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Infestation: Survivor Stories (Action-Adventure) – Infestation: Survivor Stories

Würde die Welt der Videospiele das Wort des Jahres wählen, 2012 hätte es „friendly“ sein können. Denn wer in dem von Zombies verseuchten DayZ auf andere Spieler traf, musste sich identifizieren: Freund oder Feind? Wer Freundschaften schloss, erlebte einen einzigartigen Überlebenskampf – wer einen Feind traf, verlor vielleicht mit einem Schlag das einzige Bildschirmleben. Diese packende Spannung will auch The War Z erzeugen – Freunde macht es sich dabei allerdings nicht.

© Hammerpoint Interactive / OP Productions LLC / Hammerpoint Interactive / OP Productions LLC

„Run away!“

Man muss nicht mit dem Fernglas hinsehen, um die Ähnlichkeiten zwischen beiden Shootern auszumachen: Auch in The War Z treffen sich Onlinespieler in einem großen frei begehbaren Gebiet. Dessen Einwohner wurden in Zombies verwandelt, weshalb sämtliche Ortschaften von ächzendem, schlurfendem Gammelfleisch überlaufen sind. Weil Hunger und Durst an der Lebenskraft nagen, muss man aber genau in diese Dörfer – der apokalyptische Mensch ernährt sich von zurückgelassenen Kartoffelchips und Coladosen, die immer wieder in den Gebäuden auftauchen. Er findet außerdem Waffen, Munition und [GUI_PLAYER(ID=101697,width=377,text=Schon der erste Trailer verspricht leider mehr als das fertige „Fundament“ halten kann.)] Rüstung. Ähnlich wie in DayZ wehrt er sich damit gegen Zombies und Spieler, so genannte Banditen, die es auf seine Ausrüstung abgesehen haben.

„friendly?“
„i kill u run away“

The Wa

Nein, ich finde es nicht verwerflich, dass das eine Z so frech vom anderen abkupfert. Lieber gut geklaut… Das große Problem ist der Zustand, in dem The War Z veröffentlicht wurde und in dem es sich noch immer befindet: Das Spiel ist ganz offensichtlich unfertig. Es gibt Menüpunkte, die nicht funktionieren und es gibt etliche Programmfehler. Gegenstände und Zombies schweben in der Luft, im Hauptmenü werden Optionen mitunter falsch beschriftet, ich habe Abstürze erlebt und meine Waffe verschwand schon mal aus der Hand meines Charakters, um kurz darauf wieder aufzutauchen.

Was hingegen schlicht noch fehlt ist die Möglichkeit, anderen Spielern Missionen anzubieten. Man darf zwar die Beschreibung verfassen und eine Belohnung ausloben – abschicken kann man die Aufträge allerdings nicht. Dabei könnten auf diesem Weg verfasste Hilferufe das soziale (oder auch unsoziale) Verhalten der Spieler fördern.

Die Steam-Kontroverse


Steam-Besitzer Valve hatte The War Z von der Verkaufsplattform entfernt. Informationen zum Spiel sind zwar noch verfügbar – kaufen kann man es derzeit nur auf der offiziellen Webseite. © 4P/Screenshot

Interessant ist außerdem ein Menüpunkt namens „Skill Tree“, der ebenfalls nicht funktioniert. Apropos: Auch die Einstellung für eine deutsche Lokalisierung findet man im Hauptmenü. Aber die gibt es natürlich noch nicht. Last but not least wurde das Benutzen von Fahrzeugen zuletzt sogar deaktiviert – irgendwie konsequent.

Entwickler Hammerpoint Interactive nennt es einen „Foundation Release“ – doch das ist Augenwischerei. Immerhin sollte das „Fundament“ eines Spiels als in sich geschlossenes Ganzes funktionieren, sobald es auf Steam verkauft wird. Von einer Alpha-Version war nie die Rede, genau so fühlt sich The War Z aber heute noch an. In der ursprünglichen Fassung des Verkaufstextes wurden sogar Spielelemente erwähnt, die noch nicht zur Verfügung standen. Natürlich ist es im Minecraft-Zeitalter in Ordnung, eine frühe Version zu verkaufen – nur muss man sie als solche kennzeichnen. Und genau das hat Hammerpoint versäumt, als sie ihr Spiel nach der offiziellen Beta-Phase als quasi fertig verkauften.

