[GUI_PLAYER(ID=93062,width=300,text=Zurück zu alter Stärke: Auf dem 3DS punktet Kingdom Hearts sowohl technisch als auch inhaltlich – auch wenn Einsteiger durch viele Anspielungen sowie die komplexe Erzählstruktur anfänglich abgeschreckt werden.,align=right)]Dass Disneys Micky Maus nicht nur mit Aladin-Antagonist Jafar, sondern auch mit Final Fantasy VII-Bösewicht Sephiroth die Klingen kreuzen würde, schien unglaublich. Doch aus dem Traum wurde vor zehn Jahren Wirklichkeit, als Square (damals noch ohne Enix) Kingdom Hearts für die PlayStation 2 veröffentlichte.
Rückblickend ist die Verbindung der beiden auf starke Charaktere sowie emotionale Erzählungen fokussierten Firmen aus Ost und West nur logisch: Beide haben charmante und packende Welten geschaffen, strahlende Helden mit Fehlern ebenso etabliert wie Erzbösewichte mit guten Adern.
Die Fans wurden in den letzten zehn Jahren mit beinahe ebenso vielen Ablegern oder Remix-Versionen versorgt. Das Problem: Nach Kingdom Hearts 2 (2005) lag die Erzählung der Hauptgeschichte um die Herzlosen, die Organisation XIII sowie den mysteriösen Xehanort weitgehend brach. In den folgenden Handheld-Varianten bis hin zur PSP-Version „Birth By Sleep“ wurden nur Nebenstränge weitergeführt, die teils zusammenhanglos wirkten.
Geschichte auf mehreren Ebenen
Das scheint sich anfänglich auch hier fortzusetzen: In der Rolle von Sora und Riku kämpft man abwechselnd in von Disney-Filmen inspirierten Welten gegen die so genannten Traumwächter. Die bunten Fabelwesen haben sieben Welten mit negativer Energie „eingeschläfert“ und sich dabei die dunklen Seiten der Disney-Bösewichte zu nutzen gemacht. Jetzt geht es für die beiden Helden, die schon im Ur-Kingdom Hearts gegen die dunklen Herzlosen kämpften, nicht nur darum, diese Welten wieder aufzuwecken. Vielmehr ist dies für sie die einzige Möglichkeit, den Zauberer Yen Sid davon zu überzeugen, dass sie ihre Waffen, die Schlüsselschwerter, meisterlich beherrschen. Denn nur dann haben sie überhaupt eine Chance, dem Erzschurken Xehanort gegenübertreten zu können.
Einerseits macht man es Serien-Neulingen damit nicht leicht: Die Geschichte schließt direkt an Teil 2 und Re:Coded (DS) an, nimmt erzählerisch auch stark auf Birth by Sleep (PSP) Bezug und man wird beinahe ohne Vorwarnung mitten ins Geschehen geworfen.
Erst nach und nach erfährt man über Rückblenden, was in den letzten Kingdom Hearts-Ablegern passiert ist, was es mit den jeweils aktuellen Geschehnissen auf sich hat und welche Emotionen und Motivationen Sora und Riku antreiben,
Doch genau dieses Verworrene und Vielschichtige in der Erzählstruktur, das Square-Enix letztlich gut aufzulösen versteht, gefällt mir. Unter anderem, weil viele offene Erzählstränge der anderen Ableger endlich zusammengeführt werden – es wirkt tatsächlich so, als ob man auf Teil 3 vorbereiten möchte. Aber auch, weil man nicht nur von einer Story beiläufig berieselt wird, sondern sich ein wenig anstrengen oder auch mal das Archiv mit den Rückblenden bemühen muss, um sich zurechtzufinden. Lässt man sich trotz der anfänglichen Verwirrung auf die Story ein, finden sich schnell Themen wie Neid, fehlgeleitete Ambitionen, Wunsch vs. Realität, Schuld, Rache oder Freundschaft, zu denen man umgehend eine emotionale Verbindung aufbaut. Ganz zu schweigen von den vielen vermutlich bekannten Disney-Geschichten von Pinocchio, dem Glöckner von Notre Dame, Tron (inklusive Light Cycle-Gefecht als Railshooter verkleidet) oder den drei Musketieren, die thematisch sehr behutsam und überaus passend eingeflochten wurden. Die bewährte Kingdom Hearts-Formel funktioniert – u.a. auch wegen der Akustik: Wunderschöne Melodien, die den Geist der jeweiligen Filme einfangen, aber nicht direkte Kopien der Soundtracks darstellen und hervorragende (Deutsch untertitelte englische) Sprachausgabe ziehen einen umgehend in Bann.
