Durch einige Kniffe in der mitunter gesellschaftskritischen, aber sonst eher schwachen Story überspringt er immer wieder einige Positionen, so dass die Gesamtzahl der Bosskämpfe nur unwesentlich höher ausfällt als im Vorgänger.
Und wie gehabt muss er des Öfteren erst einmal die größtenteils dem Klonlabor entsprungenen Schergen besiegen und sich damit als würdig erweisen, bevor der Obermotz höchstpersönlich, meist eingeleitet durch eine sehr stylische Sequenz, seine Aufwartung macht.
Die dynamischen Auseinandersetzungen gehen dabei locker von der Hand, wobei sowohl die Remote-/Nunchuk-Variante mit ihren auf ein Minimum zurückgestuften Gesten als auch vor allem die Steuerung per Classic-Controller gelungen sind. Bevor man sich versieht, teilt man Schwerthiebe aus, tritt um sich, weicht aus und nutzt Blocks sowie Wrestling-Griffe, als ob man nie etwas anderes gemacht hätte.
Setzt man in den nur selten fordernden, aber dennoch unterhaltsamen Vorab-Geplänkeln gegen das Kanonenfutter einen der leicht zugänglichen Finisher wird der Gegner in der US-Version (lt. Publisher-Angaben soll NMH2 hierzulande ungeschnitten erscheinen) nicht nur in einer Geld-(!) und Blut-Fontäne zerteilt, sondern gleichzeitig eine Art „einarmiger Bandit“ aktiviert, der bei drei gleichen Symbolen ein temporäres Extra aktiviert. Das kann eine „Smartbomb“ sein, die die Gegner pulverisiert, eine Zeitlupe, in der man die Feinde nach allen Regeln der Kunst auseinander nimmt oder ein Special, das Travis in einen Tiger verwandelt, der alle Widersacher ohne großen Aufwand zerlegt – schön!
Bosskampf-Marathon
Highlights der Auseinandersetzungen sind natürlich die Bosskämpfe: Wer hier wie wild auf die Tasten einhämmert, wird schnell auf Granit stoßen. Taktik und Analyse des Gegnerverhaltens sind hier ebenso wichtig wie die Beherrschung aller zur Verfügung stehenden Angriffsmöglichkeiten sowie die Auswahl des richtigen Beam-Katanas.
Neben der Standard-Lichtklinge gibt es eine, mit der man rasend schnell schnetzeln kann, die aber keine große Reichweite hat. Das Gegenstück darf natürlich nicht fehlen: Mächtiger Schaden und enorme Reichweite, aber mitunter quälend langsam. Schließlich rundet das duale Beam-Katana, das einen wahren Wirbel an Schlägen zulässt, die Auswahl ab, die man auch während der Kämpfe spontan treffen kann.
Beim finalen Boss jedoch ist man über das Ziel hinaus geschossen. Waren alle anderen Hauptgegner bis zu diesem Kampf teilweise verdammt fordernd, aber stets fair, ist das in drei Teile gesplittete Duell ab dem Mittelteil vollkommen unberechenbar und damit zu einem nicht unerheblichen Teil von Glück abhängig – was letztlich zu unnötigem Frust führt und sogar den bislang in der Redaktion führenden Bossfrust von Azazel aus Tekken 6 um Längen schlägt. Auch das letzte Duell
ist natürlich machbar – aber nur mit Blut, Schweiß, Tränen, einem Muskelkater in den verknoteten Fingern, allerhöchster Konzentration und einem Dauerfluch auf den Lippen. Angesichts des bis dahin ausgewogenen Schwierigkeitsgrades sorgt der Ausrutscher in unfaire Momente für plötzliche Unmut. Zumal die in den Kämpfen ohnehin häufig suboptimal arbeitende Kamera in dem relativ engen Raum so viel Schwierigkeiten wie in keinem anderen Bereich in Santa Destroy hat, das rasante Geschehen einzufangen.
Für Liebhaber
Dass das Team um Sudo51 ein Faible für die gute alte 8-Bit-Ära hat, merkt man nicht nur an den grobpixeligen Menüs. Sieben der acht Mini-Spiele, die nach und nach freigeschaltet werden und die bei Erfolg Geld in die Kasse spülen, sind als Reminiszenz an die NES-Ära zu betrachten und dürften Retro-Fans das Herz aufgehen lassen. Piep-Sounds, verzerrte Sprachausgabe, wenige Farben und Grobpixel ohne Ende machen in dieser Form auch heute noch Spaß. Allerdings schwankt die inhaltliche Qualität zu stark, als dass sich diese Ausflüge in die Software-Vergangenheit zusätzlich auf die Wertung auswirken könnten. Die Pizza-Lieferungen sind ebenso unterhaltsam wie die Arbeit als Kammerjäger. Bei den restlichen Aufgaben schwankt die Motivation von „passt schon“ bis „lass mal“.
Auch das kostenpflichtige Training, um Travis in mehreren Stufen entweder mit mehr Gesundheit oder mehr Kraft in den Schlägen auszustatten, ist in diesem Retro-Stil gehalten und macht damit gleich doppelt Laune.
Die Bosse von NMH2 sind doch schon in einem Modus von HP mit drin. Damit hast du das Spiel. Die Jobs sind nicht der rede wert, es gibt keine frei begehbare Stadt mehr und die Sequenzen kannst du dir auf YouTube anschauen.
Danke für die Antwort ^^
Es ist nichts angekündigt. Ich vermute aber mal das Teil 2 von den PS3 VKZ von Teil 1 abhängig sein wird. Also vermutlich eher kein NMH2 auf PS3.
Ich reaktiviere mal kurz dieses alte Spiel wegen der Frage: Gibt es davon eigentlich auch mal eine PS3 Umsetzung?
Schon der erste Teil hat mich völlig kalt gelassen.
Habe ihn deswegen nie gespielt.
Und genauso wird es auch beim zweiten Teil sein.
Es macht mich einfach nicht an.
Den Grafikstil find ich Klasse, der Rest ist mies.