Am grundlegenden Konzept hat Sonys Japan-Studio nichts geändert. Man verlässt sich spielerisch weiterhin auf eine Mischung aus Arenakämpfen auf der einen und Plattform-Sequenzen auf der anderen Seite. Und Knack (Gesprochen: Neck, das „K“ ist stumm), der aus hunderten Fragmenten unterschiedlicher Größe bestehende Protagonist, ist so bieder und unsympathisch wie eh und je, während das austauschbare Pixar-light-Artdesign auch keinen allzu großen Fortschritt gemacht hat. So zumindest waren meine ersten Eindrücke von Knack 2. Zugegeben: Der Einstieg mit dem mysteriösen Wesen ist zwar weiterhin nicht markant genug, wenn es um das Artdesign geht. Doch er wird schick und für die vermutlich angepeilte Zielgruppe der Einsteiger im Bereich der Action-Plattformer entsprechend actionreich inszeniert. Immerhin weiß man nach der ersten knappen Viertelstunde, wie der Hase für die übrigen etwa zehn Stunden laufen wird, da bis auf wenige Ausnahmen alles, was im Spiel relevant ist oder Unterschiede zum Vorgänger aufweist, abgearbeitet wird. Zwar kann man im Laufe der Zeit noch zusätzliche Angriffsbewegungen oder Modifikatoren freischalten, doch im Wesentlichen bleibt es dabei, dass Knack schlagen, treten, ausweichen sowie einen Schild bemühen kann, der bei richtigem Timing Geschosse von Gegnern postwendend zurückjagt.
Beim Springen in den Plattformabschnitten steht Knack sowohl in seiner „kleinen“ als auch in seiner „großen“ Variante zur Verfügung, die manuell gewechselt werden kann – das wird in erster Linie für simple Rätsel genutzt. Hinzu kommt ein Doppelsprung mit anschließender geringer Schwebefunktion. Abgerundet wird das Repertoire an Mechaniken von simplen Reaktionsspielchen, in denen eine Taste gedrückt werden muss, wenn man die geskriptete, aber zumeist sehr dynamisch und actiongeladene Sequenz nicht unterbrechen und von Neuem beginnen möchte. Und dies wird über den Rest der Spielzeit zusammen mit den solide inszenierten Zwischensequenzen immer wieder variiert. Mal kann es einen größeren Fokus auf die Plattform-Elemente geben und mm nächsten Abschnitt, der zunehmend mit Umgebungsgefahren wie Treibsand, explodierenden Kristallen usw. aufwartet, kann es wiederum eher kampfbetont zugehen. Immerhin werden die Charaktere im Vergleich zum Vorgänger vom Skript etwas interessanter dargestellt, erreichen aber wie der Rest des letztlich gerade mal routiniert inszenierten Titels in keiner Form die Qualität von bekannten Maskottchen-Duos wie Ratchet & Clank oder Jak & Daxter.
Verschenktes Potenzial
Doch nicht nur mit den klassischen Größen aus den Häusern Insomniac oder Naughty Dog muss sich der gewöhnungsbedürftige Held auseinandersetzen, der immer wieder „zu“ cool antwortet, dadurch leicht unsympathisch bleibt und einen im schlimmsten Fall gleichgültig wird. Denn da man hier an einer streng linearen Level-Struktur festgehalten hat, die auch durch ein paar gut bis sehr gut versteckte Geheimgänge nicht aufgebrochen wird, muss sich Knack 2 auch mit dem letzten (auch schon ein Jahr zurückliegenden) Skylanders-Abenteuer Imaginators sowie der vor kurzem veröffentlichten Crash Bandicoot N.Sane Trilogy messen. Und in beiden Fällen zieht man gegen die Spiele von Activision den Kürzeren – im Übrigen auch gegen ReCore auf der Xbox One, das zwar auch nicht über alle Zweifel erhaben ist, aber im Schnitt vor allem hinsichtlich Levelerkundung und -Design deutlich mehr richtig macht. Das Figuren- und Weltdesign in Skylanders ist ebenfalls um Klassen besser und die Mechanik ist dort ebenfalls abwechslungsreicher. Und über die Qualitäten des Beuteldachses haben wir erst vor kurzem im Test gesprochen.
Gerade weil diese bei beiden Spielen so niedrig sind, habe ich um die Reihe einen Bogen gemacht.
Jetzt hab ich‘s wegen Corona-Krise umsonst bekommen und find‘s super.
Klar - Triple A ist es wohl nicht, aber gut solide in allen Bereichen.
Mich erinnert es ein bisschen an „Beyond good and evil“, das fand ich auch klasse.
Ich kann jetzt also nicht sagen, dass mich 4players hier gut informiert hat. Aber gut, das ist in meinem Falle nichts neues, weswegen ich hier nur noch sporadisch reinschaue und meine Infos seit Jahren von Game Two beziehe.
Schade dass man hier auf Biegen und Brechen versucht ein wirklich sehr gutes Spiel für die jüngere Altersklasse aus Sicht eines Hardcore-Gamers schlecht zu machen!
Du bist ein A.........
Spoiler-Tags eingesetzt. Der zitierte User ist bereits gesperrt. Supabock
Schrott bleibt Schrott, das ändert auch Teil 2 nichts. Aber gut das Game ist halt für kleine Kinder da kann man halt nichts großartiges erwarten.
Es ist echt komisch mit diesen Knack's. Die Nutzer auf der PS4 und bei Amazon (bei Teil1 imerhin fast 300) geben alle top Wertungen ab. Das Spiel ist von Sony als Publisher und Japan Studio als Produzenten. Da stecken also gute Leute dahinter. Beide Teile sind sauber gemacht, alles ganz passabel vertont und viele Sequenzen. Netter Held und interessante Storys. Mein Sohn (9) und ich (Zocker seit 28 Jahren auf beinah allen Systemen) finden die Spiele super und unterhaltsam. 55 und 60 Punkte haben die beiden Teile nun wirklich nicht verdient. Schade für euch und die, die deshalb Abstand von der Reihe nehmen.