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No More Heroes 2: Desperate Struggle (Action-Adventure) – No More Heroes 2: Desperate Struggle

Vor etwa zwei Jahren hat No More Heroes die Remote-Gemeinde gespalten: Für die einen war die Arcade-Action ein kleines Meisterwerk des Killer 7-Machers, das stilvoll Retro-Ansätze mit modernen Mechaniken vereinte. Für die anderen war es nicht mehr als ein ambitionierter, aber technisch unausgereifter Bosskampf-Marathon in einer offenen Welt, deren visuelle Umsetzung für Kopfschmerzen sorgte. Hat man für die Fortsetzung aus den Fehlern gelernt? Wir haben uns die amerikanische Import-Version angeschaut!

© Grasshopper Manufacture / Rising Star Games / Koch Media / XSEED Games

Comeback eines Helden

Travis Touchdown ist zurück. Zurück im idyllischen Santa Destroy, dem Mekka risikobereiter (manche würden auch sagen: lebensmüder) Meisterkiller. Zurück im herunter gekommenen „No More Heroes“-Motel. Zurück, um sich abermals mit seinen Beam-Katanas (quasi die Santa Destroy’sche Variante der Lichtschwerter aus Star Wars), bis an die Spitze der Assassinen-Rangliste zu schnetzeln.

Travis Touchdown ist wieder da, um mit seinen Beam-Katanas die Meuchelmörder-Szene in Santa Destroy aufzumischen.

Und er hat einige alte Bekannte mitgebracht: Die zwielichtige Sylvia Christel organisiert immer noch die Duelle, die im Rest des Landes für Rekord-Quoten im Fernsehen sorgen. Seine übergewichtige Katze Jeane ist ebenfalls mit von der Partie.
Und es gibt zahlreiche Anspielungen auf den Vorgänger (4P-Wertung: 60%), den man allerdings nicht zwingend gespielt haben muss, um alles nachvollziehen zu können. Denn wenn einem tatsächlich die Verbindung fehlen sollte, wird mit Sicherheit eine selbstironische Bemerkung von Travis oder Sylvia für die entsprechende Assoziation sorgen.
In der Anfangsphase geht Entwickler Suda51 (Killer 7) sogar so weit, die vierte Wand zu öffnen, die den Zuschauer vom Geschehen trennt: Die Figuren sprechen einen direkt an und machen keinen Hehl daraus, dass sie eigentlich virtuelle Gestalten und Protagonisten in einem Videospiel sind. Das ist im Film mittlerweile ein probates Mittel, um den Zuschauer auf eine neue Erzählebene zu ziehen und funktioniert auch hier. Allerdings wird dies nur in der Anfangsphase genutzt. Später bleibt die Erzählung vergleichsweise konventionell. Doch das macht nichts, denn zu diesem Zeitpunkt hat der Wahnsinn bereits zugeschlagen. Es wird deftig geflucht, noch heftiger gestritten und die Gegner versuchen sich mit wüsten Beschmipfungen zu übertreffen. Dass es dabei in den Duellen mitunter zu sehr vielen Wiederholungen kommt (vor allem auf Travis‘ Seite), ist allerdings schade und nervt von Zeit zu Zeit.

Wer abrutscht, darf noch mal…

Wir erinnern uns: Der erste Abstecher nach Santa Destroy konnte mit soliden Kampfmechaniken überzeugen und wurde von einem hoch interessanten Artdesign geprägt. Die zahlreichen Anspielungen sexueller Natur sowie der potenziell hohe Gewaltansatz machten das Abenteuer von Travis zu einem angenehm erwachsenen Spiel auf der seinerzeit noch jungen und für junge Spieler ausgerichteten Konsole. Und obendrauf gab es zahlreiche Hinweise und Kommentare auf allgemeine Pop-Kultur von Star Wars über Mangas bis Quentin Tarantino. Kurzum: Alles hätte so schön sein können – wenn die grottige Technik, eine gewisse Redundanz im Spieldesign und vor allem der bis heute unverständliche sowie komplett misslungene  Ansatz der offenen Welt nicht vieles kaputt gemacht hätten.

Die gute Nachricht: Sowohl technisch als auch hinsichtlich der offenen Stadt hat sich einiges getan. Während Letztere komplett weggefallen ist und durch eine direkte Navigation auf der Stadtkarte ersetzt wurde, haben sich gleichzeitig auch

einige technische Macken in Wohlgefallen aufgelöst. 

Die an klassische Prügler wie Streets of Rage oder Final Fight angelehnten Kämpfe sind schnell, dynamisch und geizen nicht mit roten Pixeln…

Komplett überzeugend ist die Kulisse abseits des nach wie vor interessanten und Richtung Comic tendierenden Artdesigns aber dennoch nicht. Denn auch wenn Kantenbildung und Flimmern bei Weitem nicht mehr so augenfeindlich sind wie noch vor zwei Jahren, sind die Überreste immer noch zu häufig spürbar.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen wie in den Zwischensequenzen, in denen eine Unbekannte mit ihrer erotischen Stimme Hinweise auf Leben und Leiden in Santa Destroy gibt, während die Kamera ihr Gesicht nur ansatzweise ins Bild bringt und sich hauptsächlich auf ihren Körper konzentriert, der im Schummerlicht von einem gewagt geschnittenen Krankenschwestern-Minikleid mit tiefem Dekolleté formvollendet in Szene gesetzt wird.

Solide Gore-Kämpfe

An der Grundprämisse hat sich allerdings nichts geändert: Travis Touchdown muss sich wieder auf Platz 1 der Rangliste der besten Assassinen kämpfen – nur dass er mittlerweile auf Platz 51 einsteigt und nicht wie im Vorgänger gleich die Top 10 aufmischt.


          

  1. Die Bosse von NMH2 sind doch schon in einem Modus von HP mit drin. Damit hast du das Spiel. Die Jobs sind nicht der rede wert, es gibt keine frei begehbare Stadt mehr und die Sequenzen kannst du dir auf YouTube anschauen.

  2. Xris hat geschrieben:Es ist nichts angekündigt. Ich vermute aber mal das Teil 2 von den PS3 VKZ von Teil 1 abhängig sein wird. Also vermutlich eher kein NMH2 auf PS3.
    Schade, nix zu machen. In Sachen "Humor in Spielen" war Teil 1 doch ein hoher Vertreter seiner Zunft. Außer Simpsons und Monkey Island musste ich eigentlich nie laut auflachen bei einem Spiel.
    Danke für die Antwort ^^

  3. Es ist nichts angekündigt. Ich vermute aber mal das Teil 2 von den PS3 VKZ von Teil 1 abhängig sein wird. Also vermutlich eher kein NMH2 auf PS3.

  4. Schon der erste Teil hat mich völlig kalt gelassen.
    Habe ihn deswegen nie gespielt.
    Und genauso wird es auch beim zweiten Teil sein.
    Es macht mich einfach nicht an.
    Den Grafikstil find ich Klasse, der Rest ist mies.

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