An dieser Stelle übrigens der Hinweis, dass es bis zum Zeitpunkt dieses Tests weder auf PS5 noch auf Xbox Series jene Mikrotransaktionen gibt, wegen denen wir das Spiel auf PlayStation 4 nachträglich von 77 auf 74 Prozent abgewertet haben. Genauer gesagt sind sowohl die Zugänge zu einem größeren Minispiel als auch Verbesserungen der Drohne ausschließlich im Spiel selbst erhältlich, aber nicht im PlayStation oder Xbox Store. Stattdessen enthält die Umsetzung auch alle einst kostenpflichtigen kosmetischen Downloadinhalte, was sie gegenüber der PS4-Fassung natürlich ebenfalls aufwertet.
Nimm die Beine in die Hand!
Minispiele schön und gut; der bittere Ernst erwartet Takayuki selbstverständlich auf den Straßen, wo er sich ständig gegen angriffslustige Ganoven zur Wehr setzen muss. Wie gesagt: Der ganz große Kämpfer ist er nicht. Er bewegt sich anfangs recht langsam und richtet wenig Schaden an – er soll schwächer sein als Kazuma, was dadurch unterstrichen wird, dass ihm beim Kämpfen im Rahmen der Handlung häufig Begleiter zur Seite stehen. Anders als sein Vorgänger trägt er außerdem „tödliche“ Wunden davon, wenn er von einer Kugel oder von Messern getroffen wird. Diese Wunden verkürzen seinen Lebensbalken dauerhaft, was nur ein Besuch beim Arzt oder der Einsatz eines teuren Erste-Hilfe-Pakets rückgängig machen kann, und dort knifflig wird, wo man während einer längeren Mission plötzlich kein Paket mehr parat hat.
Für zusätzlichen Druck sorgt nicht zuletzt die Polizei, denn lässt man sich in den Zufallskämpfen auf Kamurochos Straßen zu viel Zeit, kommt jetzt eine Patrouille angefahren. Ist der Staatsgewalt nach zehn Jahren Yakuza-Schlägereien also endlich aufgefallen, dass es in Kamurocho ein Problem gibt… Will man nicht im Gefängnis landen, sollte man dann jedenfalls die Beine in die Hand nehmen und weglaufen. Das ist ebenfalls eine gelungene kleine Ergänzung.
Allerdings: So richtig schwach ist Takayuki unterm Strich eben doch nicht. Hat man erst mal einige seiner Fähigkeiten entwickelt, hat er ja vor allem akrobatisch eine Menge auf dem Kasten. Er springt dann von Wänden ab oder über Feinde hinweg, führt noch im Sprung mächtige Finisher aus u.v.m. Weil die Kämpfe eine so große Rolle spielen, mag das spielerisch notwendig sein. Es wird über Takayukis Yakuza-Vergangenheit auch gerade noch plausibel erklärt. So richtig passen seine übermäßig artistischen Manöver aber nie zur Figur.
Alte Stärke, neue Schwäche
Dennoch: Unabhängig vom logischen Zusammenhalt habe ich mit dem ebenso vertrauten wie spektakulären Kampfsystem viel Spaß! Immerhin drischt man lieber nicht blind drauflos, sondern muss leichte und schwere Angriffe sinnvoll variieren sowie ankommende Attacken rechtzeitig abwehren oder ihnen ausweichen. Wichtig ist außerdem das Aufladen der EX-Ladung durch Wirkungstreffer. Die benötigt Takayuki nämlich – Serienkenner nicken wissend – zum Ausführen der Finisher oder dem allgemeinen Verstärken aller Aktionen.
Alte Schwächen übernimmt Judgment aber ebenfalls, denn relativ träge Bewegungen sorgen erneut dafür, dass man manche Aktionen nicht genau genug ausführen kann. Gerade das coole Wandlaufen funktioniert nicht zuverlässig. Finisher werden zudem wie separate Filme nicht unbedingt dort inszeniert, wo sie tatsächlich stattfinden, weshalb man sich im Anschluss oft neu orientieren muss, was im Zusammenspiel mit einer ohnehin mangelhaften Übersicht frustrierend sein kann. Spätestens wenn Takayuki Begleiter zur Seite stehen, geht der Überblick gern flöten, in Innenräumen sowieso. Umso seltsamer scheint mir die Entscheidung, eine Vielzahl der wichtigen Prügeleien in ausgesprochen engen Bereichen zu platzieren.
Ein zweischneidiges Schwert sind schließlich die starken Tränke, welche man herstellen und jederzeit einnehmen darf. In dem Zusammenhang ist es natürlich praktisch, dass man bis zu drei Inventargegenstände auf das Steuerkreuz legt, um sie schnell zu aktivieren. Weniger durchdacht ist allerdings, dass Takayuki sowohl durch die Tränke als auch das Einnehmen von Alkohol ausgesprochen mächtig wird. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sind manche Kämpfe dann geradezu banal – wer sich auch nur halbwegs Zeit zum Erledigen optionaler Aufträge nimmt, hat ja weder Geld- noch Ressourcen-Sorgen. Hinzu kommen Bosskämpfe, die man durch das Aneinanderreihen ganz bestimmter Aktionen spielend leicht gewinnt. Die Balance stimmt hier einfach nicht.
Die ps5 version hat eine höhere auflösung bei doppelter FPS zahl, neue beleuchtung und glaube hier und da etwas bessere texturen. Also schon ein paar nette verbesserungen. Somit ist es nicht das selbe wenn man die ps4 version auf der ps5 spielt. Aber andererseits ist es natürlich auch ne frechheit, dass hier nochmal 40€ verlangt wird, wenn andere spiele solche updates für die ps5 kostenlos bereit gestellt haben.
wenn man es noch garnicht hatte ist es natürlich ne einfache entscheidung
Man muss sich ja nicht 2 mal abkassieren lassen, sondern dann einfach die PS4-Version auf der PS5 spielen wenn man das Spiel schon hat:-)