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Loop8: Summer of Gods (Rollenspiel) – Gefangen im Kreislauf der Langeweile

Ein heißer Sommer in einem kleinen, japanischen Dörfchen, wo das Wassermelonen-Spalten und das Kennenlernen der an zwei Händen abzählbaren Bewohner nur von gelegentlichen Dämonen-Angriffen unterbrochen wird – Loop8: Summer of Gods verspricht einen malerischen August abseits von Großstadttrubel und Blockbuster-Action. Warum die Gameplay-Mischung aus Visual Novel und rundenbasierten Kämpfen deutlich mehr Substanz gebraucht hätte und woran es der zähen Zeitschleife noch mangelt, verrät unser Test.

© Marvelous Inc. / XSEED Games, Marvelous USA, Inc., Marvelous

Loop8: Summer of Gods – Verwirrende Verhältnisse

Dabei beginnt die animierte Intro-Sequenz vor dem Startbildschirm von Loop8: Summer of Gods eigentlich vielversprechend: Malerische Landschaftsbilder werden von seichter japanischer Pop-Musik untermalt, während die Charaktere in bedeutungsschwangeren Posen im Dörfchen Ashihara verteilt stehen und sitzen. Auch die Geschichte rund um die Zeitschleifen-Thematik und die dämonischen Kegai wird in dem Serien-ähnlichen Vorspann bereits angerissen.

 

 

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Sommer, Strand und Sonnenschein: Nach der trostlosen Schwärze im Weltall dürfte Nini sich in Ashihara deutlich wohler fühlen. © 4P/Screenshot

Für ein bisschen mehr Klarheit sorgt dann das tatsächliche Intro nach dem eigentlichen Spielstart: Dort werden zunächst die erwähnten Kegai als naturkatastrophenähnliche Monster eingeführt, die immer wieder den Untergang der Menschheit einläuten, auch wenn die sich wie ein Phönix genauso oft wieder aus der Asche erhebt. Als Rückzugsort diente dabei zwischenzeitlich sogar das Weltall, wo auch unser Protagonist Nini aufgewachsen ist. Weil die Raumstation nun aber ebenfalls in Schutt und Asche liegt, geht es für den Teilzeitastronauten auf die Erde, genauer gesagt in das beschauliche Dörfchen Ashihara.

 

 

Dort erwarten euch neben Konoha Oyama, eurer Nichte zweiten Grades, noch elf weitere Dorfbewohner, die aufgrund der vollständigen Abwesenheit anderer NPCs die einzigen zu sein scheinen, die hier ihr Leben verrichten und vor allem durch ihre seltsamen Hintergrundgeschichten auffallen. Da wäre zum Beispiel die Oma des Protagonisten, die nicht nur ihre Verwandtschaftsverhältnisse vollständig ignoriert, sondern auch aussieht und spricht wie eine Frau Mitte 20. Oder der Lehrer, der versucht, seine verstorbene Schwester mit einem selbstgebauten Roboter zu ersetzen, der wiederum aussieht wie eine Mittelschülerin und auch noch in Ninis Klasse geht.

 

 

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Darf ich vorstellen? Eure Oma Terasu. Warum die eher wie eure ältere Schwester aussieht und sich entsprechend verhält, bleibt ein Rätsel. © 4P/Screenshot

Immer wieder schneiden Charaktere außerdem mysteriöse Geheimnisse rund um die Kegai und Ninis Familiengeschichte an, bezeichnen sich als Gottestöter oder gleich als Gottheit selbst, ohne diese abenteuerlichen Äußerungen je in den Kontext der Gesamtgeschichte einzuordnen. Das ändert sich auch im Verlauf der rund zwanzigstündigen Story nicht, weshalb es beim oberflächlichen Konflikt zwischen Gut und Böse bleibt, in den Nini als scheinbar Außenstehender hereingezogen wird und dabei natürlich für das Überleben der Menschheit kämpft.

 

 

Stumpfes Statuswerte steigern statt spannendem Smalltalk

Bevor ihr euch dem Kampf gegen die Kegai stellt, gilt es aber zunächst, die seltsamen Bewohner Ashiharas näher kennenzulernen. Wer aufgrund der Prämisse von Loop8: Summer of Gods annimmt, dass man deshalb mit den Charakteren Zeit verbringt und in grandios geschriebenen Unterhaltungen die zwischenmenschlichen Beziehungen vertieft, liegt zumindest halb richtig. Zwar könnt ihr den Figuren des japanischen Titels verbal auf den Zahn fühlen und sie zu verschiedenen Aktivitäten einladen, etwa in das lokale Restaurant oder an den Strand, besonders gesprächig sind Konoha, Terasu und die anderen Einwohner Ashiharas aber nicht.

