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Journal (Adventure) – Journal

Als der Abspann lief, saß ich konsterniert vor dem Bildschirm. Zwei Stunden lang habe ich Entscheidungen getroffen, die sich auf die Beziehungen eines Teenagers zu ihren Freunden und der Familie auswirken. Dann wendet sich Journal plötzlich ab, spricht ein Thema mit großer Emotionalität so unvermittelt an, als würden die Autoren über ihr eigenes Schicksal reden. Und irgendwie ist ihr Spiel eng mit diesem Schicksal verbunden. Irgendwie aber auch nicht.

© Locked Door Puzzle /

Fazit

Die letzten Worte hat das namenlose Mädchens, das wohl mit der Stimme der Spielemacher spricht. Sie stellt Fragen, anstatt Antworten zu geben. Natürlich: Denn Richard Perrin und Melissa Royall scheinen selbst nicht zu wissen, wohin sie mit Journal gehen wollen. Im Abspann stellen sie klar, warum es ein Spiel um Wahl und Konsequenzen ist, warum das Klavier melancholisch spielt und weshalb viele Figuren eine Last zu tragen scheinen. Bis dahin wirkt es aber wie eins von vielen Spielen um Entscheidungen – ein schwaches noch dazu. Denn oberflächliche Charakterzeichnungen, ermüdende Handlungsabläufe, schlecht verständliche Dialogoptionen und eine schwache Bildsprache wirken erfolglos bemüht. Perrin und Royall tun zu wenig um die anfängliche Neugier auf das interessante Mysterium oder ein bewegendes Finale am Leben zu halten. In Anbetracht der starken letzten Minuten wirkt Journal wie ein emotionaler Impuls. Als Spiel hätte es viel länger reifen müssen.

Wertung

PC
PC

Die guten Ideen bleiben eine Ansammlung interessanter Bausteine, die lose nebeneinander gelegt wurden.

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