Schade auch, dass sofort sämtliche Wachen des gesamten Areals alarmiert sind, sobald einer von ihnen den jungen Abenteurer nur entdeckt. Selbst wenn ich einen Gegner per Schalldämpfer erledige: Sobald ich zwei Schüsse dafür benötige und er weder Alarm auslösen noch um Hilfe rufen kann, verschwindet umgehend das Stealth aus der Stealth-Action. Geübte „Fischer“ werden deshalb enttäuscht sein, denn im Moskauer Untergrund gilt meist „Alles oder nichts!“. Will heißen: Entweder man schleicht ohne jede Aktion an den Wachen vorbei oder man kämpft sich klassisch voran. Ich habe mich jedenfalls darüber geärgert, dass ich die schwächere schallgedämpfte Variante der Pistole gekauft habe, anstatt die stärkere laute mitzunehmen. Immerhin funktioniert das leise Vorankommen aber gut genug – das mögliche Ausschalten von Lichtquellen, die Fallen sowie das Umgehen der Scherbenhäufchen gestalten das Schleichen durchaus spannend. Und immerhin trifft Artjom häufiger auf menschliche Gegner als auf das tumbe Tiervolk – spielerisch hält sich das Spiel dadurch gerade so über Wasser.
Wertvolle Geschosse
Apropos Wahl der Waffen: Auch bei Maschinengewehr und Flinte kann ich mich entscheiden, in welcher Kategorie ich eine neue oder eine verbesserte Waffe kaufen will. Das Geld reicht meist nur für eine Anschaffung und der Marktplatz der nächsten Station ist oft weit entfernt – Adrenalinspritzen zur ersten Hilfe, Granaten oder Filter für die in giftigen Gebieten unabdingbaren Atemmasken sollte man hingegen unterwegs sammeln, da die Hilfsmittel recht beachtliche Summen verschlingen. Denn Geld ist knapp im Jahr 2033, genauer gesagt dienen hochwertige Munitionskapseln als Währung. Es ist ein Dilemma: Während die guten Geschosse natürlich deutlich mehr Schaden anrichten als ihre billigen Pendants, sind sie ausgesprochen selten und jede neue Waffe kostet regelrechte Unsummen. Tatsächlich schafft 4A Games damit etwas, das selbst BioShock nie so konsequent wie versprochen durchgesetzt hatte: Ich trauere jeder verschossenen Kugel nach – die Schussgefechte werden dadurch intensiver!
Leider ist das Menü der Wechselstuben, in denen ich jeden Munitionstyp zu einem anderen Kurs gegen wertvolle Patronen und umgekehrt tauschen kann, recht nüchtern und leider wird das System zu oberflächlich eingeführt, so dass man sich das Prinzip in den ersten Minuten selbst zusammenreimen
muss. Wem die Munitionsknappheit übrigens über den Kopf wächst, der darf den Schwierigkeitsgrad jederzeit in drei Stufen an seine Vorlieben anpassen – hier haben die Entwickler wieder mitgedacht. Sie hätten Artjom aber auch dort unter die Arme greifen können, wo er jedem Toten in unnötig mühevoller Klickarbeit eine knappe Hand Patronen oder sonstige Hinterlassenschaften abnimmt. Das herkömmliche automatische Auflesen wäre dem flüssigen Ablauf sehr zugute gekommen…
Umstand mit Methode
Der Umstand hat aber Methode, denn was den Spielfluss hemmt, sorgt dafür, dass Artjom glaubwürdig mit seiner Umwelt interagiert. Dem Aufsammeln hilft es zwar wenig, an anderer Stelle erzeugt Metro 2033 mit ähnlichen Mitteln aber eine ungewöhnlich dichte Atmosphäre. So erhält Artjom z.B. eine Nachtsichtbrille, die über einen begrenzten Energievorrat verfügt. Um sie aufzuladen, hole ich deshalb ein Ladegerät heraus, bei dem ich durch wiederholtes Pumpen neuen pneumatischen Druck erzeuge. Den Druck in Luftdruckgewehren baue ich auf ähnliche Art und Weise auf. Das sind kleine, aber hervorragende Ideen, mit denen sogar ein Fallout tiefer in die Endzeit abtauchen könnte! Ungewöhnlich beengend auch das starke Beschlagen der Atemmaske, wenn in Moskaus zerstörter Innenstadt ein eisiger Wind weht. Sobald sich seine Sauerstoffreserve dem Ende neigt, beginnt Artjom hingegen, beängstigend heftig zu atmen. Ohne die Maske würde er bei seinen gelegentlichen Ausflügen an den vereiste Oberfläche aber keine Minute lang überleben.
