Danach ist die Bedienung der Oculus Quest 2 kinderleicht, da alles Benötigte schon enthalten ist. Es sind weder Kabel, noch externe Tracking-Stationen oder ein PC nötig. Einfach das Gerät aufsetzen, die Controller in die Hand nehmen, ein im Quest-Store gekauftes Spiel aus dem übersichtlichen Menü starten – und es kann losgehen! Die kabellose VR-Freiheit ist ein unschlagbares Gefühl – vor allem, weil das Inside-out-Tracking der Quest 2 wieder deutlich besser funktioniert als bei Konkurrenz-Plattformen wie der Vive Cosmos oder WMR-Headsets. Ob beim Anlegen in Shootern oder beim Abtauchen durchs Kugelchaos im Multiplayertitel Blaston: Hier verliere ich mich schnell völlig im Spiel, weil alles so sauber und problemlos flutscht. Die Kabellosigkeit nimmt sogar dem Überlebenskampf in The Walking Dead: Saints & Sinners ein wenig von seiner „Schwere“. Sicher, ich muss auf meinen Beutezügen durch die zombieverseuchten Viertel von New Orleans nach wie vor leise und vorsichtig agieren. Doch ohne ein zerrendes Kabel im Hinterkopf fühlen sich schnelle Reaktionen bei Klettertouren oder Überfällen viel „freier“ an.
Lediglich in Ausnahmesituationen und an den Rändern (z.B. hinterm Rücken) ist das Inside-out-Tracking nicht ganz präzise genug. Das zeigt sich gerade im Vergleich mit dem externen Lighthouse-System, das bei der Valve Index oder der HTC Vive Cosmos Elite zum Einsatz kommt. Zu den Problembereichen gehören z.B. kompetitive Schwierigkeitsgrade in Rhythmusspielen wie Beat Saber, bei denen enorme Präzision gefragt ist. Auch beim Spannen des Bogens in der Rogue-like-Action In Death: Unchained gibt es Probleme, weil der Pfeil manchmal direkt vorm Gesicht hängen bleibt oder seltsam zur Seite wegdriftet. Dann macht sich bemerkbar, dass nur vier Kameras an den Headset-Ecken eingebaut sind und die Bewegungen nicht exakt genug von den Controller-Sensoren erfasst werden. Schon in Zeiten der ersten Quest hatte Oculus die Tracking-Algorithmen aber immer weiter verbessert, wovon auch die Quest 2 profitiert. Das ältere PC-Headset Rift S schneidet mit seiner cleveren Kamera-Anordnung (z.B. direkt nach vorne und oben) nur einen Deut besser ab.
Verschwindet das Fliegengitter?
Ein technisches Highlight ist der Bildschirm. Er punktet pro Auge mit 1832 x 1920 Pixeln, also knapp 2K-Auflösung – und zwar diesmal mit LCD-Technik und vollen Subpixeln (RGB Stripe). Man erreicht zwar nicht ganz die Auflösung des kommenden PC-Headsets HP Reverb G2 (2160 x 2160 Pixel pro Auge), trotzdem wird das Fliegengitter schon hier erfreulich klein. Das Muster bleibt zwar sichtbar – ich muss mich mittlerweile aber schon anstrengen, um noch Einzelheiten des feinen Rasters erkennen zu können. Manche Texturen und Logos wirken plötzlich richtig plastisch und im Hintergrund des Oculus-Menüs lassen sich sogar Feinheiten auf den Deko-Elementen (wie dem Raumschiff-Modell) erkennen.
Vor allem Schrift profitiert von der gestiegenen Bildschärfe. Mittlerweile lassen sich in Simulationen sogar kleiner Text und Armaturen entspannt lesen, ohne auf Dauer die Augen anzustrengen. Ein klarer Nachteil der verbauten LCD-Technik ist der schlechte Schwarzwert. Schon die erste Quest schnitt trotz OLED-Screen in diesem Bereich nicht all zu gut ab, doch auf der Quest 2 ist das Ergebnis noch deutlich schwächer. Das eigentlich tiefschwarze All in SciFi-Spielen oder Rez Infinite wird neuerdings dunkelgrau. Für mich persönlich ist das kein großes Problem, da ich mich schnell daran gewöhnt habe. Manche Cineasten-Freunde, die gut eingestellte OLED-Fernseher gewöhnt sind, waren aber regelrecht schockiert vom Grauton, der hier schwarz darstellen soll. Da es noch keine entsprechenden Bild-Optionen gibt, kann man bisher höchstens mit Sideloading-Apps anderer Hersteller bei Gamma- oder Helligkeitseinstellungen nachhelfen (z.B. mit dem Android System Settings Launcher im alternativen Store Sidequest).
Die Brille wurde nicht zufällig mal in der Nähe eines Fensters gestellt oder generell dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt? Die Linsen sind da leider massiv empfindlich bei Sonneneinstrahlung...
Habe nun auch nochmal die Dinge probiert, die ihr hier beschrieben habt. Also Gerät neustarten, die IPD Stufen durchprobieren (hatte ich vorher immer nur auf 2 stehen) und habe auch noch mal die Kameras und die Linsen mit nem trockenen Tuch abgewischt. Leider ohne Erfolg.
Noch eine letzte kurze Beschreibung, was mir eben noch eingefallen ist... Irgendwie erinnert mich dieser Strich, der zu sehen ist daran, dass wenn man an nem Kopierer was kopiert und auf der Linse ist etwas Dreck. Dann landet auf der Kopie ein Streifen. So in der Art sieht es bei mir aus... Sehr merkwürdig und er ist vor allem nur dann zu sehen, wenn viel Schwarz dabei ist (also beim Einschalten z.b.). In den Spielen kann man es kaum wahrnehmen, aber ist eben schon nervig, wenn man die Brille erst 2-3 Mal (erst einmal akku geladen) benutzt hat
Vielleicht versuche ich es erneut, falls Sony eine PSVR2 rausbringen sollte.