Die Vergangenheit wird wiedererweckt werden, als eine neue zahl in noch nie erlebten Einzelheiten.
Macht euch bereit für das Erwachen der nächsten zahl.
wer kapiert das?
Denn leider bildet Kingdom Hearts hier eben doch eine unrühmliche Ausnahme.
Schau dir Metal Gear Solid an: Die Teile sind ausnahmslos alle für die PS3 erhältlich. ich brauche dafür nur eine einzige Konsole und das ganze ist auch ziemlich günstig, ergo sehr einsteigerfreundlich.
Dein nächstes Beispiel war Resident Evil: Auch hier reicht eine PS3 aus, um sämtliche Hauptteile und sogar Code Veronica zu spielen. Klar, es gibt weitere Ableger wie zb. Revelations für den 3DS. Aber die sind nunmal nicht relevant für die Story, wie das bei Kingdom Hearts der Fall ist (Und davon abgesehen ist die Resi Story auch einfach nicht so unheimlich komplex. Die meisten Teile kann man problemlos ohne Vorwissen Spielen).
Genau das wäre die Option, die die Situation schon enorm entschärfen würde, denn durch diese vier Teile ist der Hauptplot tatsächlich größtenteils abgedeckt.
Es würde nur noch 3D fehlen, aber das wird vermutlich nicht möglich sein, da Nintendo auf den Rechten sitzt. Vielleicht könnte man den Plot als eine Art freischaltbaren Kurzfilm zusammenfassen. Ist natürlich auch nicht das selbe, aber es würde zumindest mal sämtliche Hauptstory auf eine einzige Bluray packen.
Nunja, Wunschdenken
Ich besitze ohnehin alle Spiele, aber es würde der Serie sicherlich gut tun, wenn man Neueinsteigern weniger vor den Kopf stoßen würde.
Ja, über ein längeren Zeitraum betrachtet ist es nur normal, daß eine Serie auf mehr als einer Plattform vertreten ist. Kingdom Hearts macht es aber extremer und springt innerhalb einer Generation zwischen den Plattformen umher. Und das ist eben nicht normal. Bzw. das Problem wäre nicht so groß, wenn gewissen Ableger auf anderen Plattformen "nur" Ableger wären, wie zum Beispiel bei der God of War Reihe und/oder jedes Teil für sich eine geschlossene Story hätte, aber alles das ist bei KH nicht der Fall.
Du hast die Spiele nicht gespielt, oder? Es handelt sich hier nicht um in sich geschlossene Spiele, wie das sonst so üblich ist. Es ist EINE durchgängige Story.
Nenn mir doch bitte mal einen einzigen anderen Fall, in dem ein Story Arc über mittlerweile 5 Konsolen verteilt wurde (Ja mit dem DS kann man GBA Spiele abspielen und mit dem 3DS DS Spiele, wodurch man nur 4 davon braucht, dennoch sind es 5 Platformen). Eigentlich können wir die sechste Konsole gleich noch dazunehmen, KH3 erscheint vorraussichtlich auf der PS3 (Mittlerweile könnts vermutlich auch die PS4 werden). Die Serie hat jetzt schon zwei Generationswechsel hinter sich und es reicht noch nichtmal, sich in jeder Generation eine Konsole zu kaufen, um alle Spiele zu spielen.
Klar ist es immer so ein Totschlagargument, dass man die fehlenden Parts auch nachlesen kann. Aber ist das Sinn und Zweck so einer Serie? Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber ICH spiele die Spiele nunmal auch wegen der Story und nicht nur wegen dem Gameplay. Lässt du eins von beiden wegfallen geht etwas verloren.
Ich versteh übrigens überhaupt nicht, warum du versuchst, die Situation schön zu reden. Viele Kingdom Hearts Fans fühlen sich verarscht, weil Nomura das nächste wichtige Spiel der Serie schon wieder auf einer anderen Platform bringt und das kann ich ihnen um ehrlich zu sein einfach nicht verdenken. Wechsel auf neue Konsolen ist schön und gut, haben andere Serien mit durchgängiger Story auch getan (God of War, Metal Gear Solid).
Aber weißt du was? Beide Serien kann man komplett auf einer einzigen Konsole nachholen und genau das macht KH so unattraktiv für Neueinsteiger; Diese Möglichkeit besteht nicht.