Die Kämpfe wären sogar noch besser sowie frustfreier, wenn Square-Enix auf zwei Dinge geachtet hätte: Da wäre zum einen eine ordentliche Kameraführung. Zwar kann man auf einzelne Gegner aufschalten, was die Orientierung erleichtet (aber man dafür nicht genau sieht, was hinter einem los ist), aber beim nicht zielgerichteten Kampf kann es sein, dass
man einen Gegner attackiert, der seitlich oder hinter einem ist. Das wiederum führt dazu, dass die Kamera sich dreht und windet wie ein wild gewordener Rodeo-Stier. Dass dies ein Manko ist, dass die Serie bereits seit Teil 1 plagt, macht es nicht besser, erleichtert es einem aber, sich daran zu gewöhnen.
Ein weiteres Problem, dessen sich Square hätte annehmen müssen, ist das prinzipiell gute, aber letztlich unhandlich gelöste Konzept der „Kommando-Decks“, das Veteranen aus der PSP-Version kennen. Das Deck ist frei belegbar und kann mit allen bislang freigeschalteten oder gefundenen Fähigkeiten bestückt werden, wobei der Platz eingeschränkt ist und man eine taktische Vorauswahl treffen muss, was man mit ins Gefecht nimmt. Per Druck auf X wird die gerade aktive Auswahl „abgefeuert“ und mit Abkühlzeit erneut aufgeladen, während das Deck auf den nächsten Befehl weiterschaltet – alternativ kann man auch über das Digipad manuell die Befehle durchgehen. Dazu gehören auch Heilzauber oder auch der Einsatz von Tränken im Kampf. Da das Gefecht aber munter weiter geht, während man durchschaltet, man im schlimmsten Fall aber umgreifen muss und dann entweder bewegungs- oder aber kampfunfähig wird, kommt man zwangsläufig in eine nachteilige Situation.
Hier wäre man über mehrere Alternativen besser bedient gewesen. Man hätte z.B. statt
der Kamera das Deckmenü auf den zweiten Stick des Schiebepads legen können. Oder die Erlaubnis zur Inventarnutzung im Kampf einbauen. So aber ist es frustrierend, wenn man stirbt, nur weil man die Finger von Aktionstasten oder dem Bewegungsstick entfernen musste, damit man über das Digipad durchschalten kann, um sich zu heilen. Ich muss allerdings zugeben, dass man fast immer die Möglichkeit hat, sich aus den intensiven Gefechten zurückzuziehen – oder zumindest den Abstand zu gewinnen, der einem genügend Zeit gibt, um sich heilen zu können. Doch wenn das Adrenalin während der fordernden Bosskämpfe durch den Körper jagt, kommt man nicht so schnell in die nötige Ruhe, um sich zurückfallen zu lassen. Immerhin wurden sämtliche Kontrollpunkte gut gelegt, so dass ein eventuelles Ableben keine Strafe außer eines gekränkten Egos nach sich zieht.
Geisterhafte Pokégotchidogs
Ein weiteres gut eingebautes und mich nicht so stark wie erwartet störendes Element sind die so genannten Geister, dem Spieler positiv gestimmte Traumfänger, die einen im Kampf gut und eigenständig unterstützen. Bis zu drei dieser Knuddelmonster (die die bislang mit einem kämpfenden Disney-Helden ersetzen) kann man für seine Gruppe rekrutieren und sich in bestimmten Situationen mit ihnen verbinden, um verheerende Sonderangriffe vom Stapel zu lassen. Mit Dutzenden dieser Figuren, die man beschwören und aufpäppeln kann,
speziellen Eigenschaften und Kombomöglichkeiten, hat man hier prinzipiell viel Raum für Experimente. Andererseits findet man jedoch schnell eine Kombination, die der eigenen Spielweise entgegenkommt. Ich habe die später möglichen Geister meist nur kurz angeschaut und „getestet“, bevor ich wieder zu meinem bewährten Team zurückgekehrt bin.
Denn die Geister gewinnen im Kampf nicht nur Erfahrung und steigen mehr oder weniger parallel zu Sora und Riku auf, sondern steigern auch ihre Affinität zum Spieler, ausgedrückt durch Link-Punkte. Der Clou: Mit Link-Punkten kann man auf dem „Fertigkeitslink-Brett“ (am ehesten als eine einfache Ausgabe des Final Fantasy X-Sphärenbretts zu beschreiben) permanente Boosts, Verstärkungen und sogar aktivierbare Zauber freischalten.
