Jusant: Ein Turm in der Wüste
In dem entschleunigten Adventure, in dem vom ersten Augenblick an eine sehr ruhige Atmosphäre herrscht, erklimmt ihr einen bis in die Wolken reichenden Turm und stöbert in den Überresten der Zivilisation, die diesen Monolithen einst bevölkert hat. Euer wichtigstes Utensil in Jusant ist dabei euer Kletterseil, ohne das auch der Alltag der Menschen an diesen zerklüfteten Hängen einst undenkbar war. Doch ihr habt zusätzlich noch euren „Ballast“, der zum wegbereitenden Helfer wird.
Zu Beginn seht ihr euch am Fuße des besagten Berges – oder besser gesagt: eines riesigen, säulenförmigen Felsens. Die Spitze ist nicht zu sehen, aber es wird schnell klar, dass er früher einmal im Wasser gestanden haben muss. Fischernetze und Anker hängen an Felsvorsprüngen, Bojen und ganze Schiffswracks liegen auf den Plateaus verteilt, auf denen auch verlassene Hütten der einstmaligen Bevölkerung stehen. Die Felswände sind mit Seepocken und versteinerten Korallen überwuchert, Krebse und Möwen haben hier ihren Lebensraum und wollen den Eindruck vermitteln, dass das Wasser noch nicht so lange weg sein kann.
Der Rückzug des Wassers
Euer Weg führt nach oben; doch wonach die namenlose Hauptfigur dieses Spiels konkret auf der Suche ist, wird im Laufe der Geschichte, die gänzlich ohne Sprachausgabe auskommt, nicht näher spezifiziert. Dank Briefen und Notizen, die ihr in den verlassenen Siedlungen findet, könnt ihr aber die Historie dieses Ortes nachvollziehen. So hat sich das Wasser um diesen turmartigen Felsen nach und nach zurückgezogen, die Menschen siedelten von den Höhen in tiefer gelegene Gebiete um. Nach einem Ereignis, das in den Schriften als Jusant bezeichnet wird, verschwand das Wasser schließlich ganz, nicht einmal Regen gab es seitdem mehr.
Einige Menschen entschlossen sich schweren Herzens dazu, ihre Heimat hinter sich zu lassen und in der weiten Ebene, die einst der Meeresgrund war, nach Wasser zu suchen. Andere starteten zu einer Expedition Richtung Gipfel, in der Hoffnung, dort die Ballasts zu finden – mythische, fliegende walartige Wesen aus Wasser, die ihnen aus der Zeit der Dürre helfen sollten.
Dass diese nicht nur ein Märchen sind, erfahrt ihr ziemlich schnell: Immerhin habt ihr einen waschechten Ballast dabei. Dieser kleine, quietschende Knilch – optisch eine Mischung aus hellblauem Frosch und den Waldgeistern aus Prinzessin Mononoke – ist allerdings gerade mal so groß, dass er in eine kleine Umhängetasche passt oder auf eurer Schulter sitzen kann. Mit seiner besonderen Aura kann er euch jedoch helfen, den Weg oder in der Umgebung versteckte Gegenstände zu finden oder Pflanzen in der Umgebung wachsen zu lassen. Und natürlich könnt ihr den kleinen Ballast auch tätscheln und herzen.
Die beiden Grow Spiele sind etwas janky, aber ich mochte die auch sehr.
Kann bislang auch nicht klagen. Unterhält gut, und die Kletter-Mechanik dürfen gerne sämtliche Spiele künftig übernehmen, weil dieses ganze in der Wand festkleben und Risiko irgendwo hochklettern noch nie besonders realistisch war.
Ja, schöner Test, und definitiv ein Spiel für mich. Hab's direkt gekauft.
Die Beschreibungen erinnern manchmal auch ein bisschen an Grow Home/Up, zumindst was die Klettermechanik angeht. Das waren zwei Spiele von Ubisoft, als die noch kreative Konzepte im Portfolio hatten.