Ein Hieb- und Stichfest?
Die kräftige Armprothese wird auch wichtig, um Wände zu durchbrechen, denn die Kämpfe spielen in Hob nur die zweite Geige. Im Zentrum stehen die riesigen Maschinenrätsel, in welche die Gefechte allerdings organisch eingebunden wurden. Ob auf der grünen Wiese, im finsteren Glühwürmchenmoor, einer blitzenden Elektrowelt oder inmitten von Tümpeln: Überall trifft man auf mehrfach drehbare Steinpodeste, elektronische Maschinenmoloche, Teleportationsfelder oder riesige Aquädukte. Die vielschichtigen Puzzles sind motivierend designt und geleiten den Helden mit allerlei Checkpoints zum Ziel. Am Rande eines großen kreisrunden Steinpodestes z.B. turnt man zunächst einmal über ein paar Plattformen, um zu diversen Schaltern zu gelangen. Hat man eine Drehscheibe zurechtgeschoben oder -geboxt, schlüpft man durch kleine Eingänge zum nächsten verschiebbaren Element oder wagt weite Sprünge. Auch bewegliche Kisten und elektronische Schaltkreise sind oft involviert.
Ab und zu sorgen allerdings die sehr vagen Aufgabenstellungen für Frust, vor allem zu Beginn des Abenteuers. Es kommt durchaus vor, dass man erst eine ganze Weile lang ahnungslos durch die Welt läuft, bis endlich klar wird, dass der Held an einem bestimmten Bauwerk noch gar nicht alle wichtigen Aufgaben erfüllt hat. Selbst in einer rätselhaften Welt wie dieser hätten die Entwickler mehr dezente Hinweise einbauen sollen – z.B. mehr Piktogramme oder Gesten von Figuren wie dem grummelnden Mentor. Neben diesem Freund, friedlichen Waldtieren und zahlreichen Gegnern trifft man im Laufe des Abenteuers übrigens auch auf eine geheimnisvolle Figur, deren Absichten sich schwerer abschätzen lassen.
Technisch unsauber
Die kurzen Hüpfpassagen zwischendurch spielen sich angenehm fordernd, da man hier anders als in Uncharted & Co. nicht so stark geleitet wird, sondern selbst zielen muss. Schade, dass sich die schräge Vogelperspektive nicht so gut für Jump-n-Run-Einlagen eignet. Die Akrobatik steuert sich also bei weitem nicht so befriedigend knackig wie in Jump-n-Runs mit freier Kamera, so dass man sich gelegentlich verschätzt. Manchmal versperren sogar riesige Berge die Sicht, statt ausgeblendet zu werden.
Ein weiteres Problem sind die gelegentlichen Bugs, häufigen Schnittstellenfehler und die teils starken Ruckler. Auf einer gewöhnlichen PS4 sackte die Framerate manchmal sogar in den einstelligen Bereich. Schon kurz nach dem Release wurde sie zum Glück auf eine erträgliche Framerate zurechtgepatcht, wirklich flüssig ist sie aber weiterhin nicht. Auf einem PC mit einer GeForce GTX 980 mit den Grafik-Presets „High“ oder „Ultra“ gab es nur gelegentlich ein kaum störendes, leichtes Ruckeln. Ärgerlicher waren dort die manchmal auftretenden Abstürze oder Bugs. Dabei blieb die Figur in der Umgebung hängen oder schwebte sogar unter wilden Zuckungen unter die Karte. Das ist ärgerlich, wirklich tragisch sind die technischen Macken aber nicht. Steckt man wieder einmal in der Botanik fest, kann man sich per Respawn aus dem Hauptmenü befreien. Dank der vielen Checkpoints ist man schnell wieder vor Ort. Nach und nach deckt man immer größere Teile der Karte auf, um sie von der Seuche zu befreien und neue Geheimnisse und Fähigkeiten zu entdecken.
Das Spiel gibt es aktuell bei Epic kostenlos. Ich kann es jedem wärmstens empfehlen der auf Zelta-typische Abenteuer und Rätsel steht. Ich finde es sehr gut, das einzige ist die Performance, womöglich nicht an heutige High End PCs angepasst und der Ladebildschirm zwischen den Abschnitten ist ein schlechter Witz, haha... aber Summa Summarum ein Klasse Spiel, was begeistert. Viel Spaß!
Uff ... das kommt unerwartet. Hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich ganz fix an Torchlight III setzen, um den Flop mit Hob auszumerzen. Aber dass es so schlimm kommt, hätte ich nicht gedacht.
https://80.lv/articles/runic-games-closed/
Mh hätte ja lieber ein Torchlight 3 / Torchlight 2 für Konsolen gehabt. Aber AFAIK waren sie ja mental ausgebrannt.