Zu viel Action
An actionreichen Momenten mangelt es nicht: Etwa jede Viertelstunde wird das Knobeln durch meist nur mäßig unterhaltsame Geschicklichkeitstests unterbrochen. Mal hüpfe ich wie Nathan Drake von einem kollabierenden Felsvorsprung zum nächsten, anderswo muss ich mit passendem Timing auf die Knöpfe hämmern, um auf einem Floß auszuweichen oder einen geheimen Gildentanz aufzuführen. Mit seinem Bogen muss Graham auch mal wie in einem Lightgun-Shooter auf attackierende Fabelwesen schießen. Auch kleine, an Professor Layton erinnernde Garnpuzzles sind direkt ins Spiel eingebunden. Bei ihnen muss das Seil meist in passender Weise verschossen oder um Pfeiler gewickelt werden, um einen Gegner auszutricksen. Das wird z.B. im Kraftduell nützlich, wenn Graham immer wieder vom bulligen Hühnen „Acorn“ von der Insel geschubst wird. Nicht wirklich spannend, aber immerhin auch nicht störend. Deutlich nerviger ist, dass ein paar versteckte Punkte und Objekte leicht übersehen werden können. In einer Fallgrube z.B. musste ich in die exakt passende Richtung blicken, um die dort wachsenden Pilze zu pflücken. Bei meinen ersten Versuchen kletterte Graham auf Knopfdruck einfach wieder aus der Grube, so dass ich trotz anderer Vorahnung davon ausging, dass es dort nichts zu holen gab. Bei der Seilfalle über der Grube spielt die Blickrichtung ebenfalls eine wichtige Rolle. Da sich die Hotspots nicht per Leertaste anzeigen lassen, kam ich aber gar nicht so leicht auf die passende Lösung.
Im Kampf gegen Drachen und Bürokratie
In manchen früheren King’s-Quest-Titeln konnte man beim Knobeln bekanntlich derart in der Sackgasse landen, dass man das komplette Spiel neu starten musste. Im aktuellen Abenteuer ist das glücklicherweise nicht möglich. Es kann allerdings vorkommen, dass Graham erst einmal eine Münze im Wald finden muss, bevor er sich anderswo einen dringend benötigten Gegenstand leisten kann. Im Laufe des Abenteuers muss er außerdem über seine Schatten springen und wichtige Entscheidungen treffen: Welchem Händler oder Handwerker lässt er nach dem „Ausborgen“ von Gegenständen eine seiner wenigen Münzen da? Schießt er beim Aufeinandertreffen mit einem bedrohlichen Drachen wirklich seinen Pfeil ab? All diese eingestreuten Entscheidungen lassen die Handlung ein wenig anders verlaufen – mitunter sogar mit ernsthaften Konsequenzen, die einen deutlichen Kontrast zur locker-flockigen Comedy-Atmosphäre bieten.
Und ich habe genau das selbe Argument, die gepfuschte Cartoon Optik beraubte jegliche Stimmung der einst schönen 256 Farben VGA Idyllen.
Das Kings Quest hingegen gefällt mir sehr gut... abgesehen des bescheuert übersetzten Titels: "Der seinen Ritter stand"....
Sind die Xbox 360- und PS3-Versionen technisch sauber?
Die Augenquest hat mich richtig begeistert. Da hat das Spiel die Mechaniken voll ausgespielt. Ich liebe es wenn Adventures einen NPC bei den Rätseln einbinden. Das war richtig spannend. Graham entwickelt sich hier richtig weiter.
Auch toll, das beide nicht die gleiche Sprache sprechen und sich auf andere Wege verständigen müssen.
Also, bitte verurteilt mich nicht, aber ich finde, dass dieses Spiel furchtbar aussieht. Die Grafik gefällt mir überhaupt nicht und raubt mir jede Atmosphäre.
Ich habs erstmal beiseite gelegt. Die Shootersequenzen und QTEs waren nicht mein Fall. Ich mag die Rätsel und den beschwingten Ton, aber die Actionsequenzen fühlen sich gerade wegen der Steuerung nicht gut an.
Dabei will ich das dieses Sierra Experiment gelingt. Die Idee, das ein großer Publisher wie Activision eine kleine Unterfirma für kleinere Projekte hält ist die beste, die Bobby Kotick seit langem hatte.