Kung-Fu-Fußball
Im Spiel dreht sich alles um den japanischen Jugendfußball – allerdings nicht ganz so, wie man sich das als europäischer Stadiongänger vorstellt. Im Universum der Kicker von der Raimon Jr.High ist Fußball nicht einfach nur ein schnöder Sport, bei dem 22 Mann einem Ball hinterherlaufen und am Ende Deutschland gewinnt. Nein, stattdessen ist Fußball eher eine Art Kung-Fu. Harte Tacklings und Grätschen sind hier Alltag und werden keinesfalls abgepfiffen. Fußball trifft auf Kampfsport, und auch die spirituelle Komponente von Kung-Fu wird streckenweise einbezogen.
Ganz speziell wird es, wenn die Jungs und Mädchen, (in der FFI darf nämlich mit gemischten Teams gespielt werden) auf dem Platz ihre Spezialfähigkeiten einsetzen. Hier regnet es Feuer, Bälle werden zu explosiven Geschossen oder es erheben sich riesige Mauern, die den Gegner vom Torschuss abhalten. Diese Fähigkeiten können im Laufe des Spiels zwischen Spielern kombiniert werden, dazu kommen spezielle Team-Fähigkeiten. Müsste ich Inazuma Eleven 3 (IE3) in einem Satz beschreiben, würde dieser wohl „Kickers trifft Dragonball, gewürzt mit einer Prise Pokémon“ lauten. Diese Mischung wirkt zunächst bizarr, übt aber gleichzeitig eine merkwürdige Faszination aus. Dieser kann man sich insbesondere dann kaum entziehen, wenn oben genannte Animes, zu den liebsten Kindheitserinnerungen gehören.
Einmal Weltmeister sein
Inhaltlich dreht sich diesmal alles um die erste Weltmeisterschaft der neu gegründeten Football Frontier International (FFI). Dies ist eine Art FIFA für Jugendmannschaften, in der sich die besten Teams der Welt beweisen wollen. Für den Helden Mark Evans und seine Mannschaft aus Tokio ist es natürlich Ehrensache, dass sie im Kampf um die Plätze der japanischen Nationalmannschaft alles geben und sich durch die Asien-Qualifikation in die Endrunde der Weltmeisterschaft spielen. Auch nach guten fünfzehn Stunden hält die Geschichte dabei noch interessante Wendungen bereit, zumal mir die Jungs der Mannschaft mit ihren Eigenheiten (der egomanische Stonewall, der ängstliche Wallside, der unsichere Hobbes) schnell ans Herz gewachsen sind.
Leider lässt Level 5 Einsteiger aber zunächst im Regen stehen, denn über die Hintergründe von Mark sowie dem Inazuma-Team wird so gut wie nichts erzählt. Es finden sich aber gerade zu Beginn der Reise viele Anspielungen auf die Vorgänger. Es hagelt nur so Charaktere und Gegebenheiten, die, ohne den Zusammenhang zu kennen, wenig Sinn ergeben. Hier hätte man sich durchaus eine optionale Kurzzusammenfassung der Vorgänger in einer der tollen Anime-Zwischensequenzen leisten können, die sehr hochwertig ausfallen.