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Microsoft Flight Simulator im Test: Flug in den Next-Gen-Himmel

Mehr als acht Monate nach dem Verkaufsstart der neuen Xbox-Konsolen ist mit dem Microsoft Flight Simulator tatsächlich der erste richtige Next-Generation-Titel gelandet … und es ist keine Bruchlandung geworden, obgleich die PC-Version ein Crysis-ähnlicher Hardware-Fresser sondergleichen war. Und wie läuft die Flugsimulation, der das Kunststück gelingt, die ganze Welt als Schauplatz zu bieten, auf Konsole?

© Xbox Game Studios / Asobo Studio / Microsoft

Next-Gen-Höhenflug

Die Antwort ist: Erstaunlich gut! Auf Series X und Series S werden 30 Bilder pro Sekunde angepeilt, nur auf Bildschirmen oder TV-Geräten, die VRR (Variable Refresh Rate) unterstützen, kann die Bildwiederholrate höher ausfallen, was wir im Test mangels Display nicht überprüfen konnten. Auf der Series X wird die Bildwiederholrate die meiste Zeit gehalten und das bei einer Grafikpracht, die schlichtweg die Bezeichnung „Next-Gen“ absolut verdient, aber hier sprechen Bilder mehr als tausend Worte. Die Details der Welt, die Wolkendarstellung, die Flugzeugmodelle und die Lichteffekte sind allesamt beeindruckend, jedoch nur im Online-Modus, wenn die Kartendaten von Bing Maps und der cloudbasierten KI von Azure gestreamt werden können.

Kleine Abstriche

Natürlich gibt es auch Abstriche. Auf der Series X bemerkt man bei Kamerawechseln und -drehungen sowie bei Flügen über sehr aufwändige, städtische Gebiete schon Ruckler, Stotterer oder spürbare, kurzzeitige fps-Absacker – z.B. über New York oder Las Vegas. Außerdem sieht man immer wieder, wie einige Objekte trotz hoher Sichtweite unschön spontan aufpoppen oder sich die Detailgrade von Modellen je nach Abstand recht abrupt ändern. Wenn man ganz genau die simulierte Spielwelt betrachtet, sind auch photogrammetrische Unschärfen, falsch platzierte Lichtquellen, zu seichte Steigungen in Gebirgen, Verkehr ohne Straßen und sonstige Kuriositäten zu erkennen, die dem gigantischen Ausmaß des Projekts geschuldet sind und auf dem PC ebenso vorkommen. Ungewöhnlich lang für eine Next-Gen-Konsole sind die Ladezeiten, denn bis man im Hauptmenü ist, kann es locker zwei Minuten dauern.  

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Über New York zieht schlechtes Wetter auf. © 4P/Screenshot

Auf der Xbox Series X läuft das Spiel laut Digital Foundry nativ in 1440p und wird mit temporalen Rekonstruktionsmethoden, also mit zusätzlichen Informationen aus den vorher gerenderten Bildern, auf 4K hochskaliert. Auf der Xbox Series S wird auf 1080p gesetzt, wobei die Grafikqualität (Modelle) und die Sichtweite im Vergleich zur Series X etwas reduziert wurden. Dafür läuft es laut Digital Foundry auf der kleinen Xbox etwas flüssiger als auf der großen Konsole, wobei die Series X mehr Grafikqualität bietet. Dynamische Auflösungsskalierung wird nicht eingesetzt. So viel erstmal zum technischen Eindruck der Xbox-Umsetzung.  

Eine echte Simulation

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Auf dem Weg zum Mount Everest. © 4P/Screenshot

Auch auf der Xbox Series ist der Microsoft Flight Simulator eine waschechte Simulation und kein Arcade-Titel wie Pilotwings, Ace Combat oder Crimson Skies. Man kann zwar überall auf der Welt einfach in der Luft losfliegen, förmlich die ganze Welt mitsamt vielen Sehenswürdigkeiten erkunden, vorgefertigte Flüge starten oder Herausforderungen angehen, aber es gibt kaum spielerische Elemente, keine Missionen, keine Kampagne oder keine Zeitrennen. Lediglich die vergleichsweise kurzen und knackigen Landeherausforderungen könnten als Prüfungen in diese Kategorie fallen. Es gilt also darum, sich die Ziele selbst zu setzen und mit dem gemächlichen, ruhigen Spieltempo im virtuellen Cockpit förmlich zu versinken – sei es bei der Erkundung, bei Instrumentenflügen, Touren nach Flugplan oder transatlantischen Überquerungen.  

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Der Mount Everest aus der Cockpit-Perspektive. Wie auf dem PC können die Armaturen und Instrumente bedient werden – was mit dem Controller-Pointer schon etwas umständlich ist. © 4P/Screenshot

Der Microsoft Flight Simulator, der ebenfalls im Xbox Game Pass enthalten ist und so bestimmt viele interessierte Erstflieger anlocken wird, wurde als Simulation nicht für die Konsolen-Veröffentlichung vereinfacht und ist inhaltlich mit der PC-Version identisch – die Komplexität der Flugsimulation hatten wir im PC-Test des letzten Jahres schon ausführlicher thematisiert (zum Test).

