Visuelle Vielfalt statt grafischer Perfektion
Zwar kann die Technik im Detail nicht begeistern, denn manche Grafiken bauen sich erst später auf, Tiere laufen manchmal durch Hindernisse und es gibt einige matschige Texturen aus der Nähe, aber die Landschaften sind ansehnlich, die Bewegungen der Tiere okay und Kulisse punktet ganz einfach mit dem Reiz des Unbekannten. Hinzu kommt der stimmungsvolle Soundtrack: Die Musik wurde von der Instrumental-Band 65daysofstatic komponiert. Zwei Hörproben, die Stücke „Red Parallax“ und „Supermoon“, könnt ihr auch auf Soundcloud hören.
Man fühlt sich tatsächlich wie ein Entdecker, weil das Spiel auch frühzeitig kleine Geheimnisse anbietet: Manche Container sind verschlossen und verlangen nach einem Atlas-Pass. Wo bekomme ich den? Was hat es mit den außerirdischen Monolithen und Artefakten auf sich? Und was mich zumindest ein wenig an Outcast erinnert, sind die Sprachfetzen: Man findet an
bestimmten Stellen steinerne Säulen und darin ein aus einer fremden Sprache übersetztes Wort wie z.B. „geben“. Was bringt das?
Außerirdischer Erstkontakt
Als ich später eine Raumstation entdeckte und dort auf ein erstes Alien der vogelähnlichen „Gek“ traf, wurde lediglich dieses Wort in der Kommunikation übersetzt – eine gute Idee. In dem anschließenden Multiple-Choice-Dialog konnte ich auch ohne volles Verständnis einen Handel machen und meine Schilde aufladen; und an der universellen Tauschstation nebenan konnte ich endlich überschüssige Rohstoffe sowie seltsame Alienartefakte verkaufen und das letzte fehlende Material eintauschen! Die universelle Währung „Units“ gewinnt man übrigens auch, wenn man Tiere, Planeten & Co findet und hochlädt. Noch mehr bekommt man, wenn man sie benennt. Trotz der möglichen Vernetzung: No Man’s Sky könnt ihr komplett offline spielen.
Spätestens mit diesem Erstkontakt wird mir klar, was vorher schon all die anderen Raumschiffe andeuteten, die man aus der Distanz beobachten konnte: Man ist nur einer von vielen Piloten und nicht der eine Held, auf den das Zentrum des Universums wartet. Ich spare mir an dieser Stelle noch bewusst jegliche Einordnung der Story, die sich bis auf die Vision zu Beginn weitgehend zurückhält. Jedenfalls
konnte ich endlich mein Raumschiff komplett reparieren und weiterfliegen. Aber die Entscheidung zur Abreise fällt gar nicht so leicht, denn ich habe diesen Planeten nicht komplett erkundet, zumal noch einige Monumente lockten, die ich mit dem Raumschiff natürlich viel schneller erreichen könnte. Trotzdem wollte ich auch wissen, wie man ins All düsen kann. Also: Wie funktioniert das?
Der erste Flug ins All
Auf Knopfdruck mit R2. Nach etwas Schub plus anschließendem Boost über die Kreistaste hebe ich, genügend Treibstoff vorausgesetzt, ab ins Weltall – und das ist ein richtig geiles Gefühl! No Man’s Sky ist natürlich weder eine Flugsimulation noch ein Elite, so dass man hier kaum Vorbereitungen treffen muss, aber dieser erste Übergang von der Oberfläche ins All hat mich richtig beeindruckt, weil erst dieser Schritt die Möglichkeiten dieses Spiels offenbart. Da wartet ja tatsächlich ein Universum!
Aber kaum angekommen zwischen den Sternen, nahm die Unsicherheit wieder zu:
Wie fliege ich? Wie lande ich? Und wenn ich das alles beherrsche: Wohin fliege ich? Ähnlich wie bei der ersten Erkundung der Oberfläche fühlt man sich wie ein Kind, während Asteroiden um einen herum schwirren. Ach, die kann ich mit der Photonenkanone abschießen und so Sprit gewinnen! Wieder was gelernt.
Also schaue ich in die Ferne, visiere einen Planeten an und starte über L1 und R1 den Impulsschub, der aus Flugdistanzen von ein paar Stunden ein paar Minuten macht, während das All in Streifen an einem vorbei jagt. Kaum erreiche ich mein Ziel, bremse ich ab und entdecke eine pyramidenhafte Raumstation. Ich navigiere wie ein Amateur um sie herum, ohne andocken zu können. Was soll ich da auch? Also lieber runter auf den erstbesten Planeten in Sicht! Moment, was bekomme ich da für ein Signal von einer fortgeschrittenen Lebensform? Doch lieber dorthin?
rote systeme (klasse: k & m) benötigen den warp-antrieb "sigma" und haben höhere chancen als die gelben systeme (g & f) hinsichtlich besonderer fauna, flora & umwelteffekten (üblicherweise auch sehr viel reicher an besonderen ressourcen). grüne systeme (klasse: e) benötigen den warp-antrieb "tau"; die blauen systeme sind quasi die spitze der "evolution" (klasse: o & b) und sind nur mit dem warp-system "theta" zu erreichen.
ps.: ich habe diesen umstand erst nach etwa 30 spielstunden gecheckt...
Nach X Galaxien, X Sonnensysteme und Triple X Planeten ist bei mir die Luft raus. Anfangs hat es meine Fantasie enorm beflügelt.... Dieses Spiel funktioniert nur mit "Kopfkino". Leider ist der Film bei mir gerissen.
Für mich sah eben trotz der kleinen Unterschiede alles irgendwo doch "gleich" aus, weshalb ich auch nach ca. 15-20 Stunden keine Lust mehr hatte irgendwas neues zu entdecken. Die große Vielfalt an Tieren und Planeten gab es für mich nicht wirklich. Ansonsten fand ich es insgesammt ganz ok, mehr aber auch nicht.