Es gibt den einen oder anderen Trick, wie man Metal Gear Survive angehen sollte, um den Überlebenskampf nicht umgehend als völligen und überflüssigen Quatsch abzuhaken. Zuallererst: Auch wenn der große Name auf der Verpackung prangt, findet man hier nicht mehr viel von dem, was die Serie einst ausgezeichnet hat. Zwar gibt es weiterhin die bewährte und hervorragende Stealth-Mechanik aus Phantom Pain, die beim unauffälligen Heranschleichen an die zombiehaften Wandelnden oder Ablenkungsmanöver genauso Erinnerungen an Kojimas Abschiedsspiel weckt wie die actionreichen Auseinandersetzungen mit Pfeil und Bogen, CQC und Wummen von der einfachen Pistole über die Shotgun bis hin zu ratternden Geschützstellungen. Doch im Fokus stehen hier Spielelemente, die klassische Survival-Abenteuer auszeichnen: Das Sammeln und Verarbeiten von Ressourcen, der Aufbau und die Verwaltung eines Basis-Lagers sowie der allgegenwärtige Kampf gegen Hunger, Durst und Verletzungen. In Metal Gear Solid 3: Snake Eater gab es zwar bereits ähnliche Ansätze, doch die Survival-Aspekte haben hier zusammen mit der Charakterentwicklung einen viel höheren Stellenwert. Kann man das akzeptieren und die künstlich hergestellte Verbindung zu Metal Gear ausblenden, findet man trotz manch fragwürdiger Design-Entscheidung und zähem Sammel-Grind tatsächlich den einen oder anderen gelungenen Ansatz und Spannungsmomente. Aber um es ganz klar zu sagen: Wer sich hier einen großen Blockbuster im Stil der großen Teile mit
Hirn aus
Der zweite Trick: Schaltet euer Gehirn aus! Nein, ernsthaft: Denkt besser einfach nicht darüber nach, was da so alles auf dem Bildschirm passiert und welche Dinge ihr in der Rolle des Captains mit eurem selbst erstellten Charakter vollbringt. Schon die abstruse Hintergrundgeschichte, die mit einem Wurmloch-Zwischenfall eine lächerliche Verknüpfung zu den Ereignissen von Metal Gear Solid: Groud Zeroes herstellt, sorgt für Kopfschütteln und wird allzu schnell als armseliger Versuch enttarnt, den Verweis auf Metal Gear zu rechtfertigen. Die Reihe war ja schon immer sehr speziell und mitunter etwas abgedreht – man erinnere sich nur an die Extraktionen mit dem Fulton-System, amüsante Pappaufsteller oder die Freude daran, Verdauungsprobleme zu zelebrieren. Aber hier schießt man den Vogel ab und übers Ziel hinaus. Zwar gelingt gegen Ende der umfangreichen Kampagne mit ihren 24 Kapiteln noch eine im Ansatz gelungene Verbindung zum großen Kanon und auch die lahme Geschichte hält noch Überraschungen bereit, aber es bleibt dabei: Survive hätte man nicht unbedingt in das Universum einbetten müssen, denn dafür ist der oberflächlich erzählte Storyzweig mit seinen langweiligen Figuren, schwach inszenierten Dialogen und schnarchlangweiligen Audiologs nicht relevant genug. Es müffelt also stark danach, als wollte Konami hier nur Fans der Reihe anlocken und in erster Linie die Marke ausschlachten.
Metal Gear Survive ist für mich - die Metal Gear Reihe betreffend - dasselbe was Sacred 3 für die Sacred Reihe war. Einfach nur grottig und der Todesstoß für die Reihe.
Ich fand schon The Phantom Pain total schwach. Überrascht mich jetzt nicht, dass die Reihe weiter abbaut.
Trotz vieler negativer Tests hab ich es mit Freude in ca. 22 Stunden durchgespielt. Hat überraschend viel Spaß gemacht, vor allem durch den stetigen Progress.
Die Beta mit der dem Spiel zugrunde liegenden Mechanik hat mich nicht angesprochen, fand es aber durchaus sehr solide für ein Spin- off bei klarem Hauptaugenmerk auf koop - Survival anstatt Story. Ressourcenmanagement, ein bisschen Tower - Defense, eigentlich alles recht Rund. Mich beschleicht das Gefühl, dass sich der Tester von der Allgemeinen Stimmung anstecken lassen hat und mit einer schlechten Wertung dem wiederum Rechnung tragen wollte. Find ich echt Schade, denn so sehr ich es Konami gegönnt hätte, sich mit dem Teil "verdientermaßen" völlig auf die Fresse zu begeben um das Bild abzurunden, steht MGS Survive hier eher stellvertretend als exemplarisch im Fokus der Kritik an Konami und dem Umgang mit Kojima. Es ist jetzt sicher kein Titel mit dem sich hohe Durchschnittswertungen generieren lassen dürften, wäre es jedoch nie zu dem Zerwürfnis zwischen besagten Parteien gekommen und Survive wäre genau in jetzigem Zustand erschienen mit einem gewissen Namen in den Anfangscredits, dann ....
Schade 4 players, da bin ich deutlich besseres von euch gewöhnt.