss die sich im Laufe des Spiels öffnende Welt offenbar von einer pinkfarbenen Stachelpflanzenplage befreien, die mit der Invasion von Monstern zusammenhängt. Zwischendurch trifft er immer wieder auf einen tief grummelnden Giganten, der ihn nach einem Unglücksfall gerettet hat und manchmal per Handzeichen die nächste Aktion andeutet.
Bezaubernder Mix aus Natur und Mechanik
Die nur sehr sporadisch eingesetzten Synthesizer-Flächen halten sich schon etwas zu stark zurück. Die stimmungsvollen Soundeffekte aus der Natur und die lebendige visuelle Umsetzung wecken aber sofort die Entdeckerlust: Überall hoppeln faszinierend designte Kreuzungen aus Häschen und Blume herum, giraffenähnliche Riesen mit langen Beinen und Säure spuckende Monster mit bizarr verformten Extremitäten sorgen für Hingucker. Manchmal kann man den feindlichen Kreaturen einfach aus dem Weg gehen. Oft empfehlen sich allerdings Kämpfe und Ausflüge an abgelegene Orte, um Rohstoffe für die kleine Schmiede zu sammeln, mit der man seine Ausrüstung ein wenig aufmotzt. Ein neuer Umhang etwa kann mehr Energie verleihen.
Wer im Gefecht nicht aufpasst und zu ungestüm attackiert, wird schon mal im Handumdrehen von einer rotierenden Keule zerfetzt. Das Kampfsystem ist nicht übermäßig komplex, findet aber einen schönen Mittelweg zwischen Einsteigerfreundlichkeit und der nötigen Wachsamkeit. Wird man auf einer unübersichtlichen Landzunge von Monstern umzingelt, sollte man im passenden Rhythmus den Schild ziehen, Stampfer und Ausweichrollen starten oder die kurz zuvor aufgerüstete verlängerte Schwertkombo nutzen. Auch der vom Steinriesen angenähte, magisch glühende Prothesen-Arm wird dann nützlich. Ähnlich wie das Schwert kann er schnelle frontale Attacken starten oder sich mit einem gewissen Risiko sekundenlang aufladen, um einen verheerenden Stoß auszuführen.
Das Spiel gibt es aktuell bei Epic kostenlos. Ich kann es jedem wärmstens empfehlen der auf Zelta-typische Abenteuer und Rätsel steht. Ich finde es sehr gut, das einzige ist die Performance, womöglich nicht an heutige High End PCs angepasst und der Ladebildschirm zwischen den Abschnitten ist ein schlechter Witz, haha... aber Summa Summarum ein Klasse Spiel, was begeistert. Viel Spaß!
Uff ... das kommt unerwartet. Hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich ganz fix an Torchlight III setzen, um den Flop mit Hob auszumerzen. Aber dass es so schlimm kommt, hätte ich nicht gedacht.
https://80.lv/articles/runic-games-closed/
Mh hätte ja lieber ein Torchlight 3 / Torchlight 2 für Konsolen gehabt. Aber AFAIK waren sie ja mental ausgebrannt.