 

 

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Diesen Bildschirm werdet ihr in Loop8 sehr häufig zu sehen bekommen: Nach eurer Auswahl ist das Gespräch zu Ende und eure Beziehung hat sich verbessert. © 4P/Screenshot

Meistens bekommt ihr ein paar belang- und zusammenhangslose Phrasen an den Kopf geworfen, bevor ihr euch für eine von mehreren Möglichkeiten wie „Besser kennenlernen“, „schmeicheln“ oder gar das abenteuerliche „Necken“ entscheiden müsst, was zu einem höflichen Wort des Dankes und gesteigerter Freundschaft, Zuneigung oder Hass führt. Damit sind die Interaktionen mit den verschiedenen Figuren nicht etwa spannende Debatten zu den tiefgründigen Gefühlen, sondern ein reines Verbessern eurer Beziehungswerte, womit Loop8: Summer of Gods statt in das Genre der Visual Novel eher in das des stumpfen Statuswerte-Simulators fällt.

 

 

Wenn ihr euch nicht gerade durch die uninteressanten Klischeekonstrukte klickt, um eure sozialen Statuswerte zu steigern, könnt ihr kampfspezifische Attribute wie Kraft, Geschicklichkeit oder Intelligenz verbessern. Dazu interagiert ihr mit ausgewählten Orten in ganz Ashihara, beispielsweise dem Klettergerüst auf dem Schulhof oder dem örtlichen Schrein. Der Rest des Ortes ist dann allerdings nur noch schöne Kulisse: Auf der Hauptstraße gibt es noch ein Restaurant und ein Café, in denen ihr eure Ausdauer und Energie regenerieren könnt (dazu später mehr), ansonsten findet sich im ganzen Dorf kein einziger Funken einer lebendigen Spielwelt, was auch an der erwähnten Abwesenheit anderer NPCs liegt.

  1. OT - Preis

    Spoiler
    Show
    Da inzwischen selbst Super Mega Baseball bei 60 Euro angekommen ist, verwundert mich die Preisgestaltung hier kein Stück. Ich glaube, die ersten beiden Teile davon gab es zu Release noch für 20 Euro. Da war aber EA auch noch nicht der Publisher. :ugly:

  2. Khorneblume hat geschrieben: 02.06.2023 21:04 NiSA hat immer absurdere Preisvorstellungen. Selbst für Void Terrarium 2 wollten sie zu Release nen Fuffi.
    Das ist ihre Budget-Preisgestaltung.
    Für ihren "Kassenschlager" (*hust*) Disgaea wollen sie nen Zehner mehr.
    Aber hey, sie packen mittlerweile immerhin Kram in die Packung rein. Gut, Mini-Soundtrack und ein "Artbook" aus zwei Seiten Klopapier sind nicht viel, aber besser als nichts.

  3. NewRaven hat geschrieben: 02.06.2023 19:07 Und Loop8... ich weiß es nicht. "Langweilig" ist bei mir bei JRPGs immer irgendwie ein bisschen das nichtssagendste Attribut, welches man solchen Games geben kann, weil wirklich JEDER daran immer etwas anderes "langweilig" findet... mal isses der Grind, mal sind es pauschal die Rundenkämpfe, mal ist es nur die fehlenden dynamischen Elemente bei Rundenkämpfen, mal ist es die Gegnerabwechslung, mal dauern sie einfach nur zu lange, mal gibt es zu wenig verschiedene Angriffsoptionen, mal liegt der Fokus zu viel darauf schwächen Auszunutzen, mal liegt er zu wenig daraus, Schwächen auszunutzen... es ist... kompliziert. Und sehr individuell, was einem da den Spielspaß vermasselt. Oder ob es das überhaupt tut. Am Ende könnte es hier für mich sicher die Story reißen... aber die soll ja jetzt ebenfalls keine Baume ausreißen, wobei ich da halt auch nicht weiß, wie sehr mich selbst die Zeitschleifenmechanik stören würde (normal fahr ich nämlich ziemlich auf solche Dinge ab und hab auch kein Problem damit, wenn es dadurch etwas repetitiver wird... aber das muss sich dann eben auch erzählerisch auszahlen). Da der Titel aber halt ein Vollpreis-Titel zu werden scheint (Steam-Preise sind noch nicht da), warte ich da erstmal noch ab und sammel nach Release mehr Infos und Gameplayeindrücke.
    Für mich war es bei Loop8 die Kombination aus den einzelnen Elementen, die weder allein, noch zusammen zünden konnten. Wenn das Kampfsystem mir nicht liegt, aber die Charaktere spannend sind und die Dialoge stimmen, kann das genauso gut funktionieren wie umgekehrt. Aber wenn beides scheitert und dann nicht mal eine interessante Geschichte erzählt, wofür tue ich mir dann den Statuswerte-Grind an?
    Die Nintendo Switch-Version kostet übrigens sowohl physisch als auch digital 49,99 Euro, nur so als Tendenz.

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