  1. Lumilicious hat geschrieben:Jetzt wirds interessant ob das Teil wieder in die Steam Top10 wandert... wenn ja, dann... also...
    Kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen. Der Hype ist vorbei und einzig von dem hat diese Schrottfirma Hammerpoint profitiert. Nach der ganzen Negativ-Presse sollte zum absoluten Großteil der Spielerschaft durchgedrungen sein, dass dieses Spiel der letzte Abfall ist.
    Ich frage mich eher, wann sie das Projekt einstellen. Noch Mitte des Jahres oder doch eher Ende des Jahres? :lol:

  2. Naja, Steam kontrolliert Spiele von Publishern nicht, die schon einmal ein Spiel auf Steam herausgebracht haben (Hammerpoint hat diesen F2P Titel schon auf Steam gehabt). Die haben sozusagen einen Freifahrtschein.
    Es ist auch teilweise Verständlich, dass nicht jedes Spiel getestet werden kann, wobei diese Freifahrtschein Regel nur für Publisher gelten sollte, die schon eine Menge Spiele auf Steam haben und die Erfahrungen überwiegend Positiv waren.
    Naja, The WarZ ist ab jetzt auch wieder auf Steam erhältlich.
    http://store.steampowered.com/news/10024/
    Was ich jetzt besonders interessant finde ist, dass von einem Skillsystem gar nicht mehr die Rede ist, also "what's to come in the future"-mäßig. Jetzt gibts als Feature "keine Klassen, keine Level". lol. Screenshots sind leider immer noch nicht aus dem Spiel direkt. Jetzt wirds interessant ob das Teil wieder in die Steam Top10 wandert... wenn ja, dann... also...

  3. Komisch dass sich so viele gute Indiespiele erst greenlighten lassen müssen und so ein Crapgame kommt einfach so auf den Markt. Kontrolliert Steam dort nicht nach?

  4. Kajetan hat geschrieben:
    Lumilicious hat geschrieben:Er macht keine Reviews. Er spielt Spiele meist nie länger als die WTF is? Videos gehen. Das sind First Looks/Angespielt...
    Das sind keine First Looks, das sind Reviews. Man muss einfach mal zuhören. Was er da anspricht, das weiß man nicht nach nur ein paar Minuten Tutorial-Mission. Zudem zeigt er oft genug Spielszenen mitten aus dem Spiel.
    Mittlerweile ist es (leider) nicht mehr ganz so auffällig wie es noch vor ~2 Jahren war, wo er wirklich das Spiel ohne Vorwissen gestartet hat (das war auch viel lustiger anzuschauen). Jetzt, wie mein Vorredner schon sagte, spielt er oftmals erstmal das Tutorial und die ersten beiden Level (oder so), damit er das Spiel nicht vollkommen falsch repräsentiert.
    Gerade letzteres war anfangs noch nen Problem, wo er sein Fazit nach dem Tutorial und erstem Level zog.
    Ich denke auch, wenn jemand von sich sagt, er mache nur First Looks/First Impressions, sollte man das ernst nehmen und respektieren. Das spricht ihn vor allem von allem Frei, was er falsch sagen könnte.
    Man könnte jetzt aber auch sagen, dass es sich etwas vermischt hat... durch seine etwas... "professionelle" Einstellung.

  5. Kajetan hat geschrieben:
    Lumilicious hat geschrieben:Er macht keine Reviews. Er spielt Spiele meist nie länger als die WTF is? Videos gehen. Das sind First Looks/Angespielt...
    Das sind keine First Looks, das sind Reviews. Man muss einfach mal zuhören. Was er da anspricht, das weiß man nicht nach nur ein paar Minuten Tutorial-Mission. Zudem zeigt er oft genug Spielszenen mitten aus dem Spiel.
    Also Totalbiscuit selber sagt oft in seinen Videos, dass er nur "First Impressions" macht und keine Reviews. Auch höre ich ihn oft sagen, dass er ein Spiel bis etwa 2 Stunden anspielt (um Einleitung überspringen oder selber mit dem Spiel klarzukommen usw) und dann das Video macht.
    Ferner scheint er sich meist vorher über Entwickler oder Geschichte des Spiels zu informieren.

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