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I-Ninja (Action-Adventure) – I-Ninja

Während sich Argonauts hitzköpfiger I-Ninja in Amerika noch auf allen Plattformen seinen Wutausbrüchen hingibt, ist er hierzulande aufgrund eines Exklusiv-Abkommens zwischen Namco und Sony nur noch auf der PS2 unterwegs. Ob Xbox- und GameCube-Besitzer etwas Wichtiges verpassen oder ihnen gar etwas völlig Überflüssiges erspart bleibt, klärt der Test.

© Argonaut Software / Sony

Abwechslungsreiches Gameplay

Die Spielbarkeit ist jedoch weitestgehend tadellos. Die Steuerung erweist sich die meiste Zeit als punktgenau, das Gameplay als äußerst abwechslungsreich und die Handhabung als genauso einfach wie effektiv. Mal muss man mit einem Geschütz die Landung feindlicher Truppen verhindern, im Cockpit eines Stahlkolosses einen Boxkampf bestreiten, in einem U-Boot einem Robofisch den Garaus machen oder auf Kugeln, Fässer und Raketen allerlei Hindernisse bewältigen. Darüber hinaus schwingt ihr euch mit einer Art Enterhakenkette wie Tarzan über klaffende Abgründe, lauft in bester Matrix-Manier Wände entlang, grindet auf den Spuren Tony Hawks über Geländer und zeigt euch auch sonst sehr athletisch und vielseitig.

Flugtauglich: Mit dem Katana als Rotorblatt gleitet Ninja sanft und lautlos gen Boden.

Mit 08/15-Kombos zum schwarzen Gürtel

Zudem wollen Münzen gesammelt sowie stärkere Klingen und natürlich neue Gürtel verdient werden, mit denen man Zutritt zu weiteren Missionen erhält. Doch das Kampfsystem präsentiert sich etwas unausgewogen, da man die meiste Zeit mit billigen Standardhieben weit besser fährt als mit aufwändigen Spezialattacken, die oft fatale Stellungsnachteile und Bewegungsstillstände mit sich bringen. Animiert ist das Kampfgeschehen aber ansonsten vorbildlich. So bleibt das Spielgeschehen jederzeit flüssig und verzögerungsfrei, die Bildrate konstant hoch und die Kollisionsabfrage angenehm fair.

U-Boot in Seenot: Dieser Robofisch bespuckt Ninja mit hochexplosiven Seeminen.

Koordinierte Wutausbrüche

Leider muss man die halbautomatische Kamera jedoch öfters nachjustieren oder in die zoombare Ego-Perspektive wechseln, aus der man auch gefährliche Explosionspfeile verschießen kann.__NEWCOL__

Ansonsten klemmt ihr euch hinter feindliche Geschütze, schleudert abprallfähige Wurfsterne, schwingt euer auch als Rotor verwendbares Katana oder entfesselt eine von vier Wutattacken: Die Berserker-Wut macht euch vorübergehend zum menschlichen Rasenmäher, die Belebungswut frischt verbrauchte Lebensenergie auf, die Wurfsternwut lässt euch auf einem überdimensionalen Shuriken ganze Heerscharen von Gegnern enthaupten und die Ninja-Wut macht euch für kurze Zeit unbesiegbar und absolut tödlich zugleich.

Grünes Blut für alle

Dass dabei Köpfe rollen, Körper halbiert werden und massig Lebenssaft spritzt, versteht sich von selbst. Aber die Darstellung ist wie im ganzen Spiel eher comicartig und das Blut giftgrün. Letzteres ist allerdings nicht nur speziell in Deutschland so, sondern bereits von Entwicklerseite so gewollt. Des Weiteren ist die PAL-Fassung multilingual und im Übrigen auch ohne 60Hz-Modus frei von PAL-Balken oder Geschwindigkeitseinbußen. Besitzer von Breitbildfernsehern dürfen sich sogar über eine optionale 16:9-Wiedergabe freuen. Die deutsche Übersetzung und Sprachausgabe ist dabei recht ordentlich, das englische Original aber noch bissiger.

Ring frei! – Im Cockpit dieses Mechs müsst ihr einen Boxkampf bestreiten.

Flimmernde Geduldsprobe

Die übrige Soundkulisse setzt sich aus soliden, in Dolby Pro Logic II codierten Effekten und eher belanglosen und unauffälligen Melodien zusammen, die einem aber zumindest nicht auf die Nerven gehen. Grafisch ist I-Ninja zwar liebevoll, aber verhältnismäßig unspektakulär in Szenen gesetzt und fällt vor allem durch heftiges Kantenflimmern negativ auf. Zudem ist die Levelanwahl durch die über fünf Welten verteilten und mehrfach aufzusuchenden Tore recht umständlich und zeitraubend, während sich die in Spielgrafik und vorgerenderter Form präsentierten Zwischensequenzen auch nach dem zigsten Mal nicht abbrechen lassen. Wie man die eigentliche Spielzeit künstlich in die Länge zieht, scheinen die Entwickler aber ohnehin bestens zu verstehen…

  1. Ist in meinen Augen ne bedenkliche Entwicklung,wenn wir Deutschen Zocker nicht nur aufgrund von Indizierungen und fehlender Lokalisation auf Spiele verzichten müssen,sondern auch noch wegen Exklusivabkommen auf die ein oder andere Perle verzichten müssen.Bald bleibt vom Videospielkuchen nicht mehr viel übrig.

  2. Während sich Argonauts hitzköpfiger I-Ninja in Amerika noch auf allen Plattformen seinen Wutausbrüchen hingibt, ist er hierzulande aufgrund eines Exklusiv-Abkommens zwischen Namco und Sony nur noch auf der PS2 unterwegs. Ob Xbox- und GameCube-Besitzer etwas Wichtiges verpassen oder ihnen gar etwas völlig Überflüssiges erspart bleibt, klärt der Test.

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