  1. Leon-x hat geschrieben: 16.08.2021 11:18 Deine CPU wird trotzdem stärker sein als der niedrig getaktet Jaguar.
    Zudem hat man bei DF mit Asobo herausgefunden dass man schon bei der Bandbreite vom GDDR6 Gesamtspeucher zur APU komprimieren musst.
    Wie soll es dann erst durch langsameren GDDR5 bzw DDR3+ESram (One S) gescheit funktionieren?
    Das Game ist halt auf PC Datensystem mit schnellen RAM ausgelegt. Da hast Ur-One Hürde wo man alles umbauen müsste. Kannst nicht mal schnell was von langsamen HDD streamen.
    Alles wohl zu viel Aufwand für 7 Jahre alte Hardware. Leute sollen langsam Gründe haben auf Series X/S umzusteigen.
    Klar, stärker als der Oldtimer in der One-S ist meine CPU schon - ich meinte auch nur, dass ich rein vom Gefühl her glauben würde, dass ein FS auf niedrigsten Einstellungen auf den älteren XBoxen laufen könnte.
    Aber ich habe mich da nur auf die CPU versteift. Dein Argument mit Steinzeit-RAM und den alten Krücken von HDDs habe ich gar nicht berücksichtigt...
    Und einen Spagat zwischen One-S und One-X wäre sinnlos, da gebe ich Dir komplett Recht.
    Ne, stimmt schon, wenigstens eine kleine Gruppe von Sim-Nerds sollte langsam einen Grund bekommen, auf die neue Generation umzusteigen. Viele Gründe für eine Series gibt es tatsächlich noch nicht...

  2. casanoffi hat geschrieben: 16.08.2021 09:54
    Auch wenn ich den Verdacht hege, dass die Einschnitte für die Series S-Fassung bereits größer sind, als es hätte sein müssen...
    Ist aber rein aus dem Bauch heraus. Ich sehe halt, wie stabil das Ding mit mittleren/hohen Details auf meinem PC läuft inkl. Live-Wetter und -Spieler, obwohl die CPU eindeutig der Schwachpunkt bei meiner Hardware ist.
    Deine CPU wird trotzdem stärker sein als der niedrig getaktet Jaguar.
    Zudem hat man bei DF mit Asobo herausgefunden dass man schon bei der Bandbreite vom GDDR6 Gesamtspeucher zur APU komprimieren musst.
    Wie soll es dann erst durch langsameren GDDR5 bzw DDR3+ESram (One S) gescheit funktionieren?
    Das Game ist halt auf PC Datensystem mit schnellen RAM ausgelegt. Da hast Ur-One Hürde wo man alles umbauen müsste. Kannst nicht mal schnell was von langsamen HDD streamen.
    Alles wohl zu viel Aufwand für 7 Jahre alte Hardware. Leute sollen langsam Gründe haben auf Series X/S umzusteigen.
    Titanfall hat man auch noch zur 360 geportet als es es für Xbox One erschien aber lief da auch mehr schlecht als recht.
    Forua Horizon 2 hatte man Inhalte auf 360 kürzen müssen.
    Da ust der FS von Hardware sogar noch kleine Ecke anspruchsvoller.
    Frage ob man sich mit komplett abgespeckten Version mit detailarmen Welt dann vom Marketing gefallen getan hätte.

  3. Leon-x hat geschrieben: 16.08.2021 08:05 Halt ich gegen wenn man sich CPU Last weiterhin ansieht. Wurde zwar mit Konsolenversion besser aber der Jaguar würde es einfach nicht packen.
    Liegt hier einfach nicht an der GPU. Selbst wenn würde man nicht für One X Extrawurst machen und One S Nutzer im Regen stehen lassen.
    Sieht ja schon Einschnitte der Series S und dass es dort mit wesentlich stärkerer CPU auch auf 30fps gedeckelt ist.
    Glaub Asobo hat genug zu tun als sich noch um One Port zu kümmern.
    Ist schon richtig, dass man mit einer One-Fassung schwerwiegendere Einschnitte hätte vornehmen müssen.
    Auch wenn ich den Verdacht hege, dass die Einschnitte für die Series S-Fassung bereits größer sind, als es hätte sein müssen...
    Ist aber rein aus dem Bauch heraus. Ich sehe halt, wie stabil das Ding mit mittleren/hohen Details auf meinem PC läuft inkl. Live-Wetter und -Spieler, obwohl die CPU eindeutig der Schwachpunkt bei meiner Hardware ist.

  4. casanoffi hat geschrieben: 15.08.2021 14:09
    Zumindest die One X sollte das Ding auf mittleren Einstellungen locker packen.
    Ich würde nen Besen fressen, wenn die normale One das nicht bei niedrigen Details mit 30fps stemmen würde.
    Halt ich gegen wenn man sich CPU Last weiterhin ansieht. Wurde zwar mit Konsolenversion besser aber der Jaguar würde es einfach nicht packen.
    Liegt hier einfach nicht an der GPU. Selbst wenn würde man nicht für One X Extrawurst machen und One S Nutzer im Regen stehen lassen.
    Sieht ja schon Einschnitte der Series S und dass es dort mit wesentlich stärkerer CPU auch auf 30fps gedeckelt ist.
    Glaub Asobo hat genug zu tun als sich noch um One Port zu kümmern.

  5. Was mich allerdings schon ein wenig wundert ist, dass der FS nicht für die Xbox One erschienen ist.
    Ich habe jetzt keinen schlechten PC, aber sicher nicht DIE Monstermaschine.
    Ich denke, dass meiner ungefähr mit einer Series X auf Augenhöhe ist und den FS kann ich mit mittleren bis hohen Einstellungen problemlos zwischen 30 und 60 fps halten.
    Zumindest die One X sollte das Ding auf mittleren Einstellungen locker packen.
    Ich würde nen Besen fressen, wenn die normale One das nicht bei niedrigen Details mit 30fps stemmen würde.

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