Loop8: Summer of Gods – Verwirrende Verhältnisse
Dabei beginnt die animierte Intro-Sequenz vor dem Startbildschirm von Loop8: Summer of Gods eigentlich vielversprechend: Malerische Landschaftsbilder werden von seichter japanischer Pop-Musik untermalt, während die Charaktere in bedeutungsschwangeren Posen im Dörfchen Ashihara verteilt stehen und sitzen. Auch die Geschichte rund um die Zeitschleifen-Thematik und die dämonischen Kegai wird in dem Serien-ähnlichen Vorspann bereits angerissen.
Für ein bisschen mehr Klarheit sorgt dann das tatsächliche Intro nach dem eigentlichen Spielstart: Dort werden zunächst die erwähnten Kegai als naturkatastrophenähnliche Monster eingeführt, die immer wieder den Untergang der Menschheit einläuten, auch wenn die sich wie ein Phönix genauso oft wieder aus der Asche erhebt. Als Rückzugsort diente dabei zwischenzeitlich sogar das Weltall, wo auch unser Protagonist Nini aufgewachsen ist. Weil die Raumstation nun aber ebenfalls in Schutt und Asche liegt, geht es für den Teilzeitastronauten auf die Erde, genauer gesagt in das beschauliche Dörfchen Ashihara.
Dort erwarten euch neben Konoha Oyama, eurer Nichte zweiten Grades, noch elf weitere Dorfbewohner, die aufgrund der vollständigen Abwesenheit anderer NPCs die einzigen zu sein scheinen, die hier ihr Leben verrichten und vor allem durch ihre seltsamen Hintergrundgeschichten auffallen. Da wäre zum Beispiel die Oma des Protagonisten, die nicht nur ihre Verwandtschaftsverhältnisse vollständig ignoriert, sondern auch aussieht und spricht wie eine Frau Mitte 20. Oder der Lehrer, der versucht, seine verstorbene Schwester mit einem selbstgebauten Roboter zu ersetzen, der wiederum aussieht wie eine Mittelschülerin und auch noch in Ninis Klasse geht.
Immer wieder schneiden Charaktere außerdem mysteriöse Geheimnisse rund um die Kegai und Ninis Familiengeschichte an, bezeichnen sich als Gottestöter oder gleich als Gottheit selbst, ohne diese abenteuerlichen Äußerungen je in den Kontext der Gesamtgeschichte einzuordnen. Das ändert sich auch im Verlauf der rund zwanzigstündigen Story nicht, weshalb es beim oberflächlichen Konflikt zwischen Gut und Böse bleibt, in den Nini als scheinbar Außenstehender hereingezogen wird und dabei natürlich für das Überleben der Menschheit kämpft.
Stumpfes Statuswerte steigern statt spannendem Smalltalk
Bevor ihr euch dem Kampf gegen die Kegai stellt, gilt es aber zunächst, die seltsamen Bewohner Ashiharas näher kennenzulernen. Wer aufgrund der Prämisse von Loop8: Summer of Gods annimmt, dass man deshalb mit den Charakteren Zeit verbringt und in grandios geschriebenen Unterhaltungen die zwischenmenschlichen Beziehungen vertieft, liegt zumindest halb richtig. Zwar könnt ihr den Figuren des japanischen Titels verbal auf den Zahn fühlen und sie zu verschiedenen Aktivitäten einladen, etwa in das lokale Restaurant oder an den Strand, besonders gesprächig sind Konoha, Terasu und die anderen Einwohner Ashiharas aber nicht.
Meistens bekommt ihr ein paar belang- und zusammenhangslose Phrasen an den Kopf geworfen, bevor ihr euch für eine von mehreren Möglichkeiten wie „Besser kennenlernen“, „schmeicheln“ oder gar das abenteuerliche „Necken“ entscheiden müsst, was zu einem höflichen Wort des Dankes und gesteigerter Freundschaft, Zuneigung oder Hass führt. Damit sind die Interaktionen mit den verschiedenen Figuren nicht etwa spannende Debatten zu den tiefgründigen Gefühlen, sondern ein reines Verbessern eurer Beziehungswerte, womit Loop8: Summer of Gods statt in das Genre der Visual Novel eher in das des stumpfen Statuswerte-Simulators fällt.
Wenn ihr euch nicht gerade durch die uninteressanten Klischeekonstrukte klickt, um eure sozialen Statuswerte zu steigern, könnt ihr kampfspezifische Attribute wie Kraft, Geschicklichkeit oder Intelligenz verbessern. Dazu interagiert ihr mit ausgewählten Orten in ganz Ashihara, beispielsweise dem Klettergerüst auf dem Schulhof oder dem örtlichen Schrein. Der Rest des Ortes ist dann allerdings nur noch schöne Kulisse: Auf der Hauptstraße gibt es noch ein Restaurant und ein Café, in denen ihr eure Ausdauer und Energie regenerieren könnt (dazu später mehr), ansonsten findet sich im ganzen Dorf kein einziger Funken einer lebendigen Spielwelt, was auch an der erwähnten Abwesenheit anderer NPCs liegt.
Super-Mega-Preise für Super-Meta-Spiele.
OT - Preis
Für ihren "Kassenschlager" (*hust*) Disgaea wollen sie nen Zehner mehr.
Aber hey, sie packen mittlerweile immerhin Kram in die Packung rein. Gut, Mini-Soundtrack und ein "Artbook" aus zwei Seiten Klopapier sind nicht viel, aber besser als nichts.
NiSA hat immer absurdere Preisvorstellungen. Selbst für Void Terrarium 2 wollten sie zu Release nen Fuffi.
Die Nintendo Switch-Version kostet übrigens sowohl physisch als auch digital 49,99 Euro, nur so als Tendenz.