Puh, was wird mich wohl hinter der nächsten Tür warten? Werde ich erneut in einer Art Zeitschleife gefangen, bei der ich immer wieder durch den gleichen Raum geschickt werde? Oder steht mir der nächste Schreck bevor, mit dem ich zwar ständig rechne, aber der am Ende doch so unerwartet kommt, dass er mich trotzdem eiskalt erwischt? Oder packen die Entwickler wieder in ihre prall gefüllte Trickkiste voller Psycho-Spielchen à la Silent Hills (P.T.), mit denen sie dem Wahnsinn mal subtil, mal impulsiv Ausdruck verleihen? Ich kann mir jedenfalls sicher sein, dass mich dieser Trip voller „Mindfucks“ auch hinter der nächsten Tür überraschen wird.
Die starke Präsentation trägt ihren Teil dazu bei, warum dieser Abstieg in den Wahnsinn zunächst so fesselt: Die Unity-Engine zaubert mit atmosphärischer Beleuchtung sowie vielen Details bei der Einrichtung und Raumgestaltung ein Anwesen auf den Bildschirm, das auch dann noch erschreckend echt wirkt, wenn es bereits jeden Realitätsbezug abgelegt hat.
Wie auf PS4 und Xbox stören aber auch auf der Nintendo-Konsole die recht stark ausgeprägten Flimmer-Kanten. Ähnlich verhält es sich bei der Bildrate: Ich hatte angesichts der Darstellungsprobleme auf den leistungsfähigeren Konsolen zwar Schlimmeres erwartet, aber auch auf Switch leidet der Horrortrip unter einer grenzwertigen Bildrate. Dies zeigt sich nicht nur bei der erschreckend langsamen und ruckelanfälligen Bewegung beim Umsehen, sondern auch bei einem sporadischem Schluckauf, der jederzeit auftreten kann.
Entsprechend wirkt auch die Steuerung nicht sonderlich präzise und es kann ziemlich fummelig werden, den Cursor mit den Analogsticks auf gewünschte Objekte wie Schubladen oder Schalter auszurichten. Andererseits verbucht die Switch-Umsetzung hinsichtlich der Steuerung aber auch einen kleinen Vorteil: Verwendet man die Joy-Cons, kann man für das Öffnen von Türen oder Schränken optional die Bewegungssensoren nutzen und dadurch die Immersion steigern.
Düstere Klänge
Wie allgemein in Horror-Spielen trägt die Klangkulisse auch hier maßgeblich zur düsteren Stimmung bei. Die fiesen Geräusche wie bedrohliches Knarzen oder quälende Schreie sorgen für Gänsehaut und auch die zunächst friedlichen Klavier-Melodien werden zunehmend von tiefen Bässen sowie unharmonischen Klangteppichen abgelöst. Aber so stimmungsvoll der Horror-Trip auch inszeniert wird, mangelt es auf lange Sicht leider an spielerischem Anspruch sowie dramatischen Konsequenzen.
Wobei ich Outlast ab einem gewissen Punkt nicht mehr für voll nehmen konnte. Die verfolgenden Gegner haben IMMER in den Schrank gesehen, in dem ich NICHT war.
Abgesehen davon aber ein wirklich tolles Spiel. :wink:
Läuft bisher alles geschmeidig.
Wie im echten Leben halt. Auch nach der Trennung hat man selten Ruhe!