Die Vergangenheit wird wiedererweckt werden, als eine neue zahl in noch nie erlebten Einzelheiten.
Macht euch bereit für das Erwachen der nächsten zahl.
wer kapiert das?
Denn leider bildet Kingdom Hearts hier eben doch eine unrühmliche Ausnahme.
Schau dir Metal Gear Solid an: Die Teile sind ausnahmslos alle für die PS3 erhältlich. ich brauche dafür nur eine einzige Konsole und das ganze ist auch ziemlich günstig, ergo sehr einsteigerfreundlich.
Dein nächstes Beispiel war Resident Evil: Auch hier reicht eine PS3 aus, um sämtliche Hauptteile und sogar Code Veronica zu spielen. Klar, es gibt weitere Ableger wie zb. Revelations für den 3DS. Aber die sind nunmal nicht relevant für die Story, wie das bei Kingdom Hearts der Fall ist (Und davon abgesehen ist die Resi Story auch einfach nicht so unheimlich komplex. Die meisten Teile kann man problemlos ohne Vorwissen Spielen).
Genau das wäre die Option, die die Situation schon enorm entschärfen würde, denn durch diese vier Teile ist der Hauptplot tatsächlich größtenteils abgedeckt.
Es würde nur noch 3D fehlen, aber das wird vermutlich nicht möglich sein, da Nintendo auf den Rechten sitzt. Vielleicht könnte man den Plot als eine Art freischaltbaren Kurzfilm zusammenfassen. Ist natürlich auch nicht das selbe, aber es würde zumindest mal sämtliche Hauptstory auf eine einzige Bluray packen.
Nunja, Wunschdenken
Ich besitze ohnehin alle Spiele, aber es würde der Serie sicherlich gut tun, wenn man Neueinsteigern weniger vor den Kopf stoßen würde.
Ja, über ein längeren Zeitraum betrachtet ist es nur normal, daß eine Serie auf mehr als einer Plattform vertreten ist. Kingdom Hearts macht es aber extremer und springt innerhalb einer Generation zwischen den Plattformen umher. Und das ist eben nicht normal. Bzw. das Problem wäre nicht so groß, wenn gewissen Ableger auf anderen Plattformen "nur" Ableger wären, wie zum Beispiel bei der God of War Reihe und/oder jedes Teil für sich eine geschlossene Story hätte, aber alles das ist bei KH nicht der Fall.
Du hast die Spiele nicht gespielt, oder? Es handelt sich hier nicht um in sich geschlossene Spiele, wie das sonst so üblich ist. Es ist EINE durchgängige Story.
Nenn mir doch bitte mal einen einzigen anderen Fall, in dem ein Story Arc über mittlerweile 5 Konsolen verteilt wurde (Ja mit dem DS kann man GBA Spiele abspielen und mit dem 3DS DS Spiele, wodurch man nur 4 davon braucht, dennoch sind es 5 Platformen). Eigentlich können wir die sechste Konsole gleich noch dazunehmen, KH3 erscheint vorraussichtlich auf der PS3 (Mittlerweile könnts vermutlich auch die PS4 werden). Die Serie hat jetzt schon zwei Generationswechsel hinter sich und es reicht noch nichtmal, sich in jeder Generation eine Konsole zu kaufen, um alle Spiele zu spielen.
Klar ist es immer so ein Totschlagargument, dass man die fehlenden Parts auch nachlesen kann. Aber ist das Sinn und Zweck so einer Serie? Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber ICH spiele die Spiele nunmal auch wegen der Story und nicht nur wegen dem Gameplay. Lässt du eins von beiden wegfallen geht etwas verloren.
Ich versteh übrigens überhaupt nicht, warum du versuchst, die Situation schön zu reden. Viele Kingdom Hearts Fans fühlen sich verarscht, weil Nomura das nächste wichtige Spiel der Serie schon wieder auf einer anderen Platform bringt und das kann ich ihnen um ehrlich zu sein einfach nicht verdenken. Wechsel auf neue Konsolen ist schön und gut, haben andere Serien mit durchgängiger Story auch getan (God of War, Metal Gear Solid).
Aber weißt du was? Beide Serien kann man komplett auf einer einzigen Konsole nachholen und genau das macht KH so unattraktiv für Neueinsteiger; Diese Möglichkeit besteht nicht.