Nicht zuletzt fangen zerbrechliche melancholische Melodien die ausweglose Stimmung ganz hervorragend ein! Umso bedauerlicher, dass sich vor den exzellenten Kulissen so wenig Leben abspielt. Denn so abwechslungsreich die Tour de Force des jungen Russen ist, so gleichförmig wiederholen sich die Gefechte gegen Banditen und so erschreckend überholt wirkt der Kampf gegen die mutierten Bestien. Selbst in den wenigen Festungen der Überlebenden fängt das Spiel die mangelnde Abwechslung nicht auf. Stattdessen sitzen oder stehen zwar erfreulich viele Figuren in den einstigen Metro-Stationen, die jedoch allesamt im jeweiligen Moment eingefroren scheinen. Wenn sich zwei Personen streiten, stehen sie z.B. Minuten später noch in derselben Position am Fleck. Ein anderer hält eine Leiter fest, ohne dass sein Partner je etwas zu tun scheint. Wenn ich mich genau umschaue, werde ich zwar mit einem subtilen Hinweis für mein Engagement in dem dreckigen Dystopia belohnt, das sich noch dazu in zwei Varianten auf das Ende auswirkt. Eine lebende, atmende Welt ist Metro 2033 allerdings nur, wenn man nicht genauer auf die Geschichte und ihre Figuren schaut.
So unterschiedlich sind wir Menschen: Ich spiele seit gestern Metro 2033 das allererste mal und musste oft Pausen einlegen, um es nicht kurzer Hand zu löschen. Es gibt ganz klar Momente, wo mir das Spiel Spass macht und die Atmosphäre finde ich ebenfalls sehr toll umgesetzt.
Aber es gibt reichlich Momente, wo ich mich frage, was der Scheiss nun wieder soll. Auch gibt es reichlich grundlegende Design-Entscheidungen, die ich echt schade finde. Von der (gelinde gesagt) schwachen Story-Motivation wieso ich als Charakter im Spiel unterwegs bin (und mich in der Welt zu jedem Zeitpunkt wie ein Fremdkörper fühle), über die Tatsache, daß mein Charakter einerseits kein Wort in der Spielwelt verliert, aber mir (also sich selber ) dann den Text zwischen den Kapiteln aber vorliest, bis hin zum für mich sehr unverständlichen Leveldesign, welches mich phasenweise nur mit dem Kopf schütteln lässt (insbesondere die aus meiner Sicht technisch halbherzige Umsetzung der Schleichoptionen hätten sie entweder richtig umsetzen, oder besser komplett weglassen sollen - ganz schräg fand ich ja die "Front" im nahezu stockdunklen Bereich).
Das Balancing finde ich an vielen Stellen ebenfalls äusserst fragwürdig, wie auch simple Mechaniken, wo ich mich an den Kopf packe, was das soll. Zum Beispiel werden mir aufhebbare Waffen nicht klar angezeigt/benannt, sondern ich muss entweder in der Spielgrafik erkennen, was es für eine Waffe ist, oder sie extra anlegen, um dann eine Ahnung zu bekommen, wo genau nun der Unterschied zur Waffe ist, die ich bis eben noch getragen habe. Welche Waffe aber in welchen Details besser ist, als eine andere... das erfahre ich nichtmal, wenn ich sie kaufe. Es gibt nur sehr grobe Informationen. Gerade das Waffenhandling finde ich ziemlich suboptimal gelöst.
Bei den Gegnern fallen mir vor allem die mal flummimäißg hüpfenden und mal mit scheinbaren Raketenantrieb heranrasenden Mutanten ein, sowie die (zugegeben nur selten vorkommenden) fliegenden "Panzer", die man auch...
Extrem unterbewertet, jeder Teil der metro Reihe ist zu empfehlen.
Es ist mir immer noch ein Rätsel, warum ein dishonored so gut abschnitt. Für mich ist dishonored
um Längen (storytechnisch und spielerisch) langweiliger als diese Reihe.
Hab die Teile auf zwei Tage verschlungen und mich flasht fast kein Spiel mehr richtig.
Auch wenn es hier niemand lesen sollte, man bekommt das Spiel momentan für LAU. Man muss "lediglich" bei Facebook angemeldet sein, die Seite von Metro(THQ) liken und so eine App starten. Am Ende bekommt man einen SteamKey für das Spiel
Ist sogar ein wenig gruselig das Spiel, hätte ich nicht mit gerechnet.
Extrem empfehlenswert!
Da kann man nix falsch machen