Langsam fährt der Bus die Straße entlang. In Handschellen gefesselt hocke ich auf einem der Sitze und schaue mir das unmenschliche Chaos und die Gewalt an, die die Koreaner in die USA des Jahres 2027 tragen. Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben, in Arbeitslager abgeführt oder auf offener Straße hingerichtet. Beim Blick aus dem Fenster werde ich u.a. Zeuge, wie zwei Koreaner ein hilfloses Elternpaar vor den Augen ihres kleinen [GUI_PLAYER(ID=55133,width=400,text=Der Weg von Nordkorea zur Großmacht)]Sohnes eiskalt abknallen, der nur noch weinend vor zusammengesackten Körpern steht und nicht fassen kann, was da gerade passiert ist! Es sind harte, verstörende Szenen, mit denen THQ die Kampagne von Homefront einleitet. Sie zeigen einen Feind, der keine Gnade kennt – und eine gebeutelte Nation, die dem offensichtlich nichts entgegen zu setzen hat. Wo sind Amerikas Verbündete in diesen schwierigen Zeiten? Schaut der Rest der Welt einfach weg? Auch wenn sich die Geschichte rund um die neue Großmacht Korea und von Szenarien anderer Shooter absetzen kann, kämpft sie mit einigen Logiklöchern und billigen Ausreden. Russland, Europa und China werden aufgrund „eigener Probleme“ einfach als handlungsunfähig abgestempelt, während die USA nicht nur mit einem tödlichen Virus zu kämpfen, sondern mit dem Importieren von koreanischen Chips für Regierungssysteme ihr Schicksal schon im Vorfeld besiegelt hatten. Was für ein Unsinn: Das wäre etwa so, als würden die Amerikaner heute den Iran bitten, eine Software für das Verwalten ihres nuklearen Arsenals zu entwickeln. Man sollte also nicht zu lange über die hanebüchene Hintergrundgeschichte von Homefront nachdenken, sondern sich einfach in die Action stürzen…
Der Weg zur Freiheit
Ich übernehme die Rolle des Piloten Robert Jacobs, der von Kämpfern des amerikanischen Widerstandes aus der koreanischen Gefangenschaft befreit wird. Der Plan: Die bewaffneten Zivilisten wollen ein Lager der Feinde überfallen und Tanklaster kapern, mit denen sie die US-Armee bei ihrer Gegenoffensive im Raum San Francisco unterstützen wollen. Leichter gesagt als getan, denn die Koreaner sind den Rebellen nicht nur zahlenmäßig überlegen, sondern verfügen auch über modernes Equipment wie automatisierte Wachtürme oder tödliche Kampfhubschrauber. Gerade Erstere verlangen immer wieder ein Flankieren, damit man sie von hinten mit einem gezielten Granaten-Wurf zerstören kann. Wer sich dagegen zu lange in ihrem Scheinwerferlicht aufhält, wird binnen weniger Sekunden durchsiebt. Beim ersten Mal ist es noch spannend, von einer Deckung zur nächsten zu huschen und sich dem Ziel langsam zu nähern. Doch spätestens beim vierten Mal hat sich das Element der Wachtürme abgenutzt.
Trotzdem fällt die Kampagne insgesamt abwechslungsreich aus und bietet angenehme Tempo- und Einsatzwechsel: Anstatt nur unentwegt zu ballern, bewegt man sich auch mal ohne Waffen durch das Camp der Rebellen oder ein Arbeitslager und unterhält sich mit anwesenden Personen. Leider laufen die Gespräche nach Knopfdruck automatisch ab – ein Multiple Choice-System wäre angenehmer gewesen. Trotzdem bekommt man vor allem in diesen ruhigen Momenten einige schöne Einblicke in das zivile (Über-)leben, wenn Kinder in ihren Schlafsäcken vor dem Kamin liegen, ein Windrad für Energie sorgt und im Garten die notwenigen Nahrungsmittel angebaut werden. Überhaupt bietet Homefront immer wieder Szenen, die man so noch nicht oder selten in Videospielen gesehen hat: Da gilt es z.B. eine Mutter mit ihrem schreienden Kind auf dem Arm inmitten eines Gefechtes zu beschützen oder sich durch ein Flammenmeer zu schlagen, während von allen
Seiten brennende Menschen auf einen zugerannt kommen. Solche Bilder bleiben im Gedächtnis – genau wie eine Situation, bei der man sich in einem Massengrab zwischen den Leichen vor den Koreanern verstecken muss.
Krachende Action?
Leider bilden solche intensiven Momente die Ausnahme, denn davon abgesehen ist die Action sehr gewöhnlich: Zwar gibt es sowohl kurze Stealth- als auch Sniper-Abschnitte und Railsequenzen, doch zum einen kennt man das bereits von Genre-Kollegen und zum anderen werden diese dort sehr viel besser umgesetzt. So beschränkt sich der „Schleichanteil“ bei Homefront z.B. nur darauf, seinem Anführer hinter zu laufen, wenn er es sagt. Man muss also selbst gar nicht aufpassen, ob man sich im Blickfeld der Feinde befindet oder nicht. Obwohl nicht sonderlich fordernd, sorgt eine Hubschrauber-Sequenz gegen Ende für die größte Abwechslung, bei der man einen Konvoi beschützen muss. Das war’s dann aber leider schon in Sachen Vehikel – hier hatte der inoffizielle Vorgänger Frontlines mehr zu bieten. Dronen spielen hier ebenfalls keine Rolle mehr; einzige Ausnahme ist das unbemannte Kampffahrzeug Goliath, über das man zwischendurch die Kontrolle übernehmen kann. Die beschränkt sich allerdings darauf, Ziele für die Raketensteuerung zu markieren – eine direkte Steuerung ist nicht möglich.
Bei meinen Videos will ich ja nur zeigen, dass ich Level wie TheBog oder Takedown durchspielen konnte ohne auf nennenswerte UnendlichSpawns zu treffen. Da muss ich natürlich immer mal wieder länger stehen bleiben, um zu zeigen, dass der Spawn tatsächlich erloschen ist, aber das geht ja noch. Von PanzerGrenadiere (oder gerne auch anderen) will ich einfach nur Beispiele, damit ich selbst mal erleben kann, ob diese Kritik berechtigt ist. Für mich stellt sich das Gejammer über Unendlich-Spawns nämlich bisher immer als großes Klischee da, vor allem wenn Leute wie Talla es so formulieren, als wäre es ein primärer Gameplay-Mechanismus.
@PanzerGrenadiere
Yoah, eilt nicht. Genieß mal Amalur.
Ist so ähnlich, wie zu beweisen, dass es Gott nicht gibt.
Ich meine ... es geht um unendliche Wellen von Gegnern! Da muss das Video doch theoretisch auch unendlich lange gehen - und wir müssen es uns unendlich lang anschauen.
Im restlichen Level dann das übliche Spiel. Man läuft wieder ein paar Schritte vor, löst per Skipt ein paar Gegner aus, aber auch die hat man irgendwann wieder abgegrast bis Ruhe ist. Dabei habe ich versucht immer möglichst nahe an der Stelle stehen zu bleiben, wo ich das erste Mal beschossen wurde, damit mir keine sagen kann, ich hätte einen dieser gefürchteten Trigger ausgelöst, die man ja immer erst überlaufen muss, damit die Unendlich-Spawns aufhören. Ich würd jetzt gern sagen, ich machn video, aber ich bin ja immernoch "The Bog" von letzter Woche schuldig. Ich hoffe ich komm demnächst mal dazu. Hab grad nicht soo viel Zeit und von Video-Bearbeitung/Upload eben kaum Schimmer.
Ansonsten mag mir Panzer ja diesmal vielleicht ein paar Beispiel-Szenen geben, wo ich die Unendlichs finde.
@Homefront
Auch wenn das Game natürlich weit davon entfernt ist, als erstes Antikriegsspiel durchzugehen, hat man imo doch gute Impulse gesetzt. Die Phosphor-Szene, die Anfangssequenz mit den Eltern des kleinen Jungen bzw. überhaupt der starke Fokus auf die Zivilbevölkerung und das man...