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Metal: Hellsinger (Shooter) – Mit Heavy Metal durch die Hölle

Metal und Shooter? Das ist nicht erst seit dem brachialen Soundtrack von Doom (2016) ein Match made in Hell. The Outsiders bringen jetzt zusammen, was zusammengehört. Bei Metal: Hellsinger wird nämlich auf den Beat geschossen. Ob das, zusammen mit einer illustren Sängerinnen-Riege, schon für den Highscore reicht? Der Test gibt Antwort.

© The Outsiders / Funcom

Probleme im Umfang


Der Fokus von Metal: Hellsinger liegt so nämlich zu 100% auf dem Rhythmus-Shooter, ist mir dabei aber trotzdem nicht konsequent genug. Es gibt zum Beispiel nur fünf Schießeisen und ein Schwert – und die sind mit Doppelpistolen, Shotgun und Explosiv-Armbrust nicht mal besonders einfallsreich gestaltet. Ja, jede Waffe hat eine Ultimate-Fähigkeit, die ich bei gefüllter Leiste auslösen kann. Trotzdem hätte ich mir einfach mehr kreative Metal-Wummen gewünscht – wie zum Beispiel ein gitarrenförmiges Schallgewehr. Auch die im visuellen Design eher einfach gehaltenen Höllenbruten sind bestenfalls durchschnittlich aufgestellt. Zwar ist vom harmlosen Schwebe-Zombie über säurespuckende Höllenfliegen und unsichtbare Stalker bis zum teuflischen Killer-Champion alles dabei, gerade in den letzten Levels gibt es aber kaum noch Überraschungen in der Gegnerauswahl.

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Es gibt eine Story. Die kann zum Glück ignoriert werden. © 4P/Screenshot
Zudem muss ich meine Waffenauswahl so gut wie gar nicht auf die Viecher abstimmen. Ist es bei Doom Eternal z.B. extrem wichtig, die richtige Wumme gegen den richtigen Dämon zu führen, habe ich bei Metal: Hellsinger so gut wie nie ein anderes Loadout als die Doppel-Revolver und die Shotgun in die Kämpfe mitgenommen. Tatsächlich haben sich die Entwickler nämlich leider dafür entschieden, die Waffenauswahl auf insgesamt vier zu limitieren, wobei Schwert und Feuer-Totenschädel immer gesetzt sind. Das ist schade, denn so kann ich während der Runs kaum mit dem ohnehin schmalbrüstigen Arsenal experimentieren.

Langweilige Bosse, kaum Wiederspiel-Motivation


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Das mäßige Bossdesign gewinnt keine goldene Schallplatte. © 4P/Screenshot
Schade ist auch, dass sich die Bosskämpfe wenig voneinander unterscheiden: Am Ende jeder Hölle begegne ich einem Aspekt des Judge, die dem jeweiligen Unterwelts-Areal vorstehen. Das Problem: Die unspektakulären Viecher ähneln eher einem fliegenden Kutten-Aufnäher und sehen zudem in jedem Level beinahe gleich aus. Auch die Kämpfe unterscheiden sich nur marginal voneinander – mal bewegt sich die Arena, mal hat das Totenkopf-Ding einen Schild aus Steinen. Das ist nicht nur repetitiv, sondern angesichts der Audio-Wucht eine echte Enttäuschung. Immerhin kann der Endboss, untermalt von einem Track mit Serj Tankian, überzeugen. Angesichts der kurzen Spielzeit ist die Boss-Gestaltung aber trotzdem sehr unterwältigend.

Zudem hält sich der Wiederspielwert der acht Level in Grenzen. Ja, es gibt pro Hölle drei Arenen, in denen ich Perk-Siegel freispiele, die zum Beispiel meinen Multiplikator direkt auf einer höheren Stufe starten lassen oder die meine Kill-Serie schützen. Das ist nett und in den späteren Levels muss ich in den Challenge-Arenen auch richtig beißen, um die anspruchsvollen Ziele unter Zeitdruck zu erreichen. Dennoch fehlt es mir trotz des tollen Soundtracks an der Motivation, mich immer wieder und nur für einen besseren Highscore durch die am Ende doch sehr geradlinigen Höllen-Level zu schießen. Einen Track bei Guitar Hero zu perfektionieren ist dann doch nochmal was anderes – zumal ich dafür meist nicht 20 Minuten einplanen muss.
  1. Die Demo hat mir persönlich nicht geholfen, ich habe spontan gedacht, wieso spiele ich nicht wieder mal DOOM: Eternal. Es fühlte sich ziemlich zäh und langweilig an, hatte spätestens nach 10 Minuten genug.

  2. Arnulf hat geschrieben: 13.09.2022 21:46 Schade, wäre es Thrash Metal fokusiert, wäre es ein Pflichtkauf für mich gewesen.
    Spiele gleich mal die Demo! Die neue Defleshed kommt ja bald. Sind die nicht auch